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„Wieso jetzt die Igel?“ – Tiere, Natur-Schreiben und Peter Kurzecks Das Weltbild der Igel

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Welche Natur? Und welche Literatur?
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Zusammenfassung

Peter Kurzecks Das Weltbild der Igel lässt sich als ein Beitrag zu einem neuen Natur-Schreiben, einem New Nature Writing lesen. Ihren Auftritt haben die Igel in diesem Text zunächst als Mitbewohnende einer vielfach bewohnten Welt. Dann aber avancieren sie zur Fokalisierungsfigur, durch deren Augen wir die Welt wahrnehmen. Ausbalanciert wird diese identifikatorische Nähe bei Kurzeck nun stets durch Verfahren der Distanzierung und des narrativen Bruchs in einem immer retrospektiven Erzählen. Hier erscheint das vergangene Leben der Igel in den 1950er Jahren in seiner reichhaltigen, lebensfrischen Fülle. Dieser Fülle aber folgt dann eine Geschichte der Zerstörung: aus der Kohabitation von Igel und Mensch wird ein Krieg des Menschen gegen die Igel.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Gabriele Dürbeck u. Christine Kanz: Gibt es ein deutschsprachiges Nature Writing? Gebrochene Traditionen und transnationale Bezüge. In: Dies. (Hg.): Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart. Kontroversen, Positionen, Perspektiven. Berlin 2020, S. 1–37.

  2. 2.

    Vgl. Ulrike Draesner: Das Zwitschern der Vögel im (nichtnationalen) Wald. In: Dürbeck/Kanz (Hg.): Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart, S. 335–347.

  3. 3.

    Vgl. zu Peter Kurzecks Gesamtwerk vor allem Christian Riedel: Peter Kurzecks Erzählkosmos. Idylle – Romantik – Blues. Bielefeld 2016; Christian Riedel u. Matthias Bauer (Hg.): Peter Kurzeck. text + kritik 199. München 2013; Christian Riedel: „Wie ich mit meinem Vater im Wald bergauf gehe und dann weiter mit Carina“. Generationelle Verflechtungen bei Peter Kurzeck. In: Ders. u. Matthias Bauer (Hg.): Peter Kurzeck, S. 27–35; Christian Riedel: Sowieso verlauf ich mich gern! Gehen, Fehl-Gehen und Umwege als strukturgebende Elemente bei Peter Kurzeck. In: Matthias Däumer, Maren Lickhardt, Christian Riedel u. Christine Waldschmidt (Hg.): Irrwege. Zu Ästhetik und Hermeneutik des Fehlgehens. Heidelberg 2010, S. 233–249. Vgl. des Weiteren auch Jörg Magenau: Die Suche nach der verlorenen Zeit. Peter Kurzecks Romane Kein Frühling und Keiner stirbt. In: Walter Delabar u. Erhard Schütz (Hg.): Deutschsprachige Literatur der 70er und 80er Jahre. Autoren, Tendenzen, Gattungen. Darmstadt 1997, S. 236–253; Sabine Sistig: Wandel der Ich-Identität in der Postmoderne? Zeit und Erzählen in Wolfgang Hilbigs Ich und Peter Kurzecks Keiner stirbt. Würzburg 2003; Beate Tröger: Gehen, um zu schreiben. Peter Kurzecks autobiographisches Romanprojekt. In: Hans Richard Brittnacher u. Magnus Klaue (Hg.): Unterwegs. Zur Poetik des Vagabundentums im 20. Jahrhundert. Köln, Weimar u. Wien 2008, S. 261–276.

  4. 4.

    Zitiert nach Peter Kurzeck: Vorabend. Frankfurt a. M. 2011, S. 133–169; Nachweise im Folgenden mit Seitenangaben in Klammern nach dem Zitat.

  5. 5.

    Angelika Krebs in Zusammenarbeit mit Stephanie Schuster, Alexander Fischer und Jan Müller: Das Weltbild der Igel. Naturethik einmal anders. Basel 2021. Krebs’ Analyse von Kurzecks Igelweltbild ist so reichhaltig, präzise und prägnant, dass dem kaum noch etwas hinzuzufügen ist. Bei vielen der im Folgenden beschriebenen Elemente ließe sich anmerken: vgl. hierzu auch Krebs 2021. Von Krebs’ Analyse unterscheidet sich das Folgende durch den etwas anderen Fokus: nicht auf die Natur-Ethik, sondern auf das Natur-Schreiben.

  6. 6.

    Vgl. Jakob Johann von Uexküll: Umwelt und Innenwelt der Tiere. Berlin 1909.

  7. 7.

    Zum Konzept der „negative ecopoetics“ im Anschluss an Adorno und Derrida vgl. Kate Rigby: Reclaiming Romanticism. Towards an Ecopoetics of Decolonization. London u. a. 2020, S. 38.

  8. 8.

    Vgl. Aldo Leopold: A Sand County Almanac. And Sketches Here and There. Oxford 1949. Zum hierzu nötigen Verfahren der „Personifikation der Natur als notwendiger Metapher“ vgl. Krebs: Das Weltbild der Igel, S. 78–80.

  9. 9.

    Vgl. den Überblick über die verschiedenen Formen des Anthropomorphismus und des Anthropozentrismus in Roland Borgards: Cultural Animal Studies zwischen neuer Tiertheorie und New Ethology. In: Friedrich Jaeger (Hg.): Menschen und Tiere. Grundlagen und Herausforderungen der Human-Animal Studies. Berlin 2020, S. 41–55.

  10. 10.

    Vgl. Alexander von Humboldt: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung [1845–1862]. Ediert und mit einem Nachwort versehen von Ottmar Ette und Oliver Lubrich. Berlin 2014.

  11. 11.

    Jacques Derrida: Das Tier, das ich also bin [frz. 2006]. Übers. v. Markus Sedlaczek. Wien 2010, S. 58.

  12. 12.

    Vgl. zu den Risiken des Provinzialismus Dürbeck/Kanz: Gibt es ein deutschsprachiges Nature Writing?, S. 10.

  13. 13.

    Krebs: Das Weltbild der Igel, S. 82.

Literatur

  • Borgards, Roland: Cultural Animal Studies zwischen neuer Tiertheorie und New Ethology. In: Friedrich Jaeger (Hg.): Menschen und Tiere. Grundlagen und Herausforderungen der Human-Animal Studies. Berlin 2020, S. 41–55.

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  • Derrida, Jacques: Das Tier, das ich also bin [frz. 2006]. Übers. v. Markus Sedlaczek. Wien 2010.

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  • Draesner, Ulrike: Das Zwitschern der Vögel im (nichtnationalen) Wald. In: Gabriele Dürbeck u. Christine Kanz (Hg.): Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart. Kontroverse, Positionen, Perspektiven. Berlin 2020, S. 335–347.

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  • Dürbeck, Gabriele u. Christine Kanz: Gibt es ein deutschsprachiges Nature Writing? Gebrochene Traditionen und transnationale Bezüge. In: Dies. (Hg.): Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart. Kontroversen, Positionen, Perspektiven. Berlin 2020, S. 1–37.

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  • Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung [1845–1862]. Ediert und mit einem Nachwort versehen von Ottmar Ette und Oliver Lubrich. Berlin 2014.

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  • Krebs, Angelika in Zusammenarbeit mit Stephanie Schuster, Alexander Fischer und Jan Müller: Das Weltbild der Igel. Naturethik einmal anders. Basel 2021.

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  • Kurzeck, Peter: Vorabend. Frankfurt a. M. 2011.

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  • Leopold, Aldo: A Sand County Almanac. And Sketches Here and There. Oxford 1949.

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  • Magenau, Jörg: Die Suche nach der verlorenen Zeit. Peter Kurzecks Romane Kein Frühling und Keiner stirbt. In: Walter Delabar u. Erhard Schütz (Hg.): Deutschsprachige Literatur der 70er und 80er Jahre. Autoren, Tendenzen, Gattungen. Darmstadt 1997, S. 236–253.

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  • Riedel, Christian u. Matthias Bauer (Hg.): Peter Kurzeck. text + kritik 199. München 2013.

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  • Riedel, Christian: „Wie ich mit meinem Vater im Wald bergauf gehe und dann weiter mit Carina“. Generationelle Verflechtungen bei Peter Kurzeck. In: Ders. u. Matthias Bauer (Hg.): Peter Kurzeck. S. 27–35.

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  • Riedel, Christian: Sowieso verlauf ich mich gern! Gehen, Fehl-Gehen und Umwege als strukturgebende Elemente bei Peter Kurzeck. In: Matthias Däumer, Maren Lickhardt, Christian Riedel u. Christine Waldschmidt (Hg.): Irrwege. Zu Ästhetik und Hermeneutik des Fehlgehens. Heidelberg 2010, S. 233–249.

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  • Rigby, Kate: Reclaiming Romanticism. Towards an Ecopoetics of Decolonization. London u. a. 2020.

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  • Sistig, Sabine: Wandel der Ich-Identität in der Postmoderne? Zeit und Erzählen in Wolfgang Hilbigs Ich und Peter Kurzecks Keiner stirbt. Würzburg 2003.

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  • Tröger, Beate: Gehen, um zu schreiben. Peter Kurzecks autobiographisches Romanprojekt. In: Hans Richard Brittnacher u. Magnus Klaue (Hg.): Unterwegs. Zur Poetik des Vagabundentums im 20. Jahrhundert. Köln, Weimar u. Wien 2008. S. 261–276.

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  • Uexküll, Jakob Johann von: Umwelt und Innenwelt der Tiere. Berlin 1909.

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Borgards, R. (2023). „Wieso jetzt die Igel?“ – Tiere, Natur-Schreiben und Peter Kurzecks Das Weltbild der Igel. In: van Hoorn, T., Fischer, L. (eds) Welche Natur? Und welche Literatur?. Ecocriticism. Literatur-, kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven, vol 1. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67799-5_10

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

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