Summary
The 202 deaths connected with burns in 1976–1986 included 134 in which death occurred during the fire. In 49 cases the face was so badly charred that it was not possible to judge whether hemorrhage had occurred in the eyelids and/or conjunctivae. Such blood extravasation was seen in 14 of the remaining 85 cases, taking the form of petechiae in some cases and in others the form associated with more extensive extravasation, in some cases hemolytic. No other features known to cause such hemorrhages were present, so that they are attributed to the burning process itself. Signs of extensive pronounced burns were found in 13 of these cases, and it seemed that high-degree burns on the neck and trunk with less severe burns on the head were particularly likely to be associated with such hemorrhages. In most cases the flames had quickly come into direct contact with the body (clothing, bed or chair had caught fire), leading to rapid death, as documented by the fact that usually very little or no soot at all had been aspirated and by the low level of carbon monoxide intoxication (max. COHb 22%). One plausible explanation for the development of hemorrhage is the supposition first expressed over 20 years ago that when the circulation is maintained rapid burn-induced shrinkage of the skin of the neck has the effect of strangulating the victim; hemorrhage of eyelids and/or conjunctivae in such cases could be regarded as a vital reaction to the effect of fire. This is particularly significant, insofar as evidence of hemorrhage of this kind was found predominantly in bodies in which other vital signs indicative of the effects of burning were sparse and slight or even totally absent. In addition, specific examination of the laryngeal area revealed congestion-induced extravasation at various points, as well as petechial hemorrhage in the mucous membrane.
Zusammenfassung
Unter 202 Todesfällen im Zusammenhang mit Bränden aus den Jahren 1976–1986 fanden sich 134 unmittelbar tödlich verlaufende („Brandleichen“). In 49 Fällen waren die Verkohlungen des Gesichtes so ausgeprägt, daß eine Beurteilung auf Stauungsblutungen der Lider und/oder Konjunktiven nicht mehr möglich war. Von den übrigen 85 Fällen zeigten sich in 14 solche Blutaustritte, teils als petechiale Blutungen, teils als Kombination von solchen und gröberen z.T. auch hämolytischen Extravasaten. Es handelte sich um akute Verbrennungstodesfälle infolge raschen Übergreifens des Feuers auf die Betroffenen, so daß die „klassischen Vitalreaktionen“ (Rußaspiration, COHb) spärlich ausgeprägt waren oder fehlten. Als Entstehungsmechanismus kommt für viele dieser Fälle eine obere Einflußstauung bei rascher verbrennungsbedingter Erstarrung des meist stark verbrannten Rumpfes und/oder eine Pseudostrangulation bei Schrumpfung der Halshaut in Betracht, bei noch erhaltenem Kreislauf. Somit können konjunktivale Extravasate bei einer besonderen Fallgruppe von Brandleichen als vitale Reaktion angesehen werden. Auch im Kehlkopfbereich waren — allerdings seltener — bei gezielter Suche neben petechialen Schleimhautblutungen stauungsbedingte Extravasate an verschiedenen Stellen nachweisbar, darunter auch kleine Einblutungen in den Kehlkopfmuskeln, aber nicht vom Ausmaß der bei Strangulation häufig zu beobachtenden. In einigen Fällen lagen auch Einblutungen in den Halsmuskeln und der Zunge vor. Verbrennungsbedingte Gerüstverletzungen am Kehlkopf oder Zungenbein waren nur bei bis auf das Gerüst reichender Verkohlung, aber nicht bei erhaltenen Halsweichteilen zu beobachten. Morphologische Spuren eines thermischen Inhalationstraumas sind bei Bränden in umschlossenen Räumen durch gezielte Untersuchung häufig nachweisbar.
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Maxeiner, H. Blutaustritte im Kopf- und Halsbereich beim Verbrennungstod. Z Rechtsmed 101, 61–80 (1988). https://doi.org/10.1007/BF00200288
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