Urologischen Nachwuchs ausbilden – Zukunft sichern

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen,

spätestens seit der Veröffentlichung des Maßnahmenkataloges der „Zukunftsoffensive Urologie 2030“ durch die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) ist uns eine zentrale Herausforderung für unser Fachgebiet bewusst: Ein überproportional ansteigender Versorgungsbedarf urologischer Patienten und der gleichzeitig prognostizierte Ärztemangel in Deutschland, der sich bis zum Jahr 2030 auf rund 6000 fehlende Ärzte belaufen wird. Den ärztlichen Nachwuchs für die Urologie zu begeistern, zu gewinnen und gut auszubilden sichert unsere Zukunft und legt den Grundstein für eine ausreichende urologische Patientenversorgung in den kommenden Jahrzehnten.

Wie begegnen wir dieser Herausforderung? Einige Antworten möchten wir Ihnen in der vorliegenden Ausgabe von Der Urologe mit Beiträgen über Ausbildungskonzepte, die novellierte Musterweiterbildungsordnung zum Facharzt für Urologie und die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten durch die DGU geben.

Eine qualitätsorientierte Facharztausbildung kann durch ein strukturiertes Curriculum begleitet werden. Die Initiativen der German Society of Residents in Urology (GeSRU) stellt Dr. Struck dar. Wie die Ausbildung durch intelligente Weiterbildungskonzepte und innovative Lehrmethoden bereichert werden kann schildert Prof. Heidenreich in seinem Beitrag über neue klinisch-didaktische Konzepte. Weiterhin muss sich die Ausbildung zum Urologen in den Rahmen der Musterweiterbildungsordnung einfügen. Die kürzlich verfasste Novellierung beschreibt der Präsident der DGU Prof. Hakenberg in seinem Beitrag. Was können wir vielleicht von anderen lernen? Frau Cebulla blickt mit ihrer Übersichtsarbeit über den Tellerrand und vergleicht Die urologische Facharztausbildung in Deutschland mit den Curricula anderer Länder. Dabei werden auch Aspekte der Zufriedenheit der Auszubildenden mit den jeweiligen Bedingungen diskutiert. Ergänzt werden die Beiträge mit der Darstellung der Fördermöglichkeiten durch unsere Fachgesellschaft vom Generalsekretär der DGU Prof. Michel.

Die Förderung des urologischen Nachwuchses und die ärztliche Ausbildung zum Urologen sind unsere Verantwortung. Dieser stellen wir uns mit Initiativen, die bereits vor der ärztlichen Approbation ansetzen: Beispielhaft seien der Schülertag und die Vergabe von Reisestipendien für Medizinstudenten auf dem Jahreskongress der DGU genannt. Kürzlich wurde außerdem ein Positionspapier zur Nachwuchsförderung verfasst sowie ein positiver Image-Film über die Attraktivität des Faches Urologie produziert. Die Neugründung der Arbeitsgemeinschaft „Junge Urologen“ ergänzt die vielfältigen Aktivitäten im Jahr 2018.

Diese Wege der Ausbildung und Förderung junger Urologen wollen wir konsequent weitergehen!

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

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Univ.-Prof. Dr. med. Christian Bolenz

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Univ.-Prof. Dr. med. M. S. Michel

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Dr. med. Julian P. Struck