Über die Hämolyse durch seifenähnliche Substanzen

Zusammenfassung

Der Ablauf der Hexadecylsulfonathämolyse wurde eingehend untersucht. Es läßt sich zeigen, daß die zunächst kompliziert erscheinende Kinetik bei Anwendung der McBainschen Micellarvorstellungen für Lösungen seifenähnlicher Stoffe analysierbar wird. Der Ablauf der Hämolyse ist durch verschiedene Phasen charakterisiert: Adsorption des Lyticums; Umordnung des Lyticums an der Zellmembran; eigentliche Lyse. Er wird durch die komplizierten Übergänge zwischen den einzelnen Micellformen weiterhin bestimmt. Vermutlich sind die größeren Micellen inaktiv; eine mittlere Aggregationsstufe dürfte nicht aktiv sein, jedoch infolge großer Capillaraktivität die I. Phase der Lyse einleiten. Die eigentliche Aktivität kommt vermutlich der molekulardispersen oder einer sehr hochdispersen Form zu. Diese ist aber in normalen Lösungen nicht vorhanden (oder infolge zu geringer Konzentration bzw. Oberflächenaktivität unwirksam). Durch eine besondere Behandlung kann sie erzeugt werden. Sie dürfte aber nach Adsorption der höher molekularen Formen an der Membran gebildet werden.