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Über das Zeitgedächtnis der Bienen

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Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Somit kristallisieren sich in der Beurteilung der untersuchten biologischen Rhythmen zwei Anschauungen heraus.

  1. 1.

    Treten nach Ausschalten aller in Betracht kommenden periodischen Außenreize noch periodische Lebenserscheinungen auf, so könnte dem Organismus eine Art „Zeitgedächtnis“ innewohnen, mittels dessen er auch nach Fortfall der äußeren Einwirkungen — wenigstens eine Zeitlang — selbständig in seinen gewohnten rhythmischen Lebensäußerungen zu verharren vermöchte. In diesem Falle wäre weiter zu entscheiden, ob jenes „Gedächtnis“ ein vererbtes oder ein individuell erworbenes ist. Semon (47, 48) vertrat erstere Anschauung, während Pfeffer (35) der Begründer der Theorie des „individuell erworbenen Gedächtnisses“ ist.

  2. 2.

    Warum die periodischen Lebenserscheinungen meist noch einige Zeit nach erfolgtem Ausschluß aller bekannten Außenfaktoren „nachwirken“ und dann langsam erlöschen, ist noch ein umstrittenes Problem.

  3. 3.

    Werden neben den uns bekannten periodischen Außenfaktoren diesen parallellaufende, noch unbekannte Periodizitäten, die daher im Experiment nicht ausgeschaltet werden konnten, als wirksam angenommen.

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Beling, I. Über das Zeitgedächtnis der Bienen. Z. f. vergl. Physiologie 9, 259–338 (1929). https://doi.org/10.1007/BF00340159

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