Zusammenfassung
An einem isolierten Ganglien-Präparat aus dem Bauchmark des Gelbrandkäfers wurden Pharmaka geprüft, die am zentralen, vegetativen und peripheren Nervensystem der Wirbeltiere erregend oder lähmend wirken. Auch Ionen und ihr antagonistisches Verhalten wurden in die Versuche einbezogen. Aus den erzielten Befunden können keine Schlüsse auf chemische Überträgerstoffe in den Ganglien oder in der neuromuskulären Verbindung bei Insekten abgeleitet werden. Besonders die Gifte des vegetativen Nervensystems wirkten an den Insektenganglien nicht spezifisch. Alle Sympathicomimetika wirkten in höherer Konzentration lähmend. Esterasehemmer erzeugten Kontrakturen. Es ließ sich aber kein antagonistisches Verhalten des Atropins erkennen.
Eine Vergleichung der Wirkungsbedingungen an den Insektenganglien und am Cervical-GAnglion der Katze zeigte für die meisten Stoffe eine gute qualitative und quantitative Übereinstimmung. An den Insektenganglien war Acetylcholin jedoch völlig unwirksam. Strychnin wirkte an beiden Ganglienarten lähmend. Auch Atropin lähmte an beiden GAnglienarten, aber erst in sehr hohen Konzentrationen.
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Herrn Professor Dr. W. Heubner zum 75. Geburtstag gewidmet.
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Krupp, H., Lendle, L. & Stapenhorst, K. Pharmakologische Wirkungen am isolierten Ganglien-Muskelpräparat des Gelbrandkäfers. Naunyn - Schmiedebergs Arch 215, 443–459 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00245441
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