Morphologische und morphometrische untersuchungen am geruchsorgan oviparer zahnkarpfen (Pisces)

Summary

• 1. The olfactory organs of 37 species of oviparous cyprinodonts belonging to the sub-families Rivulinae, Aphaniinae, Fundulinae, Cyprinodontinae, Procatopodinae and Orestiatinae are studied.

• 2. The organs consist of a usually flat olfactory chamber and an accessory sac. The olfactory chamber is lined with the olfactory mucosa and has two openings: an anterior incurrent nostril and a valvular posterior excurrent nostril.

• 3. Some of the species differ conspicuously in the olfactory chamber and its openings and in the topographic position of the accessory sac.

• 4. Most of the sensory epithelium, which is part of the olfactory mucosa, is separated into distinct areas by more or less prominent ridges. These ridges are compared with secondary lamellae which are found on olfactory folds of some other fish species for structure, ontogeny and supposed function.

• 5. Four types of arrangement of the olfactory mucosa can be distinguished: whereas there are no significant differences in five of the sub-families, in the rivulins three types are found. These are geographically separately distributed.

• 6. The relationship of the different systematic units is discussed in relation to the structural variation in the different types of olfactory organs.

Zusammenfassung

• 1. Es wird das Geruchsorgan von 37 Arten oviparer Zahnkarpfen (Familie Cyprinodontidae) untersucht, die 21 Gattungen aus den Unterfamilien Rivulinae, Aphaniinae, Fundulinae, Cyprinodontinae, Procatopodinae und Orestiatinae angehören.

• 2. Die Geruchsorgane bestehen aus einer mit Riechschleimhaut ausgekleideten, meist niedrigen Riechhöhle Bowie einem akzessorischen Ventilationssack. Die Riechhöhle besitzt zwei Öffnungen, eine Einström- und eine mit einem Klappenventil versehene Ausströmoffnung.

• 3. In der Form der Riechöffnungen, in der Ausgestaltung der Riechhöhle und in der topographischen Lage des akzessorischen Ventilationssackes gibt es zwischen einigen Arten auffallende Unterschiede.

• 4. Das Sinnesepithel, Bestandteil der Riechschleimhaut, ist zumeist von Wülsten durchsetzt, die mehr oder weniger stark räumlich hervortreten. Sie werden in ihrem Aufbau und ihrer Ontogenese Bowie in ihrer mutmaßlichen Funktion mit Sekundärfalten verglichen, die auf Riechfalten in den Geruchsorganen mancher anderer Fishhe vorkommen.

• 5. In der Art der Anordnung der Riechschleimhaut werden vier Typen unterschieden. Während bei Vertretern aus fünf Unterfamilien die Art der Anordnung einheitlich ist, werden allein bei den rivulinen Zahnkarpfen drei Typen gefunden, die in ihrem Vorkommen geographisch getrennt sind.

• 6. Die unterschiedlichen Merkmalsausprägungen werden im Zusammenhang mit Fragen der verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen systematischen Gruppen diskutiert.