Zusammenfassung
An Mäusen, Kaninchen, Hunden und Katzen wurde die Toxicität des Narceins geprüft. Bei allen vier Tierarten ergaben sich hohe LD50-Dosen, durchschnittlich zwischen 1,8–2,2 g/kg. Narcein wirkt nach i.v. Verabreichung von 50 mg/kg auf das Atmungszentrum des Kaninchens erregend und steigert die Atemfrequenz und das Atemvolumen abhängig von der Dosis um 30–35%. Es besitzt keine schmerzstillende Wirkung. Seine hustenhemmende Wirkung ist der des Codeins ähnlich. Von seinen anderen pharmakologischen Wirkungen sind eine geringe blutdrucksenkende, starke darmperistaltiksteigernde Eigenschaft hervorzuheben. Außerdem werden auf seine Einwirkung die Kontraktionen des trächtigen Uterus seltener aber kräftiger. Narcein ist imstande, die Wirkung des Morphins auf die Atmung mit 150–200 mg/kg-Dosen aufzuheben. Diese Wirkung ist spezifisch, da es gegenüber Barbituraten keine antagonistische Eigenschaft besitzt.
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Kelentey, B., Stenszky, E. & Czollner, F. Neue untersuchungen zur pharmakologie des narceins. Naunyn - Schmiedebergs Arch 233, 550–555 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00245840
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