Frequency of minor nervous dysfunction in school children

Summary

A study was made on 88 third grade school children to determine the frequency of minor nervous dysfunction (MND) (Touwen and Prechtl). The study consisted of a neurological and an motoscopic examination as well as a visuomotor performance test (Gleiss). The following results were obtained:

• 1. Suspected MND was found in 15.9% of the population.

• 2. Only two children had optimal performance according to Prechtl's optimality concept.

• 3. If the diagnosis MBD is made excluding the behavioral description as a diagnostic criterion, no significant statistical correlation was found with school marks or social class.

• 4. The specific character of Lempp's “frühkindliches exogenes Psychosyndrom” and the behavioral disturbances described seems to us to be questionable. We found such disturbances with our methods as frequently in children with disturbed organic brain function as in children from a low social class.

Zusammenfassung

An 88 Schülern in dritten Volksschulklassen wurde eine Untersuchung zur Feststellung der Häufigkeit der Minor Nervous Dysfunction (Touwen und Prechtl) vorgenommen. Die Untersuchung umfaßt neben einer neurologischen und einer motoskopischen Untersuchung eine visuomotorische Leistungsprüfung (Einstecktest nach Gleiss). Es wurden folgende Ergebnisse gefunden:

• 1. Bei 15,9% der Kinder wurde der Verdacht auf Minor Nervous Dysfunction ausgesprochen.

• 2. Nur zwei Kinder zeigten optimale Leistungen im Sinne des Optimalitätskonzepts nach Prechtl.

• 3. Wird die Diagnose einer Minor Nervous Dysfunction gestellt, ohne Verhaltensauffälligkeiten als diagnostisches Kriterium einzubeziehen, so findet sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Zustandsbild der Minor Nervous Dysfunction und der schulischen Leistung bzw. dem Sozialstatus.

• 4. Der spezifische Charakter der von Lempp (1964) unter der Bezeichnung „frühkindliches exogenes Psychosyndrom“ beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten erscheint aufgrund unserer Ergebnisse fraglich. Diese Verhaltensstörungen finden sich aufgrund der von uns verwendeten diagnostischen Kriterien ebenso häufig bei organischen Hirnfunktionsstörungen wie bei Kindern aus niedriger Sozialschicht.