Resistenzprüfung und Resistenzverhalten von Kartoffelsorten gegenüber dem S-Virus

Summary

• 1. Experimental infections with virus S on a number of varieties showed that serological tests performed on the plant failed to prove a new infection with certainty. Such new infection remains symptomless, while invasion of the tuber proceeds relatively rapidly.

• 2. During the last three years 67 varieties were tested : 22.4 percent were found to be of low, 47.8 percent of medium, and 29.8 percent of high resistance.

• 3. The rate of tuber contamination of a primary infected plant increased from resistance stage 1 with 37.9 percent virus infection to 83.0 percent in resistance stage 9. With the degree of resistance the portion of noninfected plants decreased, that of 100 percent infected plants increased. Symptomatologically, there was almost total latency after secondary infections; only in a few cases were non-uniform and varying symptoms observed.

• 4. The potato plant has a well defined mature plant resistance to virus S. There are practically no differences in the degree of infection conferred to older, unequally resistant varieties, so that inoculation must be done at an early age when resistance differences are to be recorded.

• 5. The resistance tests of 1964–1967 used different methods of inoculation. Rubbing the virus-containing sap on one leaf of each sprout resulted in a low degree of infection, inoculation by spray gun in a high one. From a comparison of the different years and methods of infection one may conclude that the resistance of a variety can be reliably reproduced if one half of the plants are inoculated by rubbing, the other half by spray gun. A medium degree of infection and good differentiation of the varieties can thus be obtained.

• 6. Only with late manual inoculation of a highly susceptible variety did early lifting result in a remarkable decrease of infection. As the result of mature plant resistance such an effect was prevented in potatoes of medium susceptibility.

Zusammenfassung

• 1. Infektionsversuche mit S-Virus bei verschiedenen Sorten ergaben, daß eine Neuinfektion im Infektionsjahr an der Pflanze mit dem serologischen Verfahren nicht mit Sicherheit nachweisbar ist. Die Neuinfektion bleibt symptomlos. Die Einwanderung in die Knolle verläuft dagegen relativ schnell.

• 2. Insgesamt wurden in 3 Jahren 67 Sorten auf ihre Resistenz geprüft. 22,4% wiesen geringe, 47,8% mittlere und 29,8% hohe Resistenz auf.

• 3. Der Verseuchungsgrad der Knollen einer primärinfizierten Staude nahm von Resistenzstufe 1 mit 37,9% S-Virusbefall auf 83,0% bei Resistenzstufe 9 zu. Der Anteil nicht befallener Stauden nahm mit der Resistenz ab, der Anteil 100%ig infizierter Stauden zu. Symptomatologisch war bei der Sekundärinfektion völlige Latenz vorherrschend. Nur in wenigen Fällen waren uneinheitliche und wechselnde Symptome zu beobachten.

• 4. Die Kartoffelpflanze besitzt gegenüber dem S-Virus eine deutlich ausgeprägte Altersresistenz. Bei später gesetzten Infektionen bestehen praktisch keine Unterschiede zwischen verschieden resistenten Sorten im Befallsgrad, so daß für die Erfassung von Resistenzunterschieden die Infektionen früh gesetzt werden müssen.

• 5. Die in den Jahren 1964–67 durchgeführten Resistenzprüfungen wurden mit verschiedenen Infektionsmethoden durchgeführt. Einreibung eines virushaltigen Preßsaftes auf 1 Blatt je Triebbrachte niedrige, Infektion mit der Spritzpistole hohe Befallswerte bei den geernteten Knollen.

  Aus dem Vergleich der verschiedenen Jahre und Infektionsverfahren ist zu folgern, daß die Resistenz einer Sorte mit guter Reproduzierbarkeit dann ermittelt werden kann, wenn je die Hälfte der Pflanzen von Hand und mit Spritzpistole infiziert werden. Dieses Verfahren bringt mittelhohe durchschnittliche

  Befallswerte und ermöglicht so eine gute Sortendifferenzierung.

• 6. Vorzeitige Entfernung des Krautes (Frührodung) brachte nur bei spät gesetzten Infektionen von Hand bei einer hochanfälligen Sorte eine wesentliche Verminderung des Befalls, bei einer mittelanfälligen Sorte kam diese Maßnahme infolge der Altersresistenz nicht zum Tragen.