Cancer mortality in Württemberg, 1910 and 1970

Summary

The results of a special survey of cancer mortality statistics in selected areas of the Ober- and Unterland of Württemberg in the period 1908–1912 were compared with the official mortality statistics of the same region for 1969–1972. In the Oberland, formerly part of an area of high cancer mortality comprising the adjacent regions of Bavaria, Austria, Switzerland, and Baden, the overall cancer mortality showed a marked fall in both sexes. In the Unterland, where cancer mortality was previously low, the overall death rate increased in men and did not change in women. These variations are largely accounted for by changes in mortality from cancer of the stomach and bronchus. The death rates from gastric cancer observed around 1900 in the Oberland of Württemberg and adjacent regions of the neighbouring countries are among the highest recorded ever in the world. Since the fall of gastric cancer noted is very marked and this disease is still the leading cause of death from cancer today, the Oberland of Württemberg seems to be uniquely suited for the search of environmental factors which associate with this decline. In the remainder of cancer sites changes over time were less striking and/or observed already in other countries.

Zusammenfassung

Ergebnisse einer für die Zeit um die Jahrhundertwende ungewöhnlich ausführlichen Erhebung über die Krebssterblichkeit in ausgewählten Gebieten des Ober- und Unterlandes von Württemberg während der Jahre 1908–1912 wurden mit amtlichen Krebsstatistiken der Jahre 1969–1972 verglichen. Im Oberland, das um 1910 einem die angrenzenden Bezirke der Nachbarländer Bayern, Österreich, Schweiz und Baden umfassenden Gebiet hoher Krebssterblichkeit angehörte, war bei beiden Geschlechtern ein deutlicher Rückgang, im Unterland hingegen bei den Männern ein Anstieg und bei den Frauen ein Gleichbleiben der Krebssterblichkeit zu verzeichnen. Diese unterschiedlichen Schwankungen sind zum allergrößten Teil auf Veränderungen der Sterbeziffern beim Magen- und Lungenkrebs zurückzuführen. Die zu Beginn des Jahrhunderts für das Oberland und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer ermittelten Sterbeziffern an Magenkrebs zählen zu den höchsten, die jemals im Schrifttum mitgeteilt wurden. Der sehr starke Rückgang des Magenkrebses und der Umstand, daß die Krankheit heutzutage im Oberland immer noch unter den einzelnen Krebsarten die häufigste Todesursache darstellt, lassen dieses Gebiet als überaus geeignet erscheinen für die Suche nach Umweltfaktoren, die für diesen Rückgang verantwortlich und somit bei der Verhütung dieses Krebses von Bedeutung sein könnten. Bei den übrigen Krebsarten waren die zeitlichen Veränderungen der Sterbeziffern weniger auffällig und/oder bereits in anderen Ländern beobachtet worden