Über den Einfluß des Lichts auf ein wasserstoffübertragendes SH-Ferment der Haut

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird zunächst gezeigt, daß sich mit Hilfe des Reduktionsindicators Triphenyltetrazoliumchlorid (TTC) in Extrakten der Cutis (vom Meerschweinchen) und in der intakten Haut (der isolierten Ohrmuschel des Kaninchens) die Aktivität eines wasserstoffübertragenden Fermentsystems bestimmen läßt. Weiter wird nachgewiesen, daß an der beobachteten TTC-Reduktion entscheidend ein sogenanntes SH-Ferment beteiligt ist, dessen Aktivität von freien Sulfhydrylgruppen abhängt. Von diesen Feststellungen ausgehend wird der Einfluß der Strahlung einer Glühbirne, des ausgefilterten langwelligen UV und des vollen Lichts einer Quecksilberdampflampe auf die Aktivität des Ferments sowohl mit wie ohne Photosensibilisatoren geprüft. — Die Bestrahlung der Cutisextrakte bei Gegenwart von Sauerstoff führte in jedem Fall zur Fermenthemmung. Als wesentliche Ursache dafür wurde die Photooxydation des Ferment-SH erkannt. Bei Abwesenheit von Sauerstoff blieb die Hemmung nicht nur aus, sondern wandte sich in eine Lichtaktivierung des untersuchten Enzyms um, die ursächlich ungeklärt blieb. — Nach Belichtung der intakten Haut wurde, soweit ein Effekt auftrat, immer nur Inaktivierung des Ferments gefunden. Auf die Möglichkeit einer Bedeutung dieser Beobachtung für das Verständnis der Photosensibilisationsdermatosen und des Lichterythems wird hingewiesen.