Zusammenfassung
1. Die durch Adrenochrom (ACHR) und das Semicarbazon des Adrenochrom = Adrenoxyl (AX) eingetretene Verkürzung der Blutungszeit läßt sich durch Antihistaminica aufheben.
2. Durch vorherige Applikation eines Antihistaminicum läßt sich der Einfluß des ACHR auf die Blutungszeit völlig verhindern.
3. Histamin hat eine analoge, verkürzende Wirkung auf die Blutungszeit wie ACHR. Durch vorherige Gabe eines Antihistaminicum läßt sich die Histamin-Wirkung verhindern.
4. Antihistaminica können die einmal eingetretene Wirkung von Histamin im Sinne der Verkürzung der Blutungszeit nicht aufheben.
5. Antihistaminica selbst haben keinen Einfluß auf die Blutungszeit.
6. Aus den Versuchen wird geschlossen, daß ACHR und AX ihre Wirkung auf die Blutungszeit in Analogie zu den Versuchen an isolierten Organen über eine Freisetzung von Histamin ausüben. Dabei spielt Histamin eine Mittlerrolle, ist aber anscheinend nicht selbst die letzte für die Verkürzung der Blutungszeit verantwortliche Substanz.
Literatur
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Herrn Professor Dr. Wolfgang Heubner zum 75. Geburtstag gewidmet.
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Kuschinsky, G., Hille, U. & Schimassek, H. Über Histamin als Mittler-Substanz bei der Wirkung von Adrenochrom auf die Blutungszeit. Naunyn - Schmiedebergs Arch 215, 48–51 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00245585
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00245585