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Zusammenfassung

  1. 1.

    Bei den Knorpelstäben der Hornzähne und dem sog. Zungenbeinknorpel von Petromyzon marinus verhält sich die grandsubstanzreiche Rinde polarisationsoptisch abnorm, indem sie negativ zur Tangente wirkt, obwohl alles dafür spricht, daß auch hier der Verlauf der Kollagenfasern, wie gewöhnlich, tangential zur Oberfläche geht. Dieses paradoxe Verhalten der hyalinen Grundmasse, das auch im angrenzenden Teil des inneren Knorpelfachwerkes noch zu beobachten ist, findet sich nur im unmittelbaren Umkreis der Zellen, während die Grundsubstanz im übrigen das normale optische Verhalten darbietet. Die Ursache dieses Verhaltens ließ sich nicht klären.

  2. 2.

    Gerbt man Schnitte durch elastisches Knorpelgewebe (Ohrknorpel vom Rind) mit Sumach, so kehrt sich das optische Vorzeichen der maskierten Kollagenfibrillen um, nicht aber das der doppelbrechenden Elastinfasern. Die Sumachreaktion liefert also ein polarisationsoptisches Unterscheidungsmerkmal für Kollagen- und (doppelbrechende) Elastinfasern. Die Kompensationserscheinungen, welche an solchen Präparaten durch das gegensätzliche optische Verhalten von Kollagen und Elastin auftreten, werden des näheren erläutert.

  3. 3.

    Es wird betont, daß für die günstigen mechanischen Eigenschaften der Knorpelgrundmasse — Festigkeit zugleich mit elastischer Deformierbarkeit — die innige gegenseitige Durchdringung von zugfestem Kollagen und druckelastischem Chondromucoid, das eine Gallerte aus Fadenmolekeln von bestimmtem Quellungszustand darstellt, von primärer Bedeutung ist; die typische Faseranordnung stellt eine Wachstumstruktur dar, die eine sekundäre Verbesserung für die funktionelle Leistungsfähigkeit des Gewebes bedeutet.

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Schmidt, W.J. Zur Polarisationsoptik des Knorpelgewebes. Zeitschrift für Zellforschung 37, 534–546 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00339493

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