Zusammenfassung
Es wird über die Ergebnisse der Prüfung der Ausscheidung von vier verschiedenartig löslichen Sulfonamiden (Sulfanilamid, Sulfathiazol, Sulfapyridin, Sulfapyrimidin) aus dem Bauchfell in Vergleich zur Blutkonzentration und über die damit verbundene Bestimmung der Nierenfunktion an Hand der Kreatininmethode berichtet. Die Schnelligkeit und die Stärke der Resorption der Sulfonamide aus dem Bauchfell steht in Abhängigkeit von ihrem Löslichkeitswert, eine erhöhte Konzentration der peritoneal resorbierten Sulfonamide im Blut wird durch eine Erniedrigung der Rückresorption ausgeglichen, die prozentuelle Rückresorption der Sulfonamide verläuft im allgemeinen parallel der Sulfonamidblutspiegelhöhe. Das schwerer lösliche Sulfapyridin wurde in gleicher Weise wie nach intravenöser Injektion auch nach intraperitonealer Applikation durch den Harn in geringem Ausmaß ausgeschieden und in sehr hohem Grad rückresorbiert. Auf Grund der Ergebnisse der Prüfung der Ausscheidungsverhältnisse (Glomerulusfiltration und Rückresorption) von intraperitoneal applizierten Sulfonamiden konnte festgestellt werden, daß das Entharnungsvermögen (Clearance) der Nieren für die Sulfonamide verschiedener Löslichkeit im wesentlichen das gleiche ist, wie für die intravenös verabreichten Sulfonamidlösungen.
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Paul Trüb, C.L. Glomerulusfiltration und Rückresorption verschiedener Sulfonamide nach intraperitonealer Applikation im Tierversuch. Naunyn - Schmiedebergs Arch 206, 273–282 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00248591
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