Summary
The different aspects of brain death are discussed. It is pointed out that the diagnosis of poisoning as the cause of brain death can be checked by toxicological examination of brain tissue and of blood in the sinus of the dura mater, since the metabolism in the brain and sinus blood is markedly reduced while drugs and toxic substances continue to be broken down in the other organs. Particular importance attaches to this difference in the case of crimes of violence creating conditions that predispose to brain death when the significance of a further violent act, e.g. stabbing with resultant haemorrhage, has to be assessed. The simple vital reaction of bleeding does not of itself constitute proof in such a situation, unless it is possible to say with a good degree of certainty that brain death did not occur at the moment when the victim was stabbed. It may, however, be possible to state that brain death that could have been caused by violence has not yet occurred if complex vital reactions, such as inflammation of a wound, are seen.
Zusammenfassung
Die verschiedenen Aspekte des Hirntodes werden besprochen. Dabei wird auf die Möglichkeit hingewiesen, eine den Hirntod verursachende Vergiftung durch chemisch-toxikologische Untersuchungen von Gehirn und Sinusblut zu sichern, da in Gehirn und Sinusblut der Stoff-wechsel maximal gedrosselt bzw. aufgehoben ist, in den übrigen Körperorganen Arzneimittel oder toxische Substanzen aber abgebaut werden. Ein sehr wichtiger Aspekt ist gegeben, wenn durch Gewalteinwirkung die Voraussetzungen für den Hirntod geschaffen wurden und die Wertigkeit einer folgenden zweiten Gewaltanwendung, z.B. in Form eines Stiches mit Blutung, beurteilt werden soll. In dieser Konstellation hat die vitale Reaktion in Form der Blutung nämlich dann keinen Beweiswert, wenn nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann, daß der Hirntod eingetreten war, als die zweite Gewalteinwirkung erfolgte. Andererseits kann der Hirntod — bei Befunden, die ihn verursachen können — für den Zeitpunkt der zweiten Gewalteinwirkung ausgeschlossen werden, wenn komplizierte Vitalreaktionen, z.B. in Form einer Entzündung, vorhanden sind.
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Literatur
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Hernn Prof. Dr. med. J. Gerchow zur Vollendung des 65. Lebensjahres gewidmet
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Adebahr, G. Aspekte des hirntodes. Z Rechtsmed 97, 207–212 (1986). https://doi.org/10.1007/BF00201243
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