Zusammenfassung
1. Durch die Wirksamkeit statistischer Faktoren können an inhomogenen Reaktionssystemen, insbesondere also bei biologischen Versuchsanordnungen, erhebliche Veränderungen der zu bestimmenden Funktionalzusammenhänge herbeigeführt werden.
2. Ein bestimmter Funktionalzusammenhang wird — auch bei Hineinwirken einfachster Verteilungen — komplizierter (höherer Ordnung).
3. Empirisch ermittelte Funktionalzusammenhänge an biologischen Systemen sind im allgemeinen kaum analysierbar, falls nicht mittels besonderer Verfahren die beteiligten statistischen Funktionen ermittelt werden. Werden an solchen Systemen komplizierte Zusammenhänge festgestellt, so muß das nicht — wie in der Homogenkinetik chemischer und physikochemischer Systeme — ein Hinweis auf komplizierte Reaktionsmechanismen sein.
4. Es wird gezeigt, daß die Beachtung dieser Zusammenhänge scheinbare Widersprüche in der Literatur zu lösen vermag.
5. Es wird mit einfachen mathematischen Mitteln die Lösung einiger der vorliegenden Probleme versucht.
Literatur
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Herrn Professor Dr. W. Heubner zum 75. Geburtstag gewidmet.
Mit 2 Textabbildungen.
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Jung, F. Die Bedeutung statistischer Faktoren für die Analyse biologischer Reaktionsabläufe. Naunyn - Schmiedebergs Arch 215, 600–609 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00245454
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