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Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Oberlippe der Daphniden ist der bewegliche Boden des Mundvorraumes. Die von den Borsten des Maxillarfortsatzes der 2. Extremität nach vorn gebrachten und von der Maxille weitergereichten Nahrungsteilchen werden durch das Sekret der Oberlippendrüsen gebunden und liegen jetzt auf der wannenartig eingesenkten Mundseite der Oberlippe. Diese hebt und senkt sich und führt damit die Nahrung wiederholt durch die Reibflächen der Mandibeln. Nach genügender Zerkleinerung wird die Oberlippe so fest nach oben gedrückt, daß der Mundvorraum seitlich kanalartig geschlossen ist. Der Oesophagus wird jetzt plötzlich dilatiert und die Nahrung ruckartig eingesogen.

  2. 2.

    Das Sekret zur Bindung der Nahrungsteilchen stammt aus dem Speicheldrüsensystem der Oberlippe. Dazu gehören beidseitig zwei Hauptzellen, zwei Ersatzzellen und 32 Kopfbodenzellen; die Zellen jeder Gruppe sind synzytial vereinigt, die Gruppen untereinander durch Plasmabrücken verbunden. Die Speicheldrüsenzellen sind Riesenzellen, deren Kernvolumen in den Haupt- und Ersatzzellen das 1300fache, in den Kopfbodenzellen das 220fache des Volumens diploider Kerne erreichen kann.

  3. 3.

    Die Kernvergrößerung geht mit einer endomitotischen Polyploidisierung einher. Haupt- und Ersatzzellen können vermutlich 2048-ploid, die Kopfbodenzellen 128-ploid werden. Wie der Fettkörper ist damit auch das Speicheldrüsensystem ein polysomatisches Gewebe. Die Höhe der Polyploidstufe ist von verschiedenen ökologischen Faktoren abhängig. Hochpolyploide Kerne der Speicheldrüsenzellen nehmen polymorphe Gestalt an.

  4. 4.

    Das Sekret des Speicheldrüsensystems wird in einem Binnenraum des Hauptzellen-Synzytium gesammelt und durch einen intraplasmatischen Kanal ausgeleitet. Die Verbindung mit der Außenwelt wird durch eine spezialisierte Hypodermiszelle hergestellt. Das Sekret zeigt keine positive Mucinreaktion und enthält allem Anschein nach keine kohlenhydratspaltenden Fermente.

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Sterba, G. Die Riesenzellen der Daphnien-Oberlippe. Zeitschrift für Zellforschung 47, 198–213 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00340148

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