Contrasting population trends at seabirds colonies: is food limitation a factor in Norway?

Abstract

Norwegian Northern Gannet Morus bassanus populations exhibit contrasting trends on a regional scale, with several colony extinctions having occurred in recent decades. In an attempt to understand the ecological drivers of such variability, we tested whether resource availability is a factor limiting the current development of gannetries in the Lofoten/Vesterålen area. Between 2007 and 2010, we recorded arrival and departure times of breeding Northern Gannets from two colonies from regions showing contrasting population growth rates during the past two decades. We also recorded the duration of joint attendances by Northern Gannet parents at the nest, performed opportunistic diet sampling and counted numbers of occupied nests. Finally, we compiled ring recoveries over a 30-year period to assess inter-colony movements. Norwegian Gannet parents spent more time together, attending their chick, and performed shorter foraging trips than those in British and French colonies of similar size. This suggests that, despite some annual variations, their foraging effort was relatively low. Diet samples from both colonies mainly constituted fish of high energetic value, such as large herring Clupea harengus, mackerel Scomber scombrus, and saithe Pollachius virens, prey that are relatively abundant within the study area. Data from ringed birds revealed a northward movement of adults ringed as breeding birds and chicks from extinct Lofoten colonies that established a growing colony close to the North Cape. Recorded foraging features (trip duration, joint attendance and prey quality) during our study does not indicate food availability as a limiting factor explaining successive extinctions and re-colonisations of breeding sites in Lofoten/Vesterålen. White-tailed Eagles Haliaeetus albicilla are known to predate opportunistically on Northern Gannet adults or chicks and their populations are growing in the Lofoten area. Their potential impact on the Norwegian Northern Gannet population dynamics should be further investigated.

Zusammenfassung

Gegensätzliche Populationstrends in Seevogelkolonien: nahrungsknappheit als Einflussfaktor in Norwegen?

Norwegische Basstölpel Morus bassanus Populationen zeigen auf regionaler Ebene gegensätzliche Trends. Mehrere Kolonien gingen in den letzten Jahrzehnten verloren. Für das Verständnis der ökologischen Triebfedern solcher Variabilität untersuchten wir, ob Ressourcenverfügbarkeit ein limitierender Faktor in der aktuellen Entwicklung der Basstölpelbestände auf den Lofoten/Vesterålen ist. Von 2007 bis 2010 wurden Ankunfts- und Abflugzeiten brütender Basstölpel zweier Kolonien in Regionen erfasst, die gegensätzliche Populationswachstumsraten während der letzten zwei Jahrzehnte zeigen. Zusätzlich wurde die Dauer gemeinsamer Anwesenheit der beiden Brutpartner am Nest erfasst, es wurden Nahrungsproben gesammelt und besetzte Nester gezählt. Außerdem wurden zur Einschätzung von Bewegungen zwischen den Kolonien Ringablesungen aus 30 Jahren zusammengestellt. Norwegische Basstölpeleltern verbrachten zur Bewachung ihrer Küken mehr Zeit gemeinsam und unternahmen kürzere Nahrungsflüge als Vögel britischer und französischer Kolonien gleicher Größe. Dies zeigt, dass trotz jährlicher Variationen ihr Aufwand zur Nahrungssuche relativ gering war. Nahrungsproben aus beiden Kolonien bestanden hauptsächlich aus Fisch mit hohen Energiegehalten, wie große Heringe Clupea harengus, Makrelen Scomber scombrus und Köhler Pollachius virens. Diese Beutefische sind im Untersuchungsgebiet in großen Beständen vorhanden. Wiederfunde von Vögeln, die als Brutvögel und Küken in den erloschenen Lofoten-Kolonien beringt wurden, lassen eine nordwärts gerichtete Bewegung von Adulten erkennen, die umgesiedelt sind in eine wachsende Kolonie nahe des Nordkaps. Die in unserer Studie erfassten Parameter zur Nahrungssuche (Dauer von Nahrungsflügen, gemeinsame Nestanwesenheit und Beutequalität) deuten nicht daraufhin, dass die Nahrungsverfügbarkeit als limitierender Faktor zur Erklärung des sukzessiven Erlöschens und der Wiederbesiedlung von Brutplätzen auf den Lofoten/Vesterålen herangezogen werden kann. Die Bestände von Seeadlern Haliaeetus albicilla auf den Lofoten sind ansteigend und es ist bekannt, dass Seeadler als opportunistische Beutegreifer auch adulte wie juvenile Basstölpel erbeuten. Ihr potentieller Einfluss auf die Dynamik norwegischer Basstölpelpopulationen sollten weiter untersucht werden.