Untersuchungen über die Para-Aminohippursäure-Clearance in Acidose

Zusammenfassung

Die Clearance von Para-Aminohippursäure (PAH) und von Kreatinin wurde an narkotisierten Hunden bei niedrigem Harnfluß bestimmt. Durch i.v. Infusion von Bicarbonatlösung bzw. von verdünnter Salzsäure wurde das Harn-pH systematisch verändert. Es fand sich keine Abhängigkeit der Clearancewerte vom Harn-pH. Die PAH-Clearance betrug 12,95 ± 2,30ml/min/kg bei einem mittleren Harn-pH von 7,5 und 12,10 ± 4,6 bei einem Harn-pH von 5,5. Die Filtrationsfraktion betrug unter diesen Bedingungen 0,35 ± 0,06 bzw. 0,36 ± 0,06. Die Unterschiede der Mittelwerte waren statistisch nicht signifikant. Nach Erhöhung der PAH-Konzentration im Plasma von im Mittel 1,8 auf 4,3mg/100ml wurden die Clearancewerte nochmals bestimmt. Die PAH-Clcarance sank geringfügig auf 11,22 ± 5,3 ml/min/kg bei einem Anstieg der Filtrationsfraktion auf 0,37 ± 0,09. Diese Veränderung der Filtrationsfraktion war gegenüber dem Kontrollwert bei alkalischem Harn statistisch signifikant. Es wird vermutet, daß unter diesen Verhältnissen das tubuläre Transportmaximum für PAH bereits erreicht wurde.

Aus den Befunden wird geschlossen, daß eine Rückdiffusion von freier, nicht-ionisierter PAH bei der üblichen Clearanee-Bestimmung quantitativ nicht ins Gewicht fällt. Die Clearance dieser Substanz stellt auch in Acidose und bei niedrigem Harnfluß ein zuverlässiges Maß für die Nierendurchblutung dar. Um das in Acidose geringere Transportmaximum nicht zu überschreiten, sollte allerdings besonders darauf geachtet werden, daß die PAH-Konzentration im Plasma ausreichend niedrig liegt.