Zusammenfassung
Bei 302 deutlichen Veränderungen im Pneumencephalogramm (PEG) werden die Liquoreiweißbefunde unter besonderer Berücksichtigung der elektrophoretischen Ergebnisse untersucht. In der Gesamtverteilung ergibt sich keine wesentliche Abweichung gegenüber den Untersuchungsergebnissen bei normalem PEG. Im einzelnen finden sich normale Liquores bei Mißbildungen und asymmetrischen PEG-Veränderungen häufiger als bei Mikroventrikulien und symmetrischen hydrocephalen Erweiterungen. Unter letzteren kommen β-Globulinvermehrungen am häufigsten beim Hydrocephalus externus vor, an zweiter Stelle stehen die Fälle mit bevorzugter Erweiterung des 3. Ventrikels. Beim Hydrocephalus internus sind am häufigsten γ-Globulinvermehrungen anzutreffen. Beim Zustandekommen der verschiedenen Liquorbefunde spielt wohl weniger die PEG-Veränderung eine Rolle als Art und Stadium der jeweiligen Erkrankung: Für Defektzustände sind vor allem normale Liquores typisch, während bei prozeßhaften zentralnervösen Affektionen häufig β- und γ-Vermehrungen oder andere Liquorabweichungen festzustellen sind. Dadurch ermöglicht das Liquoreiweißbild nicht selten eine bessere Interpretation des PEG-Befundes.
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Habeck, D. Die Liquoreiweißkörper bei pathologischem Pneumencephalogramm. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 181, 352–370 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00242639
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