Zusammenfassung
Versuche am isolierten Herzvorhof hatten folgende Ergebnisse:
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1.
Am normal schlagenden Präparat des Meerschweinchens wirkt Acetylcholin rein negativ inotrop. Demgegenüber verursachen Propionylund Butyrylcholin auf Grund ihrer schwächeren muscarinartigen und stärkeren nicotinartigen Wirkung auch positiv inotrope Effekte. Durch Vorbehandlung des Präparates mit Atropin bzw. Ganglienblockern (Pendiomid, Hexamethonium) ist es möglich, die beiden Wirkungskomponenten gegeneinander abzugrenzen.
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2.
Spontan zum Stillstand gekommene Präparate des Rattenherzens — nicht aber des Meerschweinchenherzens — ließen sich mit Acetylcholin wieder zum Schlagen bringen. Dieser Effekt kommt der muscarinartigen Wirkungskomponente des Acetylcholins zu, da er a) durch Atropin aufgehoben wird, b) Propionyl- und Butyrylcholin nur ihrer muscarinartigen Wirksamkeit entsprechend, d. h. in 100–200fach höherer Dosierung die gleiche Wirkung haben, c) auch andere muscarinartig wirkende Stoffe — Doryl, Arecolin — in gleicher Dosierung wie Acetylcholin den stillstehenden Vorhof wieder zum Schlagen bringen.
Literatur
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Herrn Prof. Dr. Paul Wels zum 65. Geburtstag am 2. Februar 1955 in Verehrung und Dankbarkeit.
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Holtz, P., Westermann, E. Versuche mit Acetyl-, Propionyl- und Butyrylcholin am isolierten Herzvorhofpräparat. Naunyn - Schmiedebergs Arch 225, 421–427 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00246866
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00246866