Zusammenfassung
1. Täglich über 3 Tage verabfolgte intravenöse Gaben von 5,5 mg Bleiazetat/kg verursachen am Kaninchen eine reversible Anämie.
2. Durch gleichzeitige intravenöse Injektion von antiperniziös wirksamen Leberextrakten gelingt es, diese Anämie zu verhindern.
3. Diese Wirkung des antiperniziösen Prinzips ist dosenabhängig.
4. Die angegebene Methode eignet sich zur Bestimmung der antiperniziösen Wirksamkeit in injizierbaren Leberextrakten.
5. Mit Hilfe dieser Methode gelingt es, die kleinste Menge wirksamen Leberextraktes zu finden, die unter bestimmten Bedingungen die toxische Bleianämie gerade eben aufzuhalten vermag.
6. Nach diesem Verfahren ist eine Definition von Leberpräparaten in Kaninchen-Einheiten möglich.
7. Der Effekt des Leberextraktes ist durch das Antiperniziosa-Prinzip verursacht. Dies geht daraus hervor, daß die nach diesem Verfahren eingestellten Präparate in der Klinik beim Morbus Biermer ihre Wirksamkeit erwiesen. Leberextrakte, die durch längeres Kochen inaktiviert wurden, zeigten bei gleicher Dosierung keinerlei Wirkung im Bleianämietest mehr.
8. Es wird bestätigt, daß sich in vivo Blei und Antiperniziosasubstanz unter den oben wiedergegebenen Versuchsbedingungen antagonistisch verhalten.
Literatur
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Gerlich, N. Über die Testung antiperniciös-wirksamer Leberextrakte mit Hilfe der Bleianämie am Kaninchen. Naunyn - Schmiedebergs Arch 211, 90–96 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00244795
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