Zusammenfassung
Eine 51-jährige Patientin wurde mit dem Bild einer Globalherzinsuffizienz in die Innere Klinik aufgenommen. In der Folge findet sich eine manifeste Hyperthyreose bei unauffälliger morphologischer und immunologischer Schilddrüsendiagnostik, des Weiteren ein Unterbauchtumor mit einer massiven Erhöhung von HCG (1.168.000 U/ml) im Serum. Postoperativ (Nachweis einer Blasenmole) fand sich ein simultaner, rascher Abfall der Schilddrüsenhormonwerte und des HCG-Spiegels mit Erreichen einer euthyreoten Stoffwechsellage nach 2 Wochen. Im funktionellen Bioassay (CHO-TSH-R) zeigte das Patientenserum präoperativ eine signifikante Stimulation, postoperativ wieder eine Normalisierung der TSH-rezeptorstimulierenden Aktivität. Zusammenfassend konnte damit die Diagnose einer HCG-assoziierten Hyperthyreose bei Blasenmole gestellt werden.
Die Diagnose einer HCG-assoziierten Hyperthyreose stützt sich auf folgende Befunde: laborchemischer Nachweis einer manifesten Hyperthyreose, morphologische, laborchemische und funktionelle Schilddrüsendiagnostik ohne richtungsweisenden Hinweis für das Vorliegen einer regionalen Autonomie oder Immunhyperthyreose sowie Nachweis exzessiv erhöhter HCG-Werte (üblicherweise >50.000 U/l). Entscheidend für das Krankheitsbild ist die enge Assoziation der Hyperthyreose mit dem Verlauf der Grunderkrankung.
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Mödl, B., Nentwich, K., Hitzler, H. et al. Uterustumor, HCG-Exzess und Hyperthyreose bei 51-jähriger Patientin. Internist 42, 411–415 (2001). https://doi.org/10.1007/s001080050766
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050766