Skip to main content
Log in

Männliche Identität, Sport und Gesundheit

Ansatzpunkte einer geschlechtssensiblen Förderung von Jungen und jungen Männern

Male identity, sport and health

Starting points for gender-sensitive support of boys and young men

  • Leitthema
  • Published:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Der Sport hat im Leben von Jungen und jungen Männern eine hohe Bedeutung. Er gehört nicht nur zu ihren häufigsten und wichtigsten Freizeitaktivitäten, sondern trägt über körperliche Auseinandersetzungen und Wettkämpfe, aber auch über körperliche Nähe und soziales Eingebundensein oft zur männlichen Selbstvergewisserung bei. Zugleich ist der Sport ein ambivalentes Feld, das sowohl die Gesunderhaltung fördert als auch gesundheitsgefährdend sein kann. Ausgehend von Überlegungen zur Entwicklung männlicher Identität, den spezifischen Möglichkeiten des Mediums Sport sowie einer Übersicht über die gesundheitliche Situation von Jungen entwickelt der Beitrag Ansatzpunkte für eine lebensstilorientierte Gesundheitsförderung von Jungen und jungen Männern im Feld von Bewegung, Spiel und Sport. Im Sport werden Körperpraktiken eingeübt, die sich langfristig als somatische Kulturen auf das Gesundheitsverhalten auswirken können. Die sportbezogene Arbeit mit Jungen kann gesundheitsfördernd wirken, wenn sie Chancen und Risiken der Sportausübung reflektiert und in der didaktischen Planung und Umsetzung berücksichtigt.

Abstract

Sport is highly relevant in the life of boys and young men. It is not only one of the most common and important leisure activities, but also helps male self-assurance through physical conflicts and competitions as well as through physical proximity and social involvement. At the same time, sport is an ambivalent area that preserves health, but can also be dangerous to it. By considering the development of male identity, the specific possibilities of sport, as well as an overview of the health situation of boys, this article develops starting points for lifestyle-oriented health promotion of boys and young men in the area of exercise, games and sport. In sports, physical practices are learned that can have long-term effects as somatic cultures on health behavior. The work with boys in sports can be health-promoting if opportunities and risks are reflected upon and considered in the didactic planning and execution.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Abb. 1

Literatur

  1. Grupe O, Krüger M (2007) Einführung in die Sportpädagogik, 3. Aufl. Hofmann, Schorndorf, S 69

    Google Scholar 

  2. Neuber N, Blomberg C (2015) Warum Jungen? (Einführung). In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport – Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 26–31

    Google Scholar 

  3. Mrazek J (2006) Somatische Kultur, Körperkonzept und Geschlecht. In: Hartmann-Tews I, Rulofs B (Hrsg) Handbuch Sport und Geschlecht. Hofmann, Schorndorf, S 78–88

    Google Scholar 

  4. Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J (Hrsg) (2014) Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung, 4. Aufl. Huber, Bern

    Google Scholar 

  5. Neuber N, Blomberg C (2015) Warum Jungen? (Einführung). In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport – Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 15–40

    Google Scholar 

  6. Bischof-Köhler D (2011) Von Natur aus anders – Die Psychologie der Geschlechterunterschiede. Kohlhammer, Stuttgart

    Google Scholar 

  7. Eliot L (2010) Wie verschieden sind sie? Die Gehirnentwicklung bei Mädchen und Jungen. Berlin Verlag, Berlin

    Google Scholar 

  8. Maccoby EE (2000) Psychologie der Geschlechter. Sexuelle Identität in den verschiedenen Lebensphasen. Klett-Cotta, Stuttgart

    Google Scholar 

  9. Maccoby EE (2000) Psychologie der Geschlechter. Sexuelle Identität in den verschiedenen Lebensphasen. Klett-Cotta, Stuttgart, S 354

    Google Scholar 

  10. Richartz A (2015) Raufen und Toben – Was Spielkämpfen ist und wozu es dient. In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport. Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 165–184

    Google Scholar 

  11. Böhnisch L, Winter R (1997) Männliche Sozialisation. Bewältigungsprobleme männlicher Geschlechtsidentität im Lebenslauf, 3. Aufl. Juventa, Weinheim, S 78–87

    Google Scholar 

  12. Neumann-Braun K, Deppermann A, Schmidt A (2002) Identitätswettbewerbe und unernste Konflikte – Interpretationspraktiken in Peer-Groups. In: Merkens H, Zinnecker J (Hrsg) Jahrbuch Jugendforschung 2002. Leske+Budrich, Opladen, S 261

    Google Scholar 

  13. Möller K (2002) Anerkennungsorientierung als pädagogische Antwort auf den Konnex von Männlichkeit und Gewalt – Grundlegende Skizzen. In: Hafeneger B, Henkenborg P, Scherr A (Hrsg) Pädagogik der Anerkennung. Wochenschau, Schwalbach, S 249–268

    Google Scholar 

  14. Phoenix A, Frosh S (2005) „Hegemoniale Männlichkeit“. Männlichkeitsvorstellungen und -ideale in der Adoleszenz. Londoner Schüler zum Thema Identität. In: King V, Flaake K (Hrsg) Männliche Adoleszenz – Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Campus, Frankfurt a. M., S 19–35

    Google Scholar 

  15. Dinges M (2011) Hoffnung für den neuen Mann? – Alternativen aus der Geschichte? In: Franz M, Karger A (Hrsg) Neue Männer – muss das sein? Risiken und Perspektiven der heutigen Männerrolle. Vandenhoek & Ruprecht, Stuttgart, S 245–268

    Google Scholar 

  16. Winter R, Neubauer G (2005) Körper, Männlichkeit und Sexualität. Männliche Jugendliche machen „ihre“ Adoleszenz. In: King V, Flaake K (Hrsg) Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Campus, Frankfurt am Main, S 208

    Google Scholar 

  17. Boldt U (2001) Ich bin froh, dass ich ein Junge bin – Materialien zur Jungenarbeit in der Schule. Schneider, Hohengehren

    Google Scholar 

  18. Winter R, Neubauer G (2005) Körper, Männlichkeit und Sexualität. Männliche Jugendliche machen „ihre“ Adoleszenz. In: King V, Flaake K (Hrsg) Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Campus, Frankfurt am Main, S 216

    Google Scholar 

  19. Beckers E (1993) Bewegungskultur – Kultur und Bewegung. In: Beckers E, Schulz HG (Hrsg) Sport – Bewegung – Kultur. Huchler, Bielefeld, S 13–14

    Google Scholar 

  20. Schmerbitz H, Seidensticker W (1997) Sportunterricht und Jungenarbeit. Sportpädagogik 21(6):30

    Google Scholar 

  21. Heinemann K (1989) Der „nicht-sportliche“ Sport. In: Dietrich K, Heinemann K (Hrsg) Der nichtsportliche Sport – Beiträge zum Wandel im Sport. Hofmann, Schorndorf, S 11–28

    Google Scholar 

  22. Neuber N (2006) Männliche Identitätsentwicklung im Sport. In: Hartmann-Tews I, Rulofs B (Hrsg) Handbuch Sport und Geschlecht – Status Quo und Perspektiven für Forschung, Lehre und Sportpraxis. Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, Bd. 158. Hofmann, Schorndorf, S 125–138

    Google Scholar 

  23. Neuber N, Blomberg C (2015) Warum Jungen? (Einführung). In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport – Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 30–31

    Google Scholar 

  24. Jösting S (2005) Jungenfreundschaften. Zur Konstruktion von Männlichkeit in der Adoleszenz. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S 241

    Google Scholar 

  25. Maschke S, Stecher L, Coelen T, Ecarius J, Gusinde F (Hrsg) (2013) Appsolutely smart! Ergebnisse der Studie Jugend. Leben. Bertelsmann, Bielefeld, S 57

    Google Scholar 

  26. Schmidt W, Neuber N, Rauschenbach T, Brandl-Bredenbeck H‑P, Süßenbach J, Breuer C (2015) Kinder- und Jugendsport im Umbruch – Einleitung und Kernaussagen. In: Schmidt W, Neuber N, Rauschenbach T, Brandl-Bredenbeck H‑P, Süßenbach J, Breuer C (Hrsg) Dritter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht: Kinder- und Jugendsport im Umbruch. Hofmann, Schorndorf, S 16–21

    Google Scholar 

  27. Stier B, Winter R (Hrsg) (2013) Jungen und Gesundheit. Ein interdisziplinäres Handbuch für Medizin, Psychologie und Pädagogik. Kohlhammer, Stuttgart

    Google Scholar 

  28. Hinz A (2015) Jungen- und Männergesundheit aus evolutionspsychologischer Perspektive. In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport. Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 77–96

    Google Scholar 

  29. Kolip P, Hurrelmann K (Hrsg) (2015) Geschlecht und Gesundheit, 2. Aufl. Huber, Bern

    Google Scholar 

  30. Schroll E (2013) Jungengesundheit – Epidemiologie: „Hauptsache gesund“. In: Stier B, Winter R (Hrsg) Jungen und Gesundheit. Ein interdisziplinäres Handbuch für Medizin, Psychologie und Pädagogik. Kohlhammer, Stuttgart, S 21–26

    Google Scholar 

  31. Hinz A (2015) Jungen- und Männergesundheit aus evolutionspsychologischer Perspektive. In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport. Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 82

    Google Scholar 

  32. Hinz A (2015) Jungen- und Männergesundheit aus evolutionspsychologischer Perspektive. In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport. Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 83

    Google Scholar 

  33. Hurrelmann K, Klocke A, Melzer W, Raven-Sieberer U (Hrsg) (2003) Jugendgesundheitssurvey. Juventa, Weinheim, S 29

    Google Scholar 

  34. Hurrelmann K, Klocke A, Melzer W, Raven-Sieberer U (Hrsg) (2003) Jugendgesundheitssurvey. Juventa, Weinheim, S 75–76

    Google Scholar 

  35. Mrazek J (2006) Somatische Kultur, Körperkonzept und Geschlecht. In: Hartmann-Tews I, Rulofs B (Hrsg) Handbuch Sport und Geschlecht. Hofmann, Schorndorf, S 82

    Google Scholar 

  36. Robert Koch-Institut (2014) Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Landes. , Berlin, S 193–196

    Google Scholar 

  37. Neuber N, Wentzek C (2005) Lebensstilorientierte Gesundheitsförderung im Jugendalter – ein bewegungsorientiertes Pilotprojekt mit Auszubildenden. Prävention 28(1):22–25

    Google Scholar 

  38. Schmid W (2004) Mit sich selbst befreundet sein. Suhrkamp, Frankfurt am Main, S 175–182

    Google Scholar 

  39. Winter R, Neubauer G (2001) Dies und Das – Das Variablenmodell „balanciertes Junge- und Mannsein“ als Grundlage für die pädagogische Arbeit mit Jungen und Männern. Neuling, Tübingen

    Google Scholar 

  40. Salomon S (2015) Operationalisierung des Variablenmodells „Balanciertes Junge-Sein im Sport“ – Empirische Überprüfung und Instrumententwicklung. In: Blomberg C, Neuber N (Hrsg) Männliche Selbstvergewisserung im Sport. Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden, S 225–244

    Google Scholar 

  41. Neuber N (2009) Supermann kann Seilchen springen – Bewegung, Spiel und Sport mit Jungen. Borgmann, Dortmund

    Google Scholar 

  42. Neuber N, Salomon S (2010) Jungen fördern. Sportpädagogik 34(2):2–8

    Google Scholar 

  43. Kleinert J, Neuber N (1999) Gesundheit vermitteln? – eine Seminarkonzeption für JugendbetreuerInnen in Sportvereinen. In: Allmer H, Kleinert J (Hrsg) Gesundheitsförderung für Jugendliche – Eine Chance für den Sportverein!. Brennpunkte der Sportwissenschaft, Bd. 10, 1+2. Academia, St. Augustin, S 135–164

    Google Scholar 

  44. Kleinert J, Neuber N (1999) Gesundheit vermitteln? – eine Seminarkonzeption für JugendbetreuerInnen in Sportvereinen. In: Allmer H, Kleinert J (Hrsg) Gesundheitsförderung für Jugendliche – Eine Chance für den Sportverein!. Brennpunkte der Sportwissenschaft, Bd. 10, 1+2. Academia, St. Augustin, S 144

    Google Scholar 

  45. Blomberg C, Neuber N (Hrsg) (2015) Männliche Selbstvergewisserung im Sport – Beiträge zur geschlechtssensiblen Förderung von Jungen. Springer VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  46. Buksch J (2014) Walkability – Handbuch zur Bewegungsförderung in der Kommune. Huber, Bern

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Nils Neuber.

Ethics declarations

Interessenkonflikt

C. Blomberg und N. Neuber geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Blomberg, C., Neuber, N. Männliche Identität, Sport und Gesundheit. Bundesgesundheitsbl 59, 957–962 (2016). https://doi.org/10.1007/s00103-016-2380-1

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s00103-016-2380-1

Schlüsselwörter

Keywords

Navigation