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Die Dehnbarkeit der unfixierten und „fixierten“ elastischen Faser

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Elastische Sehnen (vordere Flughaut der Haustaube) wurden in unbehandeltem Zustand, nach Fixation und nach Behandlung mit verschiedensten in der histologischen Technik gebräuchlichen Chemikalien auf reversible Dehnungsfähigkeit hin geprüft. Folgende Ergebnisse wurden gewonnen:

  1. 1.

    Die reversible Dehnbarkeit der frischen elastischen Faser und Sehne beträgt durchschnittlich zwischen 250% und 270% ihrer Ausgangslänge.

  2. 2.

    Die Grenze der reversiblen Dehnungsfähigkeit liegt unmittelbar vor dem Wert der Zerreißgrenze.

  3. 3.

    Die Elastica ist praktisch durch keines der heute gebräuchlichen Fixationsmittel so zu verändern, daß ihre Elastizität aufgehoben wird. Teils bleibt sie während der Fixation elastisch, teils wird ihre Elastizität durch die während der Herstellung des histologischen Präparates erforderlichen Arbeitsgänge wieder erreicht.

  4. 4.

    In Paraffin eingebettete elastische Fasern splittern schon bei minimaler Belastung. Nach Entparaffinierung und Wässerung gewinnen sie dagegen wieder ihre ursprüngliche Länge — sofern sie vorher gedehnt waren — sowie ihre normale reversible Elastizität.

  5. 5.

    Gedehnt fixierte elastische Fasern, die während der Fixation scheinbar fest geworden waren, ziehen sich vom 80%igen Alkohol abwärts und im Wasser wieder zusammen und erhalten ihre ursprüngliche Länge und reversible Elastizität vollkommen zurück. Im Verband mit anderen Geweben krümmen und wellen sie sich. Verbindungen mit dem Nachbargewebe können durch das unterschiedliche Verhalten während der Fixation reißen.

  6. 6.

    Gemäß ihrer funktionellen Bedeutung befindet sich die elastische Faser, mit ihrer natürlichen Umgebung zusammenhängend, immer im Zustand der mittleren Spannung (extreme Funktionsstadien ausgenommen). Gewellte elastische Fasern gibt es innerhalb ihrer normalen Funktionsbreite natürlicherweise also nicht. Treten solche Fasern im histologischen Bild auf, dann handelt es sich entweder um Kunstprodukte oder um die Folge pathologischer Veränderungen. — Eine Revision solcher histologischer Bilder, die gewellte elastische Fasern zeigen, wird gefordert.

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Literatur

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Petry, G. Die Dehnbarkeit der unfixierten und „fixierten“ elastischen Faser. Zeitschrift für Zellforschung 36, 333–348 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00335066

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