Zusammenfassung
Der Einfluß steigender Dosen des ganglienblockierenden Mittels Pendiomid auf die durch CO2- und N2-Beatmung, Atemstillstand, Carotissinusentlastung, Veratrin und elektrische Vagusreizung hervorgerufenen Veränderungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz und auf die durch elektrische Reizung des Halssympathicus ausgelösten Nickhautkontraktionen wurde an künstlich beatmeten Katzen untersucht. Bereits durch 9 mg/kg Pendiomid wurde die Wirkung elektrischer Vagusreize und über den Vagus verlaufender Reflexe aufgehoben. Durch die gleiche Dosis wurden die zu Beginn der künstlich erzeugten Apnoe auftretende Blutdrucksteigerung, der Carotissinusentlastungsreflex und die Nickhautkontraktionen abgeschwächt. Mit steigenden Pendiomiddosen nahmen die unter CO2-Beatmung, im Anschluß an die N2-Beatmung und den Stillstand der Atmungspumpe auftretenden Drucksteigerungen und die blutdrucksteigernde Wirkung des Adrenalins und Noradrenalins zu. Die Entfernung beider Nebennieren war ohne stärkeren Einfluß auf diese Vorgänge. Nach Entfernung beider Nebennieren konnte in 2 Versuchen durch weitere Pendiomidgaben die durch CO2-Reize ausgelöste Drucksteigerung vollständig aufgehoben werden, während sie in den restlichen 4 Versuchen nur abgeschwächt wurde. In ähnlicher Weise wirkten zusätzliche, große intravenöse Nicotingaben, wobei deren hemmende Wirkung auch über eine Abnahme der Erregbarkeit des Vasomotorenzentrums zustande kommen kann. Die durch CO2-Reize ausgelösten, durch Pendiomid nicht blockierbaren Blutdruckreaktionen ließen sich durch Yohimbin unterdrücken.
Literatur
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Bein, H., u. R. Meier: Experientia 6, 351 (1950).
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Heim, F., Wagner, H. Der Einfluß ganglienblockierender Mittel auf mehrere, insbesondere durch Kohlensäure ausgelöste Kreislaufreaktionen. Naunyn - Schmiedebergs Arch 217, 550–559 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00245559
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