Zusammenfassung
Copernicus versucht, die Ptolemäischen Konstruktionen auf konzentrische Kreise und Epizykel zu reduzieren und aus ihnen ein wirklich einheitliches System zu schaffen. Bei der Umordnung, die er dazu vornimmt, bemüht er sich aber, so viel wie möglich vom Ptolemäischen System zu erhalten. Das punctum aequans ersetzt er bei den äußeren Planeten durch eine Näherungskonstruktion mit Hilfe eines Epizykels. Im Fall des Ptolemäischen Deferenten der Venus, der nach seinen Vorstellungen die Erdbahn wiedergibt, muß er einen dem punctum aequans annähernd gleichwertigen Epizykelmechanismus auf die Venusbahn verpflanzen.
Literatur
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Vorgelegt von B. L. van der Waerden
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Contro, W.S., Feitzinger, J.V., Hartmann, R. et al. Zur Kinematik der Planetenbewegung in Copernicus' Commentariolus. Arch. Hist. Exact Sci. 6, 360–371 (1970). https://doi.org/10.1007/BF00329817
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