Zusammenfassung
1. Die l·I aus der Kreuzung Oenothera Berteriana (B·l) × Oe. odorata (v·I) hat die nochmals bestätigte Chromosomenanordnung 8+4+2.
2. Von den beiden möglichen Austauschkomplexen konnte nur einer, der Komplex II, mit 4 I- und 2 l-Chromosomen, und zwar in der gleichen Häufigkeit wie die Komplexe l und I, erfaßt werden. Die Partner des freien Paares, das eine unabhängige Spaltung nach Tupfung der Petalen bedingt, bleiben dabei unberücksichtigt.
3. Es wurde nachgewiesen, daß die Gonen mit dem Austauschkomplex II′ (mit 4 l- und 2 I-Chromosomen) aus unbekannten Gründen degenerieren. Samenanlagen mit diesen werden steril und hernach zu feinem Pulver. Andere Erklärungsmöglichkeiten für das Fehlen des Komplexes II′ konnten ausgeschlossen werden.
4. Polarisation, derzufolge die verschiedenen aus der Einordnung der beiden Ringe in die Spindel der Meiosis sich ergebenden Möglichkeiten der Verteilung der Chromosomen nicht gleich wahrscheinlich sind, kommt nicht vor, auch nicht bei der von Huber untersuchten B·I aus der gleichen Ausgangskreuzung mit der Chromosomenanordnung 6+6+2.
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Leuchtmann, G. Die Eliminierung von Austauschgonen bei Oenotheren. II. Z.Ver-erbungslehre 86, 480–497 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00317453
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