Zusammenfassung
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1.
Im Cerebralganglion, den Schlundkonnektiven, im Unterschlundganglion und im Bauchmark des Regenwurmes werden neurosekretorische Zellen hauptsächlich mit Aldehydfuchsin, Azan und Chromalaunhämatoxylin-Phloxin dargestellt. Als ein brauchbares, die bisher üblichen Methoden ergänzendes Verfahren erwies sich die arbung mit Pseudoisocyanin die von Schiebler (1958) als Methode zur Darstellung von Neurosekret der Wirbeltiere angegeben wurde.
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2.
Mit den angegebenen Färbungen kann man folgende Zustandsbilder neurosekretorischer Zellen erfassen: Intensiv färbbare kleine, prall mit chromhämatoxylinophilem Sekret gefüllte Elemente (Gruppe 1); Zellen mit schwächer färbbarem, aufgelockertem Cytoplasma (Gruppe 2); Elemente mit meist homogenem phloxinophilem Sekret (Gruppe 3); große Zellen mit gekörntem, aufgelockertem, gomoriblauem Cytoplasma (Gruppe 4).
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3.
Die Frage, ob die geschilderten Zellbilder Ausdruck eines Sekretionszyklus sind, wird im Anschluß an Brandenburg (1956) bejaht. Folgende Erscheinungen sprechen für diese Auffassung: a) Das Nebeneinander unterschiedlich gefärbter Cytoplasmazonen und homogener sowie granulierter Bereiche innerhalb einer Zelle; b) das Vorkommen der Zellen in allen untersuchten Regionen des Nervensystems, wenn auch in unterschiedlicher Zahl; c) die Häufung einer Gruppe bei gleichzeitiger Verminderung der anderen.
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4.
Außer dem chromhämatoxylinophilen wird ein phoxinophiles Sekret besonders in Zellen des Cerebralganglions festgestellt.
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5.
Eine Ansammlung gomoriblauer Sekrettröpfchen findet sich in der Peripherie der Schlundkonnektive; sie lassen sich nicht mit Sicherheit in eine Zelle oder Nervenfaser lokalisieren. Deutlich intraaxonale Granula werden nur nahe dem Zelleib gesehen. Im Bauchmark kann man lediglich aufgetriebene Nervenfasern und zu Perlschnüren aufgereihte Granula ausmachen. Im Cerebralganglion erkennt man freie Granula medial von den Zellen nach Färbung mit Pseudoisocyanin.
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6.
Die perikapilläre Anreicherung von neurosekretorischen Granula läßt vermuten, daß ein Stoff an die Blutbahn abgegeben wird.
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7.
Die Beobachtungen an den bei unterschiedlicher Feuchtigkeit und Temperatur gehaltenen Würmern sprechen für einen deutlichen Wechsel im quantitativen Verhalten der einzelnen Zellgruppen zueinander. a) Bei den trocken gehaltenen Würmern findet man eine deutliche Häufung der Zellen mit starker Kolloidfüllung (Elemente der Gruppe 1), während Zellen mit schwächer anfärbbaren Perikaryen (Gruppe 2) nur ganz vereinzelt festzustellen sind. Andererseits sind in den Schlundkonnektiven nur wenige Granula anzutreffen. b) Bei den feuchtgehaltenen Tieren findet man nur vereinzelte, tief dunkel gefärbte Zellen. Die Perikaryen mit locker strukturiertem Cytoplasma (Gruppe 2) sind hier zahlreicher. Nicht genauer lokalisierbare gomoriblaue Sekrettröpfchen in den Schlundkonnektiven lassen sich dagegen in großer Menge nachweisen. c) Das Nervensystem eingefrorener Regenwürmer enthält nur wenige sekretgefüllte Elemente (Gruppe 1). Dagegen fallen große, stark vakuolisierte Zellen (Gruppe 4) ins Auge. In den Schlundkonnektiven lassen sich nur noch vereinzelte Granula sichtbar machen. d) Das Zurücktreten von Zellen der Gruppe 1 wurde auch bei im Frühjahr gefangenen Tieren beobachtet, gleichzeitig eine Zunahme der Zellen mit phloxinophilem Sekret (Gruppe 3).
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Otremba, P. Beobachtungen an neurosekretorischen Zellen des Regenwurmes (Lumbricus spec.). Zeitschrift für Zellforschung 54, 421–436 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00340447
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