Zur Ultrastruktur der Cystenwand von Toxoplasma gondii im Gehirn der weissen Maus

Zusammenfassung

Die Cystenwand von Toxoplasma gondii im Gehirn der Maus besteht aus einer 150–200 Å breiten Cystenmembran. Ihr legt sich von innen eine granuläre Schicht an. Die Membran der Cystenwand weist regelmäßig eine große Anzahl von Windungen auf, die in ihrer Gesamtheit der Toxoplasma-Cyste eine große Oberfläche verleihen und damit einen ausgedehnten Stoffaustausch zwischen Wirt und Parasit zulassen. Zudem dienen die zahlreichen Fältelungen wahrscheinlich der Verankerung der Cyste im Wirtsgewebe. Die granuläre Schicht, die an manchen Stellen durch eine netzförmige Anordnung der osmiophilen Körner auf eine besondere Aufgabe innerhalb des Stoffwechselgeschehens der Cyste hindeutet, füllt die gesamte Toxoplasma-Cyste aus. In diese Substanz sind die Parasiten mehr oder weniger dicht eingelagert. In der „Cystengrundsubstanz“ kann ein verzweigtes, unregelmäßig weitlumiges Kanälchensystem beobachtet werden, das mit der Oberflächenmembran der Cyste in direktem Zusammenhang steht und hier porenähnliche Öffnungen besitzt.

Die Ausbildung der Toxoplasma-Cysten wird diskutiert. Der Feinbau der Cysten von Toxoplasma gondii spricht dafür, daß die Cystenwand eine vom Parasiten selbst produzierte Struktur darstellt.