Variationsstatistische Untersuchung über die Beziehung Zwischen Kerngrösse und innerem Kernrandabstand an den zweikernigen Belegzellen des menschlichen Magens

Zusammenfassung

• 1. Die Häufigkeitsverteilung der Kerngrößen (Summenvolumen wie Summenoberfläche), bestimmt an zweikernigen Belegzellen des menschlichen Magens, stellt sich in einer eingipfligen und hochgipfligen Kurve von geringer Streubreite dar, die die Grenzen einer „Regelklasse“ nicht überschreitet. In dieser Kernklasse kommen praktisch alle möglichen inneren Kernabstände vor. Dies schließt für die Entstehung der Doppelkernigkeit die Mitose mit ausbleibender Cytoplasmateilung als Norm aus.

• 2. Um die Allgemeingültigkeit der letzten Aussage zu stützen, ist die Forderung nach Untersuchung eines Gewebsmaterials zu stellen, dessen Doppelkernige an mehreren Kernklassen im Sinne der Volumverdoppelung beteiligt sind.

• 3. Ob die amitotische Teilung tatsächlich als Amitose oder als „äußerst veränderte Mitose“ (Teir) aufzufassen ist, ist mit der hier verwendeten Methodik nicht zu klären.

• 4. Die scheinbare Bevorzugung der kleineren inneren Kernrandabstände durch die großen Randklassen ist wahrscheinlich durch die geringe Anzahl an Messungen in diesen Bereichen bestimmt. Wird hierdurch aber ein Tatbestand ausgedrückt, so wandern die großen Kerne aus eigenem Antrieb entweder aufeinander zu oder sie werden durch beschränkte Raumverhältnisse dazu gezwungen, was der Kernplasma-relation widerspräche.

• 5. Der geradlinige, horizontale Kurvenverlauf, d. h. die Möglichkeit sämtlicher innerer Kernrandabstände bei sämtlichen Kerngrößen, ist die Resultante mannigfacher biologischer Faktoren, die sich im einzelnen noch nicht fassen lassen.