Zusammenfassung
Es wurde die Wirkung der kontaktinsektiziden Stoffe Dichlordiphenyltrichlormethylmethan (DDT) und Difluordiphenyltrichlormethylmethan (DFDT) auf Molche und Fische geprüft.
Bei Teichmolchen hat die Vergiftung Ähnlichkeit mit der beginnenden Strychninvergiftung. Neben den Krämpfen treten Lähmungen auf. Die Galvanonarkosestromdosen nehmen ab. Bei nichttödlicher DFDT-Vergiftung wurde auch eine Erhöhung der Galvanonarkoseschwelle beobachtet.
Bei Versuchen an Bitterlingen summierten sich Alkohol- und DDT-Wirkung, indem beide zusammen die Galvanonarkoseschwelle stärker senkten als sie es einzeln tun. Koffein und DDT zusammen wirkten nicht antagonistisch auf die Galvanonarkoseschwelle, obwohl sie einzeln antagonistisch wirken. Bei Gründlingen ließ sich bei beginnender DDT- oder DFDT-Wirkung durch Strychningaben die Galvanonarkoseschwelle wieder auf normale Höhe bringen. In einem späteren Stadium der DDT-oder DFDT-Vergiftung war Strychnin wirkungslos.
DDT und DFDT scheinen bei Molchen und Fischen die motorischen Zentren des Rückenmarks und höher gelegene motorische Zentren zu stören und dann zu lähmen.
Literatur
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Schwarz, F.: Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 207, 609 (1949).
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Fortsetzung der Untersuchungen über die Wirkung kontaktinsektizider Stoffe (Schwarz, dieses Archiv 207, 609, 1949). Die Versuche wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Schwarz, Leipzig, durchgeführt.
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Lenke, D. Über die Wirkung insektizider Stoffe auf Molche und Fische. Naunyn - Schmiedebergs Arch 210, 389–392 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00246388
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