Versäumte Arzttermine — erhöhtes Sterberisiko
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Dr. med. Dirk Einecke Chefredakteur dirk.einecke@springer.com
Wenn chronisch kranke Patienten häufig einen Hausarzttermin versäumen, ist dies laut einer schottischen Studie ein Warnsignal: Das Sterberisiko ist dann deutlich erhöht. Ausgewertet wurden Angaben zu knapp 825.000 Patienten und 11,5 Millionen geplanten Arztterminen über einen Zeitraum von im Schnitt 16 Monaten. Nur 53% aller Patienten hatten sämtliche Termine wahrgenommen. Vor allem ältere Patienten und solche mit vier oder mehr chronischen Krankheiten erschienen häufig nicht. Die Sterberate korrelierte eng mit der Zahl der verpassten Arztbesuche: Bei zwei oder mehr versäumten Terminen im Jahr war sie mehr als dreimal so hoch wie bei Patienten, die jeden Termin wahrnahmen. Selbst Patienten, die nur ganz selten einen Termin verpassten, hatten noch eine um 50% erhöhte Mortalität.
Patienten mit psychischen Störungen und häufigen Terminversäumnissen starben im Schnitt bereits mit 49 Jahren — überwiegend durch Suizid.
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Literatur
- BMC Medicine 2019;17:2, https://doi.org/10.1186/s12916-018-1234-0Google Scholar