Die Beeinflussung der Hexobarbitalnarkose durch vorher verabfolgte Pharmaka

Zusammenfassung

Für einige Pharmaka, die — wenn sie 1 oder 11/2 Std vorher gegeben werden — die Narkosedauer verlängern, wurde an Mäusen untersucht, ob sie — wenn sie einen oder mehrere Tage vorher gegeben werden — die Dauer der Hexobarbital-Narkose verkürzen können. Hydroxyzin, Chlorpromazin, Promazin, Orphenadrin, Phenobarbital, Glutethimid, Urethan, Trimethadion, Methoin, Primidon, Iproniazid, SKF 525-A und Carbutamid können die Hexobarbital-Narkose verkürzen, wenn sie 24 bis 96 Std vorher gegeben werden. Die Angabe, daß ein Pharmakon die Wirkungsdauer eines andern Pharmakons beeinflußt, sollte deshalb nie gemacht werden, ohne daß die Länge des Intervalls zwischen der Vorbehandlung mit dem ersten und der Behandlung mit dem zweiten Pharmakon angegeben wird.

Für Reserpin, Azacyclonol, Tolbutamid und Chlorpropanid wurde kein „Umkehreffekt“ gefunden.

Summary

For several drugs, which prolong the duration of a hexobarbital narcosis when given 1–11/2 hour before the administration of hexobarbital, it was tested whether they shorten this duration when they are given one or more days previously.

Hydroxyzin, chlorpromazin, promazin, orphenadin, phenobarbital, glutethimid, urethan, trimethadion, methoin, primidon, iproniazid, SKF 525-A and carbutamid were found to decrease the duration of a hexobarbital narcosis when given 24–96 hours before. So the statement that a drug augments (or potentiates) the effect of another drug should never be made without giving information about the length of the interval between the pretreatment and the administration of the second drug.

For reserpin, azacyclonol, tolbutamid and chlorpropamid no decreasing effect upon the duration of a hexobarbital narcosis has been found.