Zusammenfassung
Der Verbleib radioaktiv markierten Urografins bei Mensch und Ratte wurde an 10 Patienten und 8 Versuchstieren verfolgt:
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1.
In allen parenchymatösen Organen, mit Ausnahme von Dünn- und Dickdarm und im Blut, fällt die Konzentration des 131J-Urografins annähernd exponentiell und rasch ab; nach 24 Std ist in den erstgenannten Organen nach i.v. Gabe von 70 μc keine Aktivität mehr zumessen.
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2.
Die Zerfallszahl in Dünn- und Dickdarm nimmt langsamer ab, im Darminhalt findet sich nach 24 Std noch erhebliche Aktivität. Da im Magen- und Duodenalsaft während der ersten Stunde nur wenig markierte Substanz nachzuweisen ist, muß die Aktivität im Darmlumen vorwiegend aus der Darmsekretion stammen. Im Speichel findet sich nur bei einem der 3 Untersuchten innerhalb einer Stunde 131J-Urografin.
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3.
Die Hauptmenge der verabreichten Verbindung findet sich nach einer Stunde im Harn, es wurde zwischen 23 und 54% der Eingabe gemessen. Die Ausscheidung steigt dann nur noch wenig an.
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4.
Die Aktivitäten der in 15-minütigen Abständen über 2 Std gewonnenen Harnportionen sind, wie die Halbwertszeit der Plasmakonzentration, starken Schwankungen unterworfen. Daraus und aus den oben genannten Befunden ist auf einen nicht einheitlichen Ausscheidungsweg der Substanz zu schließen.
Literatur
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Mit 1 Textabbildung.
Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Der Firma Frieseke & Hoepfner, Erlangen-Bruck, sind wir für die Überlassung eines Strahlungsmeßgerätes sehr verbunden.
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Kimbel, K.H., Börner, W. Über den Verbleib von 131J markiertem Urografin im Körper. Naunyn - Schmiedebergs Arch 226, 262–268 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00247723
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