Das sogenannte Schweißdrüsencarcinom der Mamma

Summary

The term sweat-gland carcinoma of the breast ist used in widely different meanings. Nonetheless, two histologically well-characterized types may be recognized:

• 1. The apocrine (oncocytic) carcinoma ist composed of large well-delimited cells with finely granular, oxyphilic cytoplasm similar to that of oncocytes of other organs. They resemble the ”pale“ oxyphilic cells of the aging normal breast whose cytoplasm in part show the same quality. These carcinoma cells are regarded as mammary cells in a state of transition into oncocytes. Any similarity they have to cells of the apocrine axillary sweat-gland is purely superficial and in no way influences the interpretation of apocrine carcinomas.

• 2. The secreting carcinoma histologically is reminiscent of the functioning, hormonally stimulated breast of pregnancy. It reveals apocrine extrusion of nuclei and an accumulation of neutral fat in cytoplasm and duct lumina. A case of secreting carcinoma is described in detail to exemplify the association with exogenous hormonal stimulation.

Both types of differentiation of carcinomas may arise together or with other types of mammary carcinomas, and share the clinical prognosis with them.

The term sweat-gland carcinoma of the human breast should be abolished since there exists no proof that they really occur.

Zusammenfassung

Die Bezeichnung Schweißdrüsencarcinom der Mamma wird in verschiedenem Sinne gebraucht, doch lassen sich zwei gut charakterisierte Differenzierungstpyen erkennen.

• 1. Das apokrine (onkocytäre) Carcinom ist gekennzeichnet durch große gut abgegrenzte Zellen mit feinkörnig-oxyphilem Cytoplasma, die eine große Ähnlichkeit mit Onkocyten anderer Organe aufweisen. Die Zellen erinnern aber auch an die blassen oxyphilen Zellen der normalen Mamma, deren Cytoplasma wenigstens zum Teil dieselbe Beschaffenheit aufweist. Hier handelt es sich um metaplastisch in Richtung auf Onkocyten umgewandelte Mammazellen, die nur eine oberflächliche Ähnlichkeit mit Zellen der apokrinen Achselschweißdrüsen aufweisen, was aber für die Deutung der apokrinen Carcinome bedeutungslos ist.

• 2. Das sezernierende Carcinom erinnert histologisch durch apokrine Kern-und Zellabstoßung und besonders durch Bildung und Abgabe von Neutralfetten an funktionierendes Mammagewebe in und nach der Schwangerschaft und nach exogener hormonaler Stimulierung. Ein Zusammenhang zwischen einem solchen Carcinom und künstlich stimulierter Sekretion ließ sich in einem ausführlicher beschriebenen Fall nachweisen.

Beide krebsige Differenzierungen können miteinander und mit den übrigen typischen Krebsformen der Mamma kombiniert auftreten, mit denen sie auch Klinik und Prognose teilen. Mit Schweißdrüsen haben sie nichts zu tun. Man kann also nur von sogenannten Schweißdrüsencarcinomen sprechen, wenn man diese Bezeichnung nicht ganz abschaffen will.