Zur quantitativen Beurteilung von zentraler Erregung und Dämpfung im Tierversuch

Zusammenfassung

Es wird eine Methode zur Messung der Motilität an Mäusen beschrieben und dabei auf folgende Gesichtspunkte hingewiesen:

• 1. Wenn man sehr starke Grade von Erregung und Sedation bei der Beobachtung nicht erfassen kann, so wird die Verteilungskurve der Motilitätswerte schief, was eine statistische Auswertung erschwert. Es wird ein Verfahren angegeben, wie man auf rechnerischem Wege die Folgen dieser Einschränkung eliminieren kann.

• 2. Trotz dieser Korrektur ist die Wirkung erregender oder sedierender Substanzen von der Ausgangslage abhängig.

• 3. Nach 24 stündigem Futterentzug ist die Motilität von Mäusen so stark erhöht, daß sie sich ohne Gabe erregender Pharmaka für die Prüfung sedierender Substanzen eignen.

• 4. Hexobarbital und Paraldehyd senken die erhöhte Aktivität nüchterner Mäuse, sind aber gegen eine durch Methamphetamin oder Coffein verursachte Erregung wenig wirksam.

Summary

A method is described for measuring the motility in mice. In particular, the following points are stressed:

• 1. High degrees of sedation or excitation could not be recorded. This led to asymmetric distribution curves which interfered with the statistical evaluation of the results. It is shown how the consequences of this technical limitation can be eliminated mathematically.

• 2. In spite of this correction, the effect of stimulating or sedating substances depended upon the degree of activity of the controls.

• 3. When food was withdrawn for 24 hours, the motility of mice was increased so much that sedating compounds could be tested without the additional application of stimulating drugs.

• 4. Hexobarbital and paraldehyde lowered the high locomotor activity offasting mice, whereas they were nearly ineffective against the excitation provoked by methamphetamine or coffeine.