Zusammenfassung
Thyreotropes Hormon wird in vitro durch elementares Jod oder Bromwasser weitgehend inaktiviert. Die partielle Reversibilität dieses Prozesses durch Na2S2O3 und Reduktionsmittel, wie Wasserstoff und Ascorbinsäure, läßt darauf schließen, daß für die Inaktivierung neben einer Jodadditionswirkung vor allem ein oxydativer, für die Reaktivierung ein Reduktionsvorgang verantwortlich ist, der möglicherweise auf einer rückläufigen Überführung von SH-Gruppen zum Disulfid beruht. Einzelheiten hierzu bleiben in Anbetracht des unaufgeklärten chemischen Aufbaus des thyreotropen Hormons offen. Paralleluntersuchungen deuten darauf hin, daß ein ähnlicher Jod-TSH-Chemismus auch im lebenden Organismus vorhanden ist und in der Physiologie des Jodstoffwechsels berücksichtigt werden muß.
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Kracht, J. Über die reversible Inaktivierung des thyreotropen Hormons. Naunyn - Schmiedebergs Arch 214, 433–440 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00248450
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