Letale Bariumsulfatembolie nach versehentlich in die Vagina appliziertem Kontrastmitteleinlauf

Summary

The case of a 63-year-old woman is presented to whom a barium sulfate enema was administered accidentally into the vagina. During inflation of the stop manchette a deep bilateral laceration of the vaginal mucosa occurred which was neglected initially. Thus, venous vessels were ruptured and the subsequent insufflation of the barium sulfate suspension resulted in a direct injection to the afferent venes and a peracute, massive pulmonary embolism. Within 1 min irreversible heart failure followed. The case differs in some aspects from two similar cases referred to in the literature, where death occurred 15 h and 3 days, respectively, after enema.

Zusammenfassung

Vorgestellt wird der Fall einer 63 jährigen Patientin, der ein Bariumsulfat-Druckeinlauf versehentlich in die Scheide appliziert wurde. Beim Aufblasen der Stop-Manschette kam es zu einer bilateralen, zunächst angeblich nicht bemerkten tiefen Schleimhauteinreißung bis in die beiderseitigen Parametrien und zur Eröffnung von bis zu makkaronidicken venösen Gefäßen. Die nachfolgende Kontrastmittel-Insufflation bewirkte eine foudroyante Lungenembolie, die innerhalb einer Minute zum Tode führte. Der Fall unterscheidet sich hierdurch von den anderen beiden in der Literatur berichteten Fällen von Bariumsulfatembolien, bei denen die Überlebenszeiten 15 Std bzw. 3 Tage betrugen.