Zusammenfassung
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1.
Das Auftreten von zentralen schwarzen Granula im Innern von „Trypanblaukörnchen“ im Gefolge der Reaktion von Giroud-Leblond wurde von Tonutti und anderen Autoren als Ausdruck der Vitamin C-Speicherung in den Anteilen des Golgi-Apparates gedeutet.
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2.
Die Vitamin C-Bestimmung nach Tillmans zeigt in den Lebern nebennierenloser Mäuse nach Trypanblauspeicherung Werte, die hoch über der Norm liegen. Diese Werte kommen durch den gespeicherten, kolloidalen Vitalfarbstoff zustande.
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3.
Fügt man zu einer Trypanblaulösung Silbernitrat, so tritt infolge Elektrolytkoagulation eine Ausflockung des kolloidalen Farbstoffes ein. Bei mikroskopischer Betrachtung findet man im Zentrum der entstandenen Farbflocken mitunter schwarze undurchleuchtbare Körnchen. Die schwarzen Körnchen in den Befunden Tonuttis werden auf den gleichen Entstehungsmechanismus zurückgeführt.
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4.
In den Kupfferschen Sternzellen der Mäuseleber lassen sich homologe Befunde erheben.
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5.
Die Reaktionsfähigkeit von im Zytoplasma von Hauptstückzellen der Niere gespeichertem Trypanblau kann auch durch die Behandlung mit Pinksalz (Sn(NH4)2Cl6) nachgewiesen werden.
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6.
Die Vitamin C-Reaktion in den Hauptstückzellen der Mäuseniere läßt nach Lithionkarminspeicherung an den Rändern der roten Speichergranula mitunter schwarze Körnchen entstehen. Das gleiche Bild der Granula kann auch im Modellversuch im Reagensglas erzeugt werden.
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7.
Eine Homologisierung der Speicherorte für saure Vitalfarbstoffe mit denen für Vitamin C erscheint auf Grund der bisher vorliegenden Versuche nicht zulässig.
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Müller, W. Zur Problematik der Lokalisation von Vitamin C in der Zelle. Zeitschrift für Zellforschung 37, 573–582 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00339496
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