Quantitative DNS-Bestimmungen von Ameisenhirnzellen

Abstract

Brains of workers and males of the ant species Lasius fuliginosus were Feulgen stained. The amount of Feulgen dye of diploid nuclei of the “Perikaryenschicht” were measured microspectrophotometrically. When the slides were kept in the dark at 4° C the colour intensity did not decrease during half a year. Hydrolysis in Schiffs reagent with 0,09 N HCl did not influence the colour significantly. When the same method was used the results were more or less reproducible; 6 of 8 series gave identical values. — Feulgen dye and nuclear volume of diploid cells of ants from a natural habitat decrease from spring to autumn by ca 30 % and 10% respectively. — Ants which were kept in the laboratory for nearly two years did not show such a regular change in the Feulgen dye in their brain cells. These nuclei never reached the colour intensity of those ants from a natural habitat. — No difference in the Feulgen intensity has been found between ants kept in 4° C and at room temperature, respectively. The staining maximum was reached after 1 h by animals from the natural habitat, after 2 h by those from the laboratory. As expected the amount of Feulgen dye of haploid male cells was half of that of diploid worker cells, but the nuclear volume of haploid male cells was larger than half of that of worker cells (Zusammenfassung see p. 93).

Zusammenfassung

• 1. Diploide Gehirnzellen der Perikaryenschicht von adulten Arbeiterinnen der Ameisenart Lasius (Dendrolasius) fuliginosus wurden mit Feulgen gefärbt. Die Haltbarkeit der Präparate wurde geprüft. Die Extinktionswerte blieben über mindestens ein halbes Jahr konstant, wenn die Präparate im Dunkeln bei 4° C aufbewahrt wurden. Die milde Hydrolyse im Schiffsehen Reagens beeinflußte die Extinktion nicht. Wenn die gleiche Methode auf das gleiche Material angewendet wird, lassen sich mit wenigen Ausnahmen die Ergebnisse reproduzieren.

• 2. Feulgenwerte und Kernvolumina diploider Kerne von Freilandtieren nahmen vom Frühjahr bis zum Herbst um 30 bzw. 10% ab.

• 3. Bei Tieren einer Kolonie, die 20 Monate lang im Labor gehalten wurden, zeigte sich zwar eine Schwankung der Extinktionen, aber kein jahreszeitlich bedingter signifikanter Anstieg oder Abfall. Die durchschnittliche Extinktion entspricht der tiefsten Extinktion der Freüandtiere. Nach dem Umsiedeln eines Nestes im Mai ins Labor nahmen die Kernvolumina bis im August ab. Die Werte entsprachen denen der Freilandtiere. An später hergestellten Präparaten ließ sich keine solche Tendenz mehr feststellen. M. laevinodis zeigte ebenfalls bei Labortieren nur 60% des Extinktionswertes der Freilandtiere.

• 4. Eine Kältebehandlung von 3 Monaten bei 4° C veränderte den Feulgenwert nicht.

• 5. Die höchsten Feulgenwerte stellten sich bei Labortieren erst nach mindestens 2 Std Färbedauer ein, während bei Freilandtieren das Maximum schon nach einer Stunde erreicht war.

• 6. Die Extinktionswerte der haploiden Kerne im Männchengehirn betrugen erwartungsgemäß etwa die Hälfte der Werte der diploiden Arbeiterinnenkerne. Das Kernvolumen betrug jedoch 60% der größten Arbeiterinnenkerne, also mehr als die Hälfte der Arbeiterinnenkerne