Intensität und Dauer der Herzwirkung von Gitaloxigenin (16-Formyl-gitoxigenin)

Zusammenfassung

Beim Gitaloxigenin traten die zentralen Wirkungen gegenüber den kardialen zurück. Die durch i.v. Infusion bestimmten akuten tödlichen Dosen waren auf molarer Basis bei der Katze niedriger, bei der Taube gleich und nur beim Meerschweinchen höher als die von Gitaloxin und Lanadoxin. Es war damit bedeutend wirksamer als Digitoxigenin und Digoxigenin.

Enteral gegebenes Gitaloxigenin war unwirksam, vermutlich infolge seiner raschen Inaktivierung.

Obwohl 24 Std nach einmaliger Injektion keine Überempfindlichkeit des Herzens feststellbar war, führte die wiederholte Injektion bei Katzen schnell zur Vergiftung. Es konnte wahrscheinlich gemacht werden, daß diese auf der Herzwirkung des Gitaloxigenins beruht. Die Kumulation der Wirkung dürfte auf einer spezifischen Eigenschaft des Gitaloxigenins beruhen und nicht auf einer langen Verweildauer im Gewebe.

Summary

With gitaloxigenin, the cardiac effects prevailed over those on the central nervous system. On a molar basis, the lethal doses determined by constant intravenous infusion were lower than those of gitaloxin (gitaloxigenin-tridigitoxosid) and lanadoxin (gitaloxigenin-monodigitoxosid) in cats, equal in pigeons, and higher than those of the digitoxosides only in the guinea-pig. In all species investigated, gitaloxigenin was more effective than digitoxigenin or digoxigenin.

Gitaloxigenin was ineffective when given enterally. This is probably due to rapid inactivation rather than inadequate absorption from the gastrointestinal tract.

No increase in sensitivity against ouabain was noted in cats and guineapigs 24 hours after intravenous injection of gitaloxigenin. However, repeated intravenous injections in cats were followed by severe intoxication and death. The observed cumulative poisoning is explained by a specific property of gitaloxigenin rather than by a long persistance in the tissue.