Zusammenfassung
Durch den demografischen Wandel in der älter werdenden Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren das Risiko zerebrovaskulärer Insulte um etwa 10 % gesteigert. Der Schlaganfall hatte 2019 eine Inzidenz von 260.000 Fällen und gehört aktuell zur dritthäufigsten Todesursache in der Bundesrepublik Deutschland. Im Notfallmanagement sind die frühzeitige Symptomerkennung und neurologische Untersuchung essenziell, um die schnelle Überführung der Patienten in Schlaganfalleinheiten („stroke units“) für die weitere Diagnostik und Behandlung zu ermöglichen. „Time is brain“, je früher eine Thrombolyse erfolgen kann, desto ausgeprägter ist der gehirnprotektive Effekt bei Gefäßverschlüssen.
Abstract
Due to the demographic change in this aging society, the risk of cerebrovascular insults has increased in recent years by approximately 10%. In 2019 stroke had an incidence of 260,000 cases and is currently the third most frequent cause of death in Germany. In emergency management early symptom recognition and neurological examination are essential to enable the rapid transfer of patients to stroke units for further diagnostics and treatment. Time is brain—the earlier thrombolysis can be carried out, the more pronounced is the brain-protective effect in cases of vascular occlusion.
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J. Breckwoldt, Zürich
M. Christ, Luzern
G. Matthes, Berlin
G. Rücker, Rostock
R. Somasundaram, Berlin
U. Zeymer, Ludwigshafen
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
Welches der genannten funktionellen Rindengebiete wird von der A. cerebri anterior versorgt?
Primäre Hörrinde – Heschl-Querwindungen auf dem Gyrus temporalis superior
Sensibilität des Beines – Medialseite und Mantelkante der Hemisphäre im Gyrus postcentralis
Motorisches Areal für die Hand – Lateralfläche der Hemisphäre in Richtung des Sulcus lateralis des Gyrus praecentralis
Motorisches Sprachzentrum (Broca-Zentrum) im Gyrus frontalis inferior
Primäre Sehrinde – Sulcus calcarinus und Area striata
Nach einem schweren Fahrradunfall (ohne Helm) mit Verletzungen des Kopfes leidet ein 64-jähriger Patient an Kopfschmerzen; in den folgenden Tagen entwickelt sich eine zunehmende Verwirrtheit mit eingeschränkter Vigilanz und Übelkeit. Die Schädigung welchen arteriellen Blutgefäßes bzw. venösen Blutleiters verursacht am wahrscheinlichsten eine intrakranielle Blutung?
Circulus arteriosus cerebri
Sinus durae matris
A. meningea media
Brückenvene
A. ophthalmica
Bei einer Ruptur eines Astes des Circulus arteriosus cerebri im Bereich der basalen großen Hirnarterien, z. B. durch die Ruptur eines Aneurysmas, blutet es wohin ein?
Den Subarachnoidalraum
Den Subduralraum
Den Epiduralraum
In das Hirnparenchym unterhalb der Pia mater
In die inneren Liquorräume der Seitenventrikel
Nach einem vermeintlichen Schlaganfall hat eine 74-jährige Patientin große Schwierigkeiten, sich zu äußern und auch die Fragen des Notfallmediziners inhaltlich zu verstehen. Unter welcher Störung leidet die Patientin am ehesten?
Anorexie
Ataxie
Apraxie
Aphasie
Amnesie
Die beiden Aa. vertebrales entspringen der A. subclavia und ziehen innerhalb der Foramina transversaria der Proccessus transversi der Halswirbel nach kranial. Bei altersbedingten degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule können die Arterien eingeengt werden. Im Regelfall erreicht die A. vertebralis die Halswirbelsäule unmittelbar unterhalb welchen Halswirbels?
Zweiter Halswirbel
Dritter Halswirbel
Sechster Halswirbel
Siebter Halswirbel
Erster Brustwirbel
Bei einem Epiduralhämatom löst sich die Dura mater (harte Hirnhaut) durch die Ansammlung von Blut im typischen Fall von welcher Struktur?
Von der Membrana limitans gliae superficialis des Cortex cerebri
Vom Ependym
Von der Pia mater
Vom Schädelknochen
Von der Arachnoidea
Welche Kortexregion wird hauptsächlich von der A. cerebri posterior gespeist?
Area striata mit der primären Sehrinde
Wernicke-Areal/sensorisches Sprachzentrum, Brodmann-Areal 22
Gyri temporales transversi
Gyrus postcentralis
Gyrus angularis
Eine ältere Patientin weist eine brachiofazial betonte Halbseitenlähmung der rechten Körperseite auf. Als mögliche Ursache vermuten Sie eine Durchblutungsstörung des primär-motorischen Kortexareals im Gyrus praecentralis. Welche der genannten Arterien ist am wahrscheinlichsten betroffen?
Rechte A. cerebri posterior
Rechte A. cerebri media
Linke A. cerebri posterior
Linke A. cerebri anterior
Linke A. cerebri media
Welche Aussage zu den venösen Gefäßen des Gehirns bzw. Schädels trifft i. Allg. zu?
Sinus durae matris verlaufen intraossär in der Diploe der Schädeldecke.
Vv. diploicae verbinden in erster Linie Vv. superficiales cerebri mit Sinus durae matris.
Brückenvenen drainieren venöses Blut aus Vv. superficiales cerebri in die Sinus durae matris.
Die arteriovenöse Kopplung im Gehirn hilft, den Blutfluss in Richtung klappenlose Sinus durae matris zu realisieren.
Kommt es zur Ruptur von Vv. pontis, blutet es typischerweise in den Epiduralraum.
Welche Angabe zu nährstoff- und sauerstoffreicher arterieller Gefäßversorgung des Zentralnervensystems (ZNS) trifft im Regelfall zu?
Die A. basilaris versorgt den basalen Anteil des Prosencephalons.
Die A. pericallosa ist ein Ast der A. cerebri media.
Die A. ophthalmica ist an der Versorgung der primären Sehrinde beteiligt.
Die A. cerebri media verzweigt sich in der Tiefe des Sulcus lateralis cerebri (Fissura Sylvii) im Bereich des Insellappens.
Die A. cerebri anterior entsendet mit der A. sulci centralis den stärksten Ast zur Versorgung des Gyrus praecentralis und des Gyrus postcentralis auf der lateralen Hemisphärenoberfläche.
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Schulze, M., Langner, S. & Wree, A. Blutungen und Akutverletzungen des Gehirns. Notfall Rettungsmed 23, 385–397 (2020). https://doi.org/10.1007/s10049-020-00708-5
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