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Liberty and determinism: the approach of Christian Wolff

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Studies in East European Thought Aims and scope Submit manuscript

Abstract

The essay is a discussion of Christian Wolff’s attempt to justify morality on rational grounds and provide an adequate response to the free will controversy, securing freedom against determinism. It is shown that Wolff failed to deliver a satisfactory solution to this issue. His position known as a “half-determinism” does not provide a philosophical truce between freedom and determinism. Instead, it leads to a series of mistakes and philosophical implications that indicate an unresolved philosophical problem.

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Notes

  1. For Leibniz, the “monstrum Athëismi” has to be combatted, because from it “nihil præter Anarchiam universalem atqve eversionem Societatis humanæ expectari potest” (Leibniz’ Letter to Gottlieb Spitel, 10./20. Februar 1670, in: Leibniz 1970, p. 85 f).

  2. Concerning Wolff's concept of the will see Hüning (2002).

  3. According to Wolff, the will is the “Neigung des Gemüthes gegen eine Sache um des Guten willen, das wir bey ihr wahrzunehmen vermeinen”. Its negation, the absence of the will, is the “Zurückziehung des Gemüthes von einer Sache um des Bösen willen, das wir bey ihr wahrzunehmen vermeinen” (Wolff 1740, §§ 492 f).

  4. “Animae libertas est facultas ex pluribus possibilibus sponte elegendi, 0 ad nullum eorum per essentiam determinata sit (Wolff 1738/1968, § 941).”

  5. For Leibniz this problem is related to the position of the Greek philosopher Carneades. Cf. Leibniz 1965b, p. 307 f. (Essais de Théodicée, § 322).

  6. For the debates on the free will in ancient philosophy see von Hahmann (2005), p. 81 ff.

  7. See, for example Malebranche, who claimed that the liberum arbitrium (“la liberté d’indifférence”) is “la puissance de vouloir, ou de ne pas vouloir, ou bien de vouloir le contraire de ce à quoi nos inclinations nous portent” (Malebranche 1979 (I, 1, § 2), p. 27). On the other hand, Leibniz is criticizing the principle of indifference as a “Principe imaginaire”, that cannot be the essence of liberty. See: Leibniz (1965a), p. 182 (Nouveaux Essais II, 21, §§ 47 f).

  8. “Spontaneitas est principium sese ad agen-dum determinandi intrinsecum” (Wolff 1738/1968, § 933).

  9. Arndt (1983), VIII: “Auf ontologischer Ebene gilt jedoch, daß die Kontingenz zwar die absolute Notwendigkeit der Wesenheiten der Dinge negiert, welche in allen möglichen Welten dieselbe ist, daß aber Kontingenz nur ein anderer Name für die hypothetische Notwendigkeit ist, unter der alles in dieser Welt Existierende und somit auch alles Geschehen, als durch den Realzusammenhang aufeinanderfolgender Weltzustände determiniert, unter der Voraussetzung eines ersten, von Gott geschaffenen Weltzustandes steht. Den Zwiespalt, der in Wolffs Philosophie besteht zwischen der Behauptung der Spontaneität unserer Willlensakte und freien Handlungen einerseits, und der vollständigen Determiniertheit aller Ereignisse und Zustände der Dinge im Realzusammenhang andererseits, hat Wolff ebensowenig wie Leibniz überwunden.”

  10. As Bianco points out, “Freiheit gegen Fatalismus: Dies ist das Hauptthema der Polemik zwischen Lange und Wolff” (Bianco 1989, p. 116).

  11. “Sine motivis nulla datur in anima volitio, nulla nolitio. Sunt enim motiva rationes sufficientes actuum volitionis ac nolitionis” (Wolff 1738/1968, § 887). See also Wolff 1751/1983, § 510: “Wie nun vermöge des zureichenden Grundes kein Ausschlag bey der Wage erfolgen kan, woferne nicht das eine Gewichte durch eine Zulage verstärcket wird; so kan auch von der Seele keines von beyden gewehlet werden, worferne nicht zu den bereits vorhandenen Bewegungs-Gründen von einer Seite noch etwas hinzu kommet.”

  12. Wolff (1751)/1983, § 511: “Falscher Begrif von der Freyheit [note]. Es irren demnach diejenigen, welche die Freyheit erklären durch ein Vermögen aus zwey widersprechenden Dingen eines sowohl als das andere zu erwehlen, ohne das ein Bewegungs-Grund vorhanden, warum man eines für dem anderen erwehlet. Nehmlich vermöge dessen, was weitläufig ausgeführet worden, ist dergleichen Vermögen sowohl der Vernunft (§. 369), als der Erfahrung (§. 325) zuwider.” Schon Leibniz hatte in seiner Théodicée entschieden diese “fausse idée de la liberté” bekämpft, weil diese Annahme den Satz des zureichenden Grundes aufhebt: “Vouloir qu’une determination vienne d’une pleine indifference absolument indeterminée, est vouloir qu’elle vienne naturellement de rien” (Leibniz, Théodicée III, § 320, Philosophische Schriften, Bd. VI, S. 306).

  13. Bayle (1727/1966), vol. 3, part 2 (Dez. 1705), chap. 139, p. 782–785: “La liberté comparée à une balance”.

  14. Leibniz (1965c)c, p. 389, Fifth letter to Clarke, § 3: “Il est vray que les Raisons font dans l’esprit du sage, et les Motifs dans quelque esprit que ce soit, ce qui répond, à l’effet que les poids font dans une balance. On objecte, que cette notion mene à la necessité et à la fatalité”.

  15. Dorschel (1992), p. 86, 96 f.: “Der Kern des deterministischen Raisonnements [das im Gleichnis der Waage ausgesprochen wird] ist […] dieser: Wie die Waage sich nicht nach einer Seite mehr als nach der anderen neigen könne, wenn die entgegengesetzten Gewichte gleich seien, könne ein Mensch sich nicht entscheiden, wenn die verschiedenen Motive gleichwertig seien.”

  16. Lovejoy (2011), p. 175 has shown that Lange's critique had some relevance.

  17. “que la liberté humaine n’aura plus aucun lieu, et qu’une fatalité absolue regnera sur toutes nos actions aussi bien que sur tout le reste des evenemens du monde”. Discours de métaphysique § 13.

  18. Concerning the difference between absolute und hypothetical necessity see Leibniz 1965a, p. 160 f., 163 f., (Nouveaux Essais sur l’entendement humain II, 21, §§ 8, 13); see also Wolff 1751/1983, § 575.

  19. Wolff (1751/1983), § 883: “Die Handlungen sind an sich nicht nothwendig, sondern nur zufällig; die Bewegungs-Gründe machen sie auch nicht nothwendig, sondern nur gewiß; und die Seele hat den Grund ihrer Handlungen in sich. […] Sie bleibet auch frey von allem innerlichen Zwange, weil die Bewegungs-Gründe keine unvermeidliche Nothwendigkeit haben, sondern die Seele auch noch davon abgehen kann, wie auch öfters wirklich geschiehet.”

  20. Wolff (1751/1983), § 510: “Ich weiß wohl, daß einige in den Gedancken stehen, als wenn das Gleichniß von der Wage sich auf den Willen nicht schickte. Denn die Wage bewege sich nothwendig; hingegen die Seele sey im Wollen und nicht Wollen frey. Derowegen lasse sich nicht von dem nothwendigen auf das freye schliessen. Allein lieber! Wer schliesset von dem nothwendigen auf das freye? Wer sich dies einbildet, der verstehet das Gleichniß nicht. Die Vergleichung des/17/Ausschlages der Wage mit dem Willen gehet nicht weiter, als in soweit sowohl jener als dieser einen zureichenden Grund haben muß (§. 30). Nehmlich so lange die beyden Gewichte gleich sind, wäre kein Grund vorhanden, warum die Wage vielmehr zur Rechten, als zur Linken einen Ausschlag geben solte. Und gleichergestalt verhält sichs mit dem Willen. So lange von beyden Theilen die Bewegungs-Gründe gleichgewichtig sind, wäre kein Grund vorhanden, warum man vielmehr das eine, als das andere erwehlete. Wie nun vermöge des zureichenden Grundes kein Ausschlag bey der Wage erfolgen kan, woferne nicht das eine Gewicht durch eine Zulage verstärcket wird; so kan auch von der Seele keines von beyden gewehlet werden, woferne nicht zu den bereits vorhandenen Bewegungs-Gründen von einer Seite noch etwas hinzu kommet. So weit gehet die Vergleichung, und bekümmert man sich wenig, ob bey der Wage der Ausschlag eine Nothwendigkeit hat: hingegen bey der Seele die Bewegungs-Gründe sie nicht nöthigen. Denn es ist nicht die Frage, ob die Bewegungs-Gründe ein Zwang sind, sondern ob einer von ihnen stärcker ist als der andere. Es schicket sich aber das Gleichniß von der Wage deswegen sehr wohl hieher, weil der Wille oben erkläret worden durch eine Neigung gegen die Sache vermöge des Guten, das wir in ihr wahrnehmen (§ 492) Denn diese Redens-Art ist genommen von einem Cörper, der durch eine Kraft von der senckrechten Linie gegen die Horizontal-Linie auf der einen Seite geneiget wird: welches auch bey dem Ausschlage der Wage geschiehet, wie bereits oben (§. 494) umständlich gezeiget worden. Unerachtet nun freylich dieses Wort eine besondere Bedeutung haben muß, wenn es von der Seele gebrauchet wird, weil die Begriffe der cörperlichen Dinge sich vor sie nicht reimen; so hebet doch dieses nicht die Aehnlichkeit auf zwischen demjenigen, was in der Seele zu finden, und dem cörperlichen, als welche der Grund der Benennung ist. Worinnen aber die Neigung der Seele bestehe, kan alsdenn erst gezeiget werden, wenn ich die Natur der Seele werde erkläret haben”. Vgl. auch Wolff, Ausführliche Nachricht, § 96: “Indem ich die Indifferentiam perfecti Êquilibri verwerffe, bediene ich mich, wie auch längst von andern geschehen, des Gleichnisses von der Wage. Damit man aber nicht wähnen möchte, als wenn man von materiellen Dingen auf die Seele schliessen wollen, so habe ich diesen Einwurff mit ausdrücklichen Worten umständlich gehoben und gezeiget, wie ohne dergleichden Schluß, den ich keineswegs billige, dieses Gleichnis zur Erläuterung des Willens dienen kan. Und demnach kommet es seltsam heraus, wenn man diesem Vorwurffe wider mich aufgezogen kommet als einer Sache, die ich nicht gesehen hätte, und erst von andern mir müsse vorgehalten werden. Noch wunderlicher aber kommet es heraus, wenn Herr D. Lange dieses thut und daraus gefährliche Consequentien ziehet, da er in seiner Medicina mentis dieses Gleichnis in dem anstößigen Verstande erkläret, den er mir aufbürden will.”

  21. See also Wolff (1736/1962), § 70: “Nihil est sine ratione sufficiente, cur potius sit, quam non.

References

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I am grateful to Sascha Settegast (Oslo) for translating this article from German.

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Hüning, D. Liberty and determinism: the approach of Christian Wolff. Stud East Eur Thought 68, 119–126 (2016). https://doi.org/10.1007/s11212-016-9252-y

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