Zusammenfassung
Es wird über 12 Fälle von chronischer Meningitis berichtet, die nosologisch auffallend einheitlich erscheinen.
Das Leiden beginnt langsam und zeigt einen sehr chronischen Verlauf ohne Remissionen. Während 4 Kranke starben, ist es bei 4 anderen nach Jahren offenbar zu einem klinischen Stillstand gekommen.
Unter den neurologischen Symptomen stehen Ausfälle von seiten des Rückenmarks (spastische Paraparese mit oder ohne Oberflächensensibilitätsstörungen) und des Kleinhirns (Gangataxie) sowie Hirnnervensymptome (Pupillenstörungen, Schwerhörigkeit) im Vordergrund. Der Liquor ist durch sehr hohe Eiweißwerte bei erheblicher Lymphocytose und durch eine tiefe mittel- oder linksgelagerte Normomastixkurve als Ausdruck einer starken γ-Globulinvermehrung besonders charakteristisch.
Nach den klinischen und neuropathologischen Befunden gehört das Krankheitsbild zu keiner der ätiologisch bekannten Formen der chronischen Meningitis.
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Frick, E., Meyer, JE. Über eine besondere Gruppe chronischer Meningitiden unbekannter Ätiologie. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 181, 46–61 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00242707
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