Llyfr […] a gyfieithiwyd, megis ir Ffrangeg a’r Dwtsh,

felly hefyd yr-wan ir Gymraeg (Bunyan 1688: [ii])

ein Buch […] das wie ins Französische und Niederländische

so jetzt auch ins Kymrische übersetzt wurde

Bereits zehn Jahre nach der Veröffentlichung von John Bunyans Pilgrim’s Progress (1678) wurde der Text zum ersten Mal ins Kymrische (die keltische Sprache von Wales, auch bekannt als Walisisch) übersetzt, unter dem Titel Taith neu Siwrnai y Pererin „Die Reise oder der Weg des Pilgers“ (London, 1688),Footnote 1 elf Jahre später erschien eine zweite Übersetzung unter dem Titel Taith y Pererin (Shrewsbury, 1699). Der Beitrag stellt zunächst kurz die Akteure hinter den Übersetzungen und die beiden Bücher vor und bespricht dann Aspekte der Strategie der Übersetzung von 1688 (speziell den einleitenden Brief des Hauptübersetzers, Eingriffe in den englischen Ausgangstext sowie die marginalen Paratexte), teilweise im Vergleich mit der Übersetzung von 1699. Nach einem kurzen Blick auf die in den Übertragungen der englischen Verse verwendeten Reimschemata, auf die kymrische Wiedergabe einiger sprechender Namen und ungewöhnlicher Begriffe und Ausdrücke schließt er mit kurzen Hinweisen auf die literaturwissenschaftliche Einschätzung und Rezeption, die die kymrische Übersetzung als Teil des literarischen Kanons von Wales im 18. und 19. Jahrhundert erweisen.

Wie gezeigt werden wird, ist das Verhältnis zwischen englischem Ausgangs- und kymrischem Zieltext durch Eingriffe der Übersetzer uneindeutig in der Rezeption – die Lesenden wissen nicht, lesen sie Bunyan oder seine Übersetzer. Somit ähnelt der kymrische Text der deutschen Übersetzung von Bunyans Pilgrim’s Progress, die, wie der Beitrag von Heinz Eickmans nachweist, eine Intermediärübersetzung aus zweiter Hand über die niederländische Übersetzung ist. Der deutsche und der kymrische Text stellen Analyse und Interpretation vor zumindest teilweise vergleichbare Herausforderungen, nämlich die Notwendigkeit der Einbeziehung eines Schrittes, in dem das Verhältnis zwischen dem Zieltext und dem angenommenen Ausgangstext überprüft werden muss, und so verbinden sich diese beiden Beiträge nicht nur durch den gemeinsamen Bezug auf Bunyans Pilgrim’s Progress, sondern auch durch eine methodische Perspektive.

1 Die Akteure

Der einleitende Brief in der Übersetzung von 1688 an die Waliser, seine ‚lieben Landsleute‘, ist mit S.H. unterzeichnet, der sich selbst darin als der Übersetzer des größten Teils des Buches bezeichnet und, allerdings ohne direkte Namensnennung, von drei weiteren Mitübersetzern spricht.

Die Initialen S.H. stehen für Stephen Hughes (1622–1688), einem wichtigen Vertreter des walisischen Kongregationalismus (einer Form des Puritanismus), der sich intensiv für die Vermittlung des Glaubens durch Predigt und insbesondere durch die Verbreitung der Bibel und von religiös-erbaulichem Schrifttum in kymrischer Sprache engagierte, zunächst im Rahmen des Welsh Trust (1674–1684), einer Stiftung, die sich um die Bildung walisischer Kinder und Erwachsener bemühte, und weiter nach dem Tod des Gründers Thomas Gouge (?1605–1681). Hughes setzte sich speziell für die Verwendung des Kymrischen im Unterricht von Kindern und in der religiösen Unterweisung der Waliser ein.Footnote 2 Williams (1959) charakterisiert griffig die Leistungen von Hughes für Religion and Sprache: „Stephen Hughes is important not only as an apostle of Nonconformity but as one of the men who began to convert the masses in Wales into conservers of the Welsh language“.Footnote 3

Zu den von Hughes herausgegebenen und betreuten Publikationen gehören ein kymrisches Neues Testament zusammen mit den Psalmen (1672) sowie eine vollständige Bibel mit Gebetbuch, Apokrypha und Psalmen (1678),Footnote 4 mehrere Ausgaben der didaktisch-erbaulichen kymrischen Verse von Rees (Rhys) Prichard (c. 1579–1644)Footnote 5 und schließlich eine Reihe von didaktischen und populär-theologischen Werken in kymrischer Übersetzung.Footnote 6

Die Identitäten der drei Mitarbeiter von Hughes bei der Übersetzung bleiben unklar. LewisFootnote 7 und JenkinsFootnote 8 nennen Charles Edwards (c. 1628–c. 1691), einen puritanischen Gelehrten, der insbesondere für seine in kymrischer Sprache verfasste Geschichte des Protestantismus, Y Ffydd Ddi-ffuant (‚Der wahre Glauben‘, 1. Auflage 1667, 3. erweiterte Auflage 1677), bekannt ist und mit Hughes in London zusammenarbeitete,Footnote 9 und, möglicherweise, den Übersetzer und Schreiber Iaco ab Dewi (James Davies, 1648–1722), der Hughes bei der Sammlung der Werke von Rees Prichard half.Footnote 10 Garfield Hughes (1953, S. 117–119) hingegen hält eine Mitarbeit von Iaco ab Dewi für nicht wahrscheinlich, da dieser bei seinen Übersetzungen den Vorlagen sehr viel wörtlicher folgte und auch keine Formen der gesprochenen Sprache verwendete, die in Taith neu Siwrnai sehr häufig sind.

Die zweite Übersetzung wurde von Thomas Jones (1648?–1713) erstellt. Er war als Drucker zunächst in London und dann, nach dem Auslaufen des ‚Licensing Act‘ im Jahr 1695, der den Druck von Büchern auf London und in geringerem Umfang auf Cambridge und Oxford einschränkte, in Shrewsbury (etwa 14 Kilometer östlich der Grenze zu Wales) aktiv. Er publizierte sehr erfolgreich jährliche Almanache sowie erbauliche Literatur und machte Shrewsbury zu einem Zentrum für Produktion und Verkauf kymrischer Bücher.Footnote 11 Hughes weist in seinem einleitenden Brief auf zwei seiner Publikationen hin.

2 Die Bücher

Das Titelblatt der kymrischen Ausgabe von 1688 macht die folgenden Angaben, in Anlehnung an das Titelblatt des englischen Originals:

TAITH/ NEU/ SIWRNAI/ Y/ PERERIN,/ Tan Rîth neu Gyffelybiaeth/ Breuddwyd:/ Yn yr hwn y dangosir,/ I. Y Môdd y mae Pechadur yn Cychwyn,/ neu yn Dechreu ei Siwrnai, o’r Byd/ hwn tua’r Nefoedd./ II. Y Peryglon y mae fo ʻn cyfarfod âg/ hwynt, yn ei Daith./ III. Ei Ddyfodiad o’r diwedd ir Wlâd ddy-/ munol, neu’r Nefoedd, mewn Diogelwch./ Arferais gyffelybiaethau, trwy Law y Pro-/ phwydi. Hosea 12, 10./ Wedi Lisenso gan R. Midgley, y 23 o fis/ Tachwedd, 1687./ Printiedig yn Llundain gan J. Richardson,/ yn y Flwyddyn 1688.

Die Reise oder der Weg des Pilgers, in Form oder Gleichnis eines Traums, in dem gezeigt wird:

1. Wie ein Pilger aufbricht oder seine Reise beginnt, von dieser Welt zu den Himmeln;

2. Die Gefahren, auf die er auf seiner Reise trifft;

3. Seine Ankunft am Ende in Sicherheit in dem ersehnten Land, oder den Himmeln.

Ich habe Gleichnisse verwendet, durch die Propheten, Hosea 12, 10.

Lizensiert von R. Midgley, 23. November 1687.

Gedruckt in London von J. Richardson, im Jahr 1688.Footnote 12

Im kymrischen Titel sind gegenüber dem Titel der englischen Ausgabe von 1685 die Inhaltsangabe etwas umformuliert und das Bibelzitat ergänzt;Footnote 13 eine Titelillustration wird nicht gegeben.

THE/ Pilgrim’s Progress/ FROM/ THIS WORLD,/ TO/ That which is to come:/ Delivered under the Similitude of a/ DREAM,/ Wherein is Discovered/ The Manner of his setting out,/ His Dangerous JOURNEY,/ AND/ Safe-Arrival at the Desired Countrey./ By JOHN BUNIAN./ The Tenth Edition with Additions./ I have used Similitudes, Hosei 12,10.

Das Titelblatt der zweiten kymrischen Übersetzung bleibt näher an der Formulierung der Inhaltsangabe des englischen Titelblatts, verzichtet auf das Bibelzitat und eine Illustration und macht zusätzlich Angaben zum Erfolg des englischen Originals und zu den beiden kymrischen Übersetzungen.

TAITH Y PERERIN:/ NEU/ SIWRNEU DYN/ O’R BYD HWN/ IR BYD A DDAW/ Dan Gyffelybiaeth/ BREUDDWYD/ Yn yr Hwn a Dangosir/ Yn gyntaf, y Môdd o’i gychwŷnfa ef./ Yn ail, ei Siwrneu ddyrŷs./ Yn drydŷdd, ei ddyfodiad or diwedd i’r/ wlâd ddymunol, Teŷrnas Nêf,/ O wneuthuriad John Bunyan, yn Saesnaeg./ Y Llyfr hwn a Argraphwŷd yn Sasnaeg bym-/ theg o weithiau, Ac unwaith or blaen yn/ gymraeg o gyfiethad cymmŷsg ddwŷlo./ Hwn ŷw’r ail Argraphiad yn gymraeg, a’r/ cyntaf o gyfieuthad, Thomas Jones./ Argraphwŷd yn y Mwŷthig, gan Thomas Jones/ MDCLXXXXIX.

Die Reise des Pilgers, oder ein Weg eines Menschen von dieser Welt zur kommenden Welt in Gleichnis eines Traums, in dem gezeigt wird, erstens, die Art seines Aufbruchs, zweitens, seine schwierige Reise, drittens, seine Ankunft am Ende im ersehnten Land, dem Königreich des Himmels, abgefasst von John Bunyan, auf Englisch. Dieses Buch wurde auf Englisch fünfzehnmal gedruckt und einmal zuvor auf Kymrisch in einer Übersetzung verschiedener Hände. Dies ist die zweite Auflage auf Kymrisch, und die erste der Übersetzung von Thomas Jones. Gedruckt in Shrewsbury, durch Thomas Jones, 1699.

In der Ausgabe von 1688 folgen auf das Titelblatt zunächst 11 nicht-nummerierte Seiten mit Errata (S. [i], mit Hinweis auf beim Lesen leicht zu korrigierende Druckfehler und Korrektur von vier Zeilen auf S. 66), dem „Lythr at y Cymru“ (‚Brief an die Waliser‘) von Stephen Hughes (S. [ii]‒[v]), einer vierzeiligen Werbung für die erbauliche Schrift Trugaredd a barn von James Owen (S. [v]),Footnote 14 und einer Sammlung von insgesamt 18 Regeln, die ein Christ beachten soll (S. [vi]‒[xi], mit der Erklärung, dass damit im Buch keine Seiten weiß bleiben, bisher keine Parallelen nachweisbar). Daran schließt sich der Text der Pilgerreise an (S. 1–322), beschlossen wird der Band durch 9 aus Psalmenversen gezogene Gebete, mit Stellenangaben und inhaltlichen Überschriften (S. 322–324, bisher keine Parallelen nachweisbar).

Der Preis des Buches war 3 penniesFootnote 15 – der Preis von 2 pennies für zwei andere Publikationen des Welsh Trust wird von Jenkins als „remarkably cheap“ bezeichnet.

In der Ausgabe von 1699 folgen auf das Titelblatt eine leere unnummerierte Seite und der Text der Übersetzung (S. 1–206) ohne weitere Paratexte.

3 Stephen Hughes zu seinen Übersetzungsstrategien im „Lythr at y Cymru“

Hughes’ „Lythr at y Cymru“ beginnt mit dem oben bereits zitierten Hinweis auf frühere Übersetzungen von Pilgrim’s Progress ins Französische (1685) und Niederländische (1681) und dem Ausdruck der Hoffnung, die Übersetzung ‚werde (durch den Segen des Herren) nützlich sein, entweder um Gnade zu wirken, wo sie fehlt, oder um Gnade zu vermehren, wo sie bereits ist‘.Footnote 16 Er erklärt, dass der Text eine Schale und einen Kern hat, wobei durch häufiges Lesen die Schale zerbrochen, das heißt, die Parabel verstanden und der Kern, nämlich der darin enthaltene Inhalt, entdeckt werden könne. Danach beschreibt er die Übersetzung als Gemeinschaftsarbeit von vier Personen, ohne die Namen der anderen drei Beteiligten zu nennen, und kommt auf seine Strategien für die Übersetzung der Pilgerreise zu sprechen. Daran anschließend verweist er auf das ÜbungsbuchFootnote 17 und den Almanach von Thomas Jones (des späteren Übersetzers/ Bearbeiters der zweiten Übersetzung von Pilgrim’s Progress) als geeignete Hilfsmittel, Lesefähigkeit im Kymrischen zu erwerben, sowie auf seine eigenen Projekte der Publikation der kymrischen Bibel und der Werke von Rees (Rhys) Prichard.

Speziell zu seinen Übersetzungsstrategien für die kymrische Pilgerreise schreibt Hughes zunächst unter Bezug auf die traditionellen Formeln von verbum-pro-verbo und sensum-de-senso und der Probleme der Übersetzung idiomatischer Wendungen:

Ni chedwais i Eiriau, ond ystyr a meddwl yr Awdwr (mewn amryw fannau) yn y cyfieithiad: Canys fal y gŵyr y Dysceddig yn ddigon da; nid oes vn Llyfr a gyfieithir, o vn iaith ir llall, Air yng Air, a dâl ei ddarllain; oblegid bod Phrases (ymadrodion) a Geiriau yn brydferth mewn vn iaith, y rhai nid ydynt felly mewn iaith arall.Footnote 18

Ich habe nicht die Wörter, sondern (an verschiedenen Stellen) den Sinn und die Bedeutung des Autors in der Übersetzung behalten, denn – wie die Gelehrten wohl wissen – es gibt kein Buch, das Wort-für-Wort aus einer Sprache in eine andere übertragen wurde, welches gelesen zu werden verdient, weil Phrasen (Wendungen) und Wörter für eine Sprache angemessen sind, die aber dies nicht in einer anderen Sprache sind.

Darüber hinaus begründet er dann Auslassungen und inhaltliche Ergänzungen und Erklärungen gegenüber dem englischen Ausgangstext sowie die Angabe lexikalischer Varianten aus den beiden großen Dialekträumen von Wales zur Sicherung des überregionalen Verständnisses. Der Vermerk der regionalen Varietäten ist zugleich eine weitere Form von Übersetzung, nun auf innersprachlicher Ebene.

Mi a adewais allan Ail-adroddiad rhyw bethau, ar a oedd yn y llyfr Saesneg; canys wedi eu gosod hwy ar lawr vnwaith, Beth oedd raid eu mynegi nhw drachefn? Mi a angwanegais ym mron sheet at y Llyfr, ynghylch mynediad y Pererin tua Mynydd Sinai; ynghyd a llawer o egluriadau eraill; fal y gellit ei ddeall e ‘n well: Ac mi a adawaf y Dyscedig i farnu, pa vn nad yr ‘r Llyfr yma yn hawddach iw ddirnad ai ddeall nâ ‘r llyfr Saesneg. Ac fal na byddem ni yn Farbariaid y naill ir llall, mi a agorais eiriau Gwyr Gwynedd â’n geiriau ni o Ddeheubarth; a’n geiriau ninne, âi geiriau nhwythau.Footnote 19

Ich habe Wiederholungen einiger Dinge ausgelassen, die in dem englischen Buch enthalten sind, denn, nachdem sie einmal niedergeschrieben sind, warum wäre es nötig, sie noch einmal zu sagen? Ich habe dem Buch fast eine Lage hinzugefügt, hinsichtlich des Wegs des Pilgers zum Berg Sinai, zusammen mit vielen anderen Erklärungen, so dass es besser verstanden werden kann: Und ich überlasse es den Gelehrten zu urteilen, ob dieses Buch nicht leichter zu verstehen und zu begreifen ist als das englische. Und damit wir einander nicht Fremde wären, habe ich die Wörter der Leute aus Gwynedd [Nordwales] mit unseren Wörtern aus dem Süden und unsere Wörter mit ihren Wörtern erklärt.

Hughes definiert sich somit als ein Übersetzer, der sich das Recht und die Freiheit nimmt, in seine Vorlage auch inhaltlich und strukturell mit dem Ziel ihrer Verbesserung einzugreifen, jenseits der sprachlich notwendigen Freiheiten einer sinngemäßen Übersetzung. Die von Hughes eingefügten Erläuterungen verundeutlichen für die Rezipienten die Identität des Autors bzw. die Integrität des Ausgangstextes und überlagern diese durch eine explizit nicht ausgewiesene zweite Instanz.

Die hier allgemein beschriebenen Eingriffe in den englischen Ausgangstext in der Praxis der Übersetzung werden nun im nächsten Abschnitt in Hinsicht auf ihre Umsetzung betrachtet.

4 Eingriffe in den englischen Ausgangstext

Hughes weist in seinem einleitenden Brief auf eine umfangreiche Erweiterung (‚fast eine Lage‘) gegenüber dem englischen Text hin, im Zusammenhang der Begegnung von Cristion mit (Meistr) Bydol-DdoethynFootnote 20 (‚(Meister) Welt-Weiser‘, engl. Mr. Worldly Wiseman), vor dem Berg Sinai. Sie umfasst im kymrischen Text die Seiten 21 bis 43 und wird am Ende als Einschub kenntlich gemacht: ‚Lasst uns nun zum Pilger, der zum Berg Sinai geht, zurückkehren, nach dem schlechten Rat von Meistr Bydol-Ddoethyn‘;Footnote 21 darüber hinaus verwendet Hughes an einigen Stellen des Einschubs die erste Person Singular im diskursiven Text, z. B. ‚ich habe gezeigt‘ („Myfi a ddangosais“)Footnote 22. Bydol-Ddoethyn will Cristion vom rechten und schwierigen Weg zur engen Pforte abbringen, indem er ihm einen leichteren Weg über das Dorf Morality (so mit dem englischen Wort im kymrischen Text) und einen Besuch bei Herrn Legality (so zunächst auch wieder mit dem englischen WortFootnote 23) vorschlägt. In dem Einschub geht es Hughes hauptsächlich um die Zurückweisung der von Bydol-Ddoethyn vertretenen falschen Meinung, der Mensch könne Rechtfertigung und ewiges Leben durch Gehorsamkeit gegenüber dem Gesetz und durch seine eigene Rechtschaffenheit erlangen, obwohl Gnade, Verzeihung und Erlösung nur durch Jesus Christus möglich seien.Footnote 24 Diese umfangreiche Erweiterung ist in der zweiten kymrischen Übersetzung von 1699 nicht enthalten.Footnote 25

Zwei sehr viel kürzere und unmarkierte Erweiterungen sind jedoch in diese übernommen, zum einen in Ffyddlons (‚Gläubiger‘, engl. Faithful) Verteidigungsrede in Tref Gwagedd (‚Stadt der Eitelkeit‘, engl. Vanity Fair),Footnote 26 zum anderen zwei Strophen Cristions nach der Hinrichtung Ffyddlons und seiner Aufnahme in den Himmel – ein entsprechender Vers steht nicht in Bunyans Haupttext, wohl aber unter der Illustration zu dieser Stelle.Footnote 27

Zwei Zusätze von Hughes sind von dem Haupttext abgesetzt und durch kleinere Drucktype und Kursivierung markiert, sie werden nicht in die Übersetzung von 1699 übernommen.Footnote 28 Die erste Passage füllt eine inhaltliche Leerstelle im englischen Text aus, der hier lautet: „Then Christian smiled, and said, I think verily I know the meaning of this“,Footnote 29 denn es folgt keine weitere Erläuterung, was der von Christian beobachtete Kampf zwischen dem „valiant man“ und einer Gruppe bewaffneter Männer wirklich bedeutet. Hughes expliziert in immerhin 21 Zeilen und unter Angabe mehrerer Bibelstellen, dass dies den Versuch der Gottlosen, den beherzten Gottesfürchtigen von seinem Weg zum Himmel abzubringen, meint. In der zweiten Stelle geht es um die Erklärung der Rolle, die Christian/ Cristion zuvor von drei Engeln erhalten hatte:Footnote 30 sie enthält die Versprechen Gottes und die Zusicherung seiner Erlösung, die aus Gottes Geist und Gnade in der Seele fließt.

Im Fließtext der kymrischen Übersetzung finden sich häufig unmarkierte oder durch Setzung in Klammern nur implizit markierte Ergänzungen von durchaus unterschiedlicher Länge, wie in den drei folgenden Beispielen:Footnote 31

He [the first Adam]Footnote 32 told me that his work was many delightsFootnote 33

Yntef a’m hattebodd i, mai hela am olud, ac am feluswedd buchedd, ac am bob math o bethau hyfryd a ddichon gyflawni trachwantau ’r cnawd, oedd ei waith efFootnote 34

Er [der Erste Adam] antwortete mir, dass es seine Arbeit wäre, Reichtümer zu jagen und die Vergnügungen des Lebens und alle Arten von angenehmen Dingen, die die Begierden des Fleisches erfüllen.

Paul calleth some men, yea, and those great Talkers too, Sounding Brass, and tinkling CymbalsFootnote 35

Y mae Paul yn galw Chwedleuwyr mawr (y rhai sydd heb râs y neu calonnau) yn Efydd yn seinio, a Symbal yn tingcianFootnote 36

Paul nennt große Schwätzer (welche ohne Gnade in ihrem Herzen sind) tönende Bronze und klingende Zimbel

[…] the Pillar of Salt into which Lot’s wife was turned for her looking back with a covetous heart […]Footnote 37

[…] y golofn o halen, ir hon y trowyd Gwraig Lot, am edrych drach ei chefn, â chalon drachwantus, am y pethau, a adawsai hi yn ôl yn Sodom […]Footnote 38

[…] die Salzsäule, in die Lots Frau verwandelt wurde, als sie sich mit einem begehrlichen Herzen umdrehte, wegen der Dinge, die sie in Sodom zurückgelassen hatte […]

Wie Hughes in seinem einleitenden Brief vermerkt, lässt er auch einige Passagen aus, die er inhaltlich als Wiederholungen betrachtet. Eine Häufung solcher Kürzungen findet sich zum einen am Anfang der Episode über den Palace Beautiful, in der Christian über den bisherigen Verlauf seiner Reise befragt wird und entsprechend berichtet,Footnote 39 zum anderen in Christians Gespräch mit Faithful über ihre bisherigen Erlebnisse.Footnote 40 Die hier ausgelassenen Textstücke sind auch in der Version von 1699 nicht enthalten.Footnote 41 An drei Stellen sind in der Version von 1688 englische Verse nicht mitübersetzt, und sie fehlen auch wieder in der Version von 1699.Footnote 42

Mit seinen Erweiterungen gegenüber dem Ausgangstext beabsichtigte Hughes primär eine höhere Explizitheit und Klarheit der inhaltlichen Aussagen; seine Auslassungen sollten einer verbesserten Flüssigkeit der Rezeption dienen. Beide Strategien zielen auf die Rezeption durch das intendierte Publikum.

5 Marginale Paratexte

Marginale Paratexte finden sich in vielen Büchern des 16. und 17. JahrhundertsFootnote 43 und sind auch ein wichtiges Element der Textorganisation in Bunyans Pilgrim’s Progress. Runyan gibt eine Typologie der marginalen Paratexte in Bunyans Holy War, die sich ansatzweise auch auf die in Pilgrim’s Progress – und als methodische Anregung auf die kymrische Übersetzung – übertragen lässt:

Some notes are Bible references that lend authority while also clarifying or enlarging on something Bunyan may have left unstated. Other notes function as subheadings („Haughty set to the Bar“) or action summaries („A trick put upon Mr. Godly-fear, he goes to the feast and sits there like a stranger“). They often provide guidance on how to interpret the story at the theological or allegorical level („The office of Conscience when he is awakened“). A marginal note may also capture human emotion, as in „He is gone“ next to a description of Emanuel’s withdrawal from Mansoul. Marginal notes also give warnings about personal behaviour („Cumberments are dangerous“), make practical observations („Satan sometimes makes Saints eat their words“), or offer theological lessons („Nothing like faith to crush Diabolus“). In short, the marginal notes add depth, richness, texture, and insight – a wide array of ways to tell the same story in a parallel format.Footnote 44

DaviesFootnote 45 argumentiert im Hinblick auf die marginalen Paratexte im Pilgrim’s Progress stärker funktional-literaturwissenschaftlich und schlägt vor, ihnen „an essentially anti-narrative role“ zuzuschreiben: „Bunyan’s use of his pages’ margins can indeed be seen as a part of a wide variety of anti-narrative strategies adapted in The Pilgrim’s Progress to prevent the reader from engaging with the fictive plot (the historical part) alone“.Footnote 46

Für die kymrische Übersetzung von 1688 muss zunächst zwischen Übernahmen von Bunyans Marginaleinträgen durch die Übersetzer und ihren eigenen neuen Marginaleinträgen unterschieden werden. An dieser Stelle sei schon vermerkt, dass die Ausgabe von 1699 überhaupt keine marginalen Paratexte enthält. Formal-quantitativ kann für den Text von 1688 zwischen Marginaleinträgen, die auf den Seitenrand beschränkt bleiben, gegenüber längeren Marginaleinträgen, die in eigene kleine Absätze auslaufen, unterschieden werden. Funktional bietet sich eine vorläufige Differenzierung an zwischen Marginaleinträgen, die (a) lexikalische oder dialektale Varianten oder (b) inhaltlich orientierte Zusammenfassungen, Erklärungen und Interpretationen oder (c) Bibelstellen geben.

Für eine nicht repräsentative Veranschaulichung der Praxis der Verwendung von Marginaleinträgen in der kymrischen Übersetzung wurden diese auf den Seiten 11 bis 20 (vor Hughes’ eigenem langem Einschub), 111 bis 120, 211 bis 220 und 311 bis 320 analysiert und klassifiziert, für die erste Textstelle auch im genauen Vergleich mit den Marginalerläuterungen in dem korrespondierenden englischen Text.Footnote 47 Hier finden sich insgesamt 22 Marginalerläuterungen, darunter acht Handlungszusammenfassungen und sechs Angaben von Bibelstellen. Die kymrische Übersetzung enthält zwischen den korrespondierenden Seiten 11 bis 20 insgesamt 38 Marginalerläuterungen, darunter drei Parallelen mit Bunyans Marginalerläuterungen (zwei inhaltliche Ausdeutungen und eine Inhaltszusammenfassung)Footnote 48 und 26 lexikalische Varianten und Erklärungen. Auffallend ist, dass hier die marginalen Angaben von Bibelstellen (diese sind in der Regel in den Text integriert) sowie die bei Bunyan so häufigen Handlungszusammenfassungen fehlen, sowie die große Anzahl der lexikalischen Varianten und Erklärungen.

Das folgende Beispiel illustriert die (erweiterte) Übernahme eines Marginaleintrags von Bunyan in die kymrische Übersetzung sowie funktional den Typ der inhaltlichen Ausdeutung:

[…] for the steps […]: The promisesFootnote 49

[…] ar y llwybrau […]: Ar yr Addewidion o drugaredd ir Credadyn edifeiriolFootnote 50

[…] auf die Stufen […]: Auf die Versprechen von Gnade für den reuigen Gläubiger

Das nächste Beispiel, wiederum eine inhaltliche Ausdeutung, stellt einen Marginaleintrag von Hughes vor, der in einen eigenen Absatz ausläuft; im Haupttext geht es darum, dass Cristion sich von der Last, die er auf dem Rücken trägt, befreien möchte, dies aber nicht kann und auch von niemanden auf der Welt befreit werden kann:

Ni ddichon pechadur ddadlwytho ei hunan, ac nis gall neb araill, onid Jesu Grist yn vnic, ei ddadlwytho ef oddiwrth Faich ei bechodau. Act. 4. 12. Mat. 11. 28.Footnote 51

Ein Sünder kann sich nicht selbst entlasten, und niemand anderes kann es, nur Jesus Christ allein kann ihn von der Last seiner Sünden entlasten.

Das dritte Beispiel schließlich ist insofern ein Sonderfall, als hier eine partielle Parallele zu einem handlungszusammenfassenden Marginaleintrag Bunyans, dort ohne eine inhaltliche Ausdeutung, vorliegt:Footnote 52

Christian in trouble, seeks still to get farther from his own houseFootnote 53

Y mae ‘r Pechadur cystuddiedig am ei bechod (er ei fod ef mewn llawer o Anobeith) etto yn ymdrechu fyth i ymbellhau, oddiwrth ei Dy ei hun, sef, oddiwrth Gyfeillach yr Annuwiolion a ‘u drwg harferion: Ac y mae fo ‘n ymdynnu nesnes at Grist ac at y Porth or Ail-enedigaeth a sancteiddrwydd, fal y gallo fod yn gadwedig, Psal. 35. 10, 11.Footnote 54

Der wegen seiner Sünden besorgte Sünder (obwohl er in großer Verzweiflung ist) ringt doch darum, sich von seinem eigenen Haus zu entfernen, das heißt, von der Gemeinschaft der Gottlosen und ihren bösen Gebräuchen: Und er müht sich näher und näher an Christus und das Tor der Wiedergeburt und die Heiligung, so dass er erlöst werden möge.

Zwischen den Seiten 111 und 120 finden sich dann insgesamt 31 Marginaleinträge, darunter eine Parallele mit BunyanFootnote 55 und 24 lexikalischen Varianten und Erklärungen. Lexikalische Varianten und Erklärungen bleiben die häufigste Kategorie. Ähnlich ist das Bild für die Seiten zwischen 211 und 220 und zwischen 311 und 320, nur werden hier jetzt auch Bibelstellen in Marginaleinträgen angegeben. Im ersten Bereich sind 30 Marginaleinträge gebraucht, darunter zwei Parallelen mit Bunyan,Footnote 56 17 lexikalische Varianten und Erklärungen, zwei sprachliche Ergänzungen für das Verständnis einer Strophe sowie sieben Bibelstellen, im zweiten Bereich mit ebenfalls 30 Marginaleinträgen eine Parallele mit Bunyan,Footnote 57 14 Bibelstellen und 12 lexikalische Varianten und Erklärungen. Im Vergleich: Der englische Ausgangstext hat auf den mit den kymrischen Seiten 311 bis 320 korrespondierenden SeitenFootnote 58 außer Angaben von Bibelstellen nur zwei handlungszusammenfassende Marginaleinträge sowie die eine in der kymrischen Übersetzung aufgenommene Ausdeutung.

Die Übersichten über Häufigkeit und funktionale Haupttypen der Marginal-einträge bilden nicht den kymrischen Gesamttext ab, denn auch in der zweiten Texthälfte gibt es durchaus längere Marginaleinträge,Footnote 59 veranschaulichen aber exemplarisch Intentionen des Übersetzers. Auffällig im kymrischen Text ist das Fehlen von marginalen Handlungszusammenfassungen, die in der englischen Version sehr häufig sind und die Rezipierenden durch die Handlung und den Text leiten. Bibelstellen werden im Text oder in Marginaleinträgen angegeben.Footnote 60 Deutlich wird auf jeden Fall die große Bedeutung der Angabe lexikalischer Varianten und Erläuterungen für die Übersetzer, die die Textrezeption auf sprachlicher Ebene auch überregional durch innersprachliche Übersetzung zwischen Varietäten sicherstellen sollen. Dabei werden Angaben zu solchen Varianten an verschiedenen Stellen des Textes auch wiederholt.Footnote 61 Diese Sicherstellung der sprachlichen Verständlichkeit war ein Anliegen von Hughes auch bei seiner Publikation der Werke von Rees Prichard, wie es Lloyd beschreibt:

Hughes complained that the language [of Prichard] contained too many English words as well as too many southern dialect forms. He went as far as to employ a Caernarfonshire man, Henry Maurice, to gloss the text for the benefit of ‚our dear neighbours in Gwynedd‘ so they ‚can participate more fully of the beneficial knowledge which is to be had in this booklet‘.Footnote 62

Zum Abschluss der Präsentation der marginalen Paratexte sei noch auf zwei Einträge auch wegen ihres inhaltlichen Interesses eingegangen, in denen Hughes mit Bunyans Ausgangstext und durch einen Rückverweis auch mit sich selbst in Diskussion tritt. In einem langen Marginaleintrag setzt er sich mit der Feststellung des Mannes im eisernen Käfig „God has denied me repentence“Footnote 63 auseinander:Footnote 64

Nid wyfi yn deall wrth y scrythyrau, y dylai vn dyn anobeithio yn y môdd hyn am drugaredd; oddieithr ei fod ef gwedi pechu yn erbyn yr yspryd glân; am yr hwn y crybwyllais i o’r blaen yn y llyfr hwn: A’r pechod hwnnw y dybygwn i yr ydys yma yn ei feddwl. Gwir ydyw, oni bydd edifeirwch, a ffydd, a sancteiddrwydd buchedd ynom, ni ellwn gasglu oddiwrth hynny, ein bod ni yn bresennol heb Grist; a thrwy ganlyniaeth ein bod ni mewn stât o golledigaeth. Eithr er gwneuthur o honom lawer yn erbyn Duw, cyn, a chwedi ‘n galw, etto ni gawn faddeuant am y cwbl, os dewn ni at Dduw yn ei ffordd ei hun, hynny yw, trwy ffydd yn Grist, â chalon edifeiriol am ein pechodau, ac a gwir bwrpas i droi oddiwrthynt yr amser fydd i ddyfod, Act. 13. 38. Act. 3. 19. Esay 55. 7.Footnote 65

Aus der Heiligen Schrift kann ich nicht verstehen, dass ein Mensch in dieser Weise an der Gnade verzweifeln muss, außer wenn er gegen den Heiligen Geist gesündigt hat; darüber habe ich früher in diesem Buch gehandelt: Und diese Sünde, glaube ich, ist hier im Sinn. Es ist wahr, wenn keine Reue, kein Glauben und keine Heiligung in uns sind, können wir daraus schließen, dass wir gegenwärtig ohne Christus sind, und folglich sind wir in einem Zustand der Verdammnis. Obwohl wir aber auch viel gegen Gott getan haben, bevor und nachdem wir gerufen wurden, können wir doch Vergebung vollständig erlangen, wenn wir auf seinem eigenen Weg zu Gott kommen, das heißt, durch Glauben an Christus, mit einem reuigen Herzen wegen unserer Sünden und mit einer wahren Absicht, uns von ihnen in der Zeit, die kommt, abzuwenden.

Der Rückverweis hier zielt auf die Feststellung von Evangelist im Gespräch mit Christian nach seiner Begegnung mit Wordly Wiseman: „All manner of Sin and Blasphemies shall be forgiven unto men“.Footnote 66 Hughes vervollständigt nicht nur die Bibelstelle im Text selbst durch „onid y cabledd yn erbyn yr yspryd glân“ (Bunyan 1688, S. 18, ‚außer der Lästerung gegen den Heiligen Geist‘) und den Verweis auf Matthäus 12, 31, sondern fügt auch noch einen langen Marginaleintrag hinzu, in dem er ausführlich die Sünde wider den Heiligen Geist, die eben nicht vergeben werden kann, unter Bezug auf die einschlägigen Stellen aus dem Evangelium erklärt:Footnote 67

Fe faddeuir pob pechod i Ddynion, os edifarháant, Act. 3. 19. A thyna vn rheswm pa ham na faddeuir ir sawl sy ‘n cablu yn erbyn yr yspryd glân, sef, oblegit mai amhossibl ydyw, ir cyfryw rai ymadnewyd du drachefyn i edifeirwch, Heb. 6. 4, 6. Y mae Dynion yn pechu yn erbyn yr ysbryd glân, pan y bont, nid trwy wendid ac ofn, megis Petr, neu trwy anwybodaeth megis Paul, yn gwadu ac yn gwrthwynebu Crist Iesu a gwirionedd yr efengyl; ond pan y bont hwy o wir gasineb a chyndynrwydd, yn erbyn argyoeddiadau ac eglurháad yr Yspryd glân, yn gwrthwynebu, yn cablu, ac yn erlid Crist a’i Efengyl, megis y gwnaeth y Pharisæaid, y rhai oeddynt yn barnu, mai trwy Beelzebub yr oedd Crist yn bwrw allan Gythreuliaid, pan y gallasant yn hawdd ddeall mai trwy allu Duw yr oedd efe yn gwneuthur hynny; canys pe bwriasai Satan gythreuliaid eraill allan o Ddynion mewn amcan da, sef, i ogoneddu Duw, ac i wneuthur y cyfryw, neu neb rhyw Ddynion eraill yn dduwiol (trwy weled y fath wrthiau) yr hyn beth yr oedd Crist yn ei amcanu yn ei holl wrthiau) yna fe a fyddai wedi ei ymrannu yn ei erbyn ei hun, ac ni safai moi Deyrnas ef, Mat. 12. 24. &c.Footnote 68

Jede Sünde wird Menschen vergeben, wenn sie bereuen, Ap. 3, 19. Und hier der einzige Grund, warum denen nicht vergeben wird, die den Heiligen Geist schmähen, denn es ist unmöglich, dass diese zur Reue zurückkehren, Heb. 6, 4, 6. Menschen sündigen wider den Heiligen Geist, wenn sie, nicht aus Schwäche oder Angst wie Peter oder aus Unwissen wie Paul, Jesus Christus und die Wahrheit des Evangeliums leugnen und bestreiten, sondern wenn sie aus wahrer Feindschaft und Sturheit, gegen die Rüge und die Erklärung des Heiligen Geistes, Christus und sein Evangelium bestreiten, lästern und verfolgen, wie es die Pharisäer taten, die urteilten, dass Christus durch Beelzebub den Teufel austrieb, wenn sie hätten leicht verstehen können, dass er dieses durch die Macht Gottes tat; denn wenn Satan die anderen Teufel den Menschen mit guter Absicht ausgetrieben hätte, das heißt, um Gott zu preisen und um ähnliches oder um andere Menschen gläubig zu machen (weil sie solche Wunder sehen, was Christus mit allen seinen Wundern beabsichtigte), hätte er sich selbst zerteilt und sein Königreich würde nicht andauern. Mat. 12, 24 etc.

Diese marginalen Paratexte sind im Sinn von Davies (2002) anti-narrativ, motivieren sie doch in der Rezeption, sich mit den Inhalten des Textes jenseits der Handlung auseinanderzusetzen. Auch die regelmäßigen Angaben von Bibelstellen in Bunyans Text und in der kymrischen Übersetzung haben eine zumindest teilweise vergleichbare Funktion:Footnote 69

many of the biblical references also work quite functionally to identify the scriptural texts and the sources of the doctrinal ‚truths‘ that Bunyan’s narrative often illustrates. These can become long lists of references at times serving to affirm the biblical authority of Bunyan’s fiction while simultaneous encouraging the more zealous reader (in a way that would most definitely interrupt any conventional reading method) to turn away from the text and to consult the Word of Scripture itself.Footnote 70

Die in der Übersetzung von 1688 so häufigen marginalen Angaben von lexikalischen Varianten haben (verständlicherweise) kein Vorbild in der englischen Vorlage und sollen Lesenden den Text der Übersetzung einfacher zugänglich machen.

6 Die Verse der kymrischen Übersetzung

Bunyans Pilgrim’s Progress enthält eine größere Anzahl von Versen, zumeist zum Ausdruck intensiver Gefühle. Bis auf drei Ausnahmen sind sie alle in der kymrischen Übersetzung enthalten.Footnote 71

Zur Qualität der kymrischen Versionen sagt Jenkins,Footnote 72 dass Hughes die Verse Bunyans mit ‚bewundernswerter Flexibilität‘ übersetzte.Footnote 73 Eine kurze Veranschaulichung der in den kymrischen Übertragungen verwendeten metrischen Schemata kann von dem englischen ‚Song that Christian made of Faithful after his death‘,Footnote 74 mit seinem einfachen Reimschema aa bbFootnote 75 cc, ausgehen:

Well Faithful, thou hast faithfully profest

Unto thy Lord; with whom thou shalt be blest;

When faithless ones, with all their vain delight

Are crying out under their Hellish plights;

Sing Faithful, sing; and let thy name survive;

For though they kill’d thee, thou art yet alive.Footnote 76

In der kymrischen Übertragung wird eine strophische Form mit 4 Zeilen gebraucht, mit einem Endreim zwischen der zweiten und vierten Zeile und einem Reim oder zwei Reimen zwischen dem letzten Wort einer Zeile und einem Wort in der folgenden Zeile. Dies ist eines der beiden gebräuchlichen Reimschemata in den Übertragungen der englischen Verse ins Kymrische.Footnote 77 Inhaltlich entsprechen in etwa zwei Zeilen im englischen Text einer kymrischen Strophe. Die reimenden Wortteile werden hier zur Verdeutlichung fett gesetzt, die Marginalglossierungen zu einzelnen Wörtern sind ausgelassen.

-----a

Ffyddlon, cywir a fuost ti,

--a--b

I’th vnic Ri rhagorol;

----b-

Gyda ‘r hwn cai ar ol hyn,

-----b

Fawr wynfyd yn dragwyddol:

------

Pan fyddo ‘r Anffydaloniaid,

-----a

A’u holl ddigryfwch ofer,

-----b

Yn vffern boeth yn vdo ‘n rhôst,

--b--a

Yn ddigon tôst eu piner,

-----a

Cân Ffyddlon: Bid ith enw mâd,

--a--b

Barch a Pharhád tragwyddol:

-----c

Er cael dy lâdd, gwirionedd yw,

--c--b

Dy fod yn fyw ’n wastadol.Footnote 78

Gläubiger, du warst treu/ deinem einzigen mächtigen König,/ von dem du späterhin erhalten wirst/ großen Segen ewiglich;// wenn die Treulosen/ mit allen ihren eitlen Vergnügen/ in der feurigen Hölle sein werden, schreiend, gebraten,/ sehr schmerzlich ihre Lage;// singe, Gläubiger: dein tugendhaftes Ansehen soll/ Anerkennung und ewige Dauer haben:/ obwohl du stirbst, ist es wahr,/ du wirst ewig leben.//

Die folgenden Verse begleiten im englischen Text die Illustration von Faithfuls Hinrichtung und Aufnahme in den Himmel:

Brave Faithful, Bravely done in word and deed,

Judge, Witnesses and Jury have instead

Of overcoming thee, but shewn their rage,

When they are dead thou’lt live from age to age.Footnote 79

In der kymrischen Übertragung wird hier die zweite in der Übertragung gebräuchliche metrische Form verwendet, ein Zweizeiler mit Endreim.Footnote 80 Eine Zeile des englischen Texts entspricht inhaltlich ungefähr einem kymrischen Zweizeiler. Auch hier sind die reimenden Wortteile zur Verdeutlichung fett gesetzt und die Marginalerklärungen ausgelassen.

Ffyddlon, enwog am dduwiol-fryd,

Da mewn Gair, a Gweithred hefyd,

N’allai Barnwr, Cwest, na Thystion

Wneuthur it ti ddim niweidion.

Ond yn lle d’orchfygu ‘n hyrwydd,

Dangosasant gynddeiriogrwydd:

Pan bont hwy âu henwau ‘n feirwon,

Byddi byth ym-mlith y bywionFootnote 81.

Gläubiger, hervorragend in Frömmigkeit,/ gut in Wort und auch in Tat,/ weder Richter noch Untersuchung noch Zeugen/ können dir irgendwelche Schäden tun./ Aber statt dich schnell zu besiegen,/ zeigten sie Grausamkeit:/ wenn sie mit ihrem Ansehen tot sind,/ wirst du immer inmitten der Lebenden sein.//

Die beiden in den kymrischen Übertragungen der englischen Verse Bunyans gebräuchlichen Reimschemata sind auch die, die in der zeitgenössischen sogenannten ‚free metre poetry‘ häufig verwendet werden.Footnote 82

7 Sprechende Namen

Für Bunyans Allegorie spielen sprechende Namen, die die Personen der Handlung und ihre Verhältnisse zueinander deutlich charakterisieren, eine wichtige Rolle. Dieses narrative Mittel wird auch in der kymrischen Übersetzung notwendigerweise eingesetzt. In diesem Abschnitt werden deshalb kurz einige dieser Namen, ihre Bildung und ihre semantische Transparenz vorgestellt.

Die kymrischen Übersetzer verwenden substantivierte Adjektive, z. B. Christian: Cristion ‚christlich‘, Obstinate: Cyndyn ‚starrsinnig‘, Faithful: Ffyddlon ‚gläubig‘, und Hopeful: Gobeithiol ‚hoffnungsvoll‘, auch in Form zusammengesetzter Adjektive, Talkative: Chwedleu-gar ‚redselig‘ und Vain-confidence: Gwâg-hyderus ‚ungerechtfertigt-zuversichtlich‘ (letzteres Erstbeleg nach dem historischen Wörterbuch des Kymrischen). Im englischen Text als Namen gebrauchte Substantive können mit kymrischen Adjektiven wiedergegeben werden (Envy: Cynfigennus ‚neidisch‘, Formalist: Ffurfiol ‚formal‘, Superstition: Coel-greffyddol ‚abergläubisch‘) oder mit kymrischen Substantiven (z. B. Helper: Helpwr ‚Helfer‘, Hypocrisy: Rhagrithiwr ‚Heuchler‘, Prudence: Doethineb ‚Klugheit‘). Die beiden englischen Namen Legality and Civility werden im kymrischen Text als Fremdwörter übernommen und in Klammer mit einer kymrischen Entsprechung erklärt: Legality (neu Ddeddfoldeb) (‚Rechtmäßigkeit‘) und Sifility (neu Gweddoldeb) (‚Höflichkeit‘) – im Fall von Sifility ist die Orthographie assimiliert. Der Name Cam-ddibenion ‚falsche Motive‘ folgt mit der Pluralform eines zusammengesetzten Substantivs seinem englischen Vorbild Mr. By-Ends. Mr. Worldly Wiseman wird im Kymrischen zu Meistr Bydol-Ddoethyn ‚Meister Welt-Weiser‘, einer Zusammensetzung von bydol ‚weltlich‘ und doethyn, einer substantivischen Ableitung von doeth ‚weise‘ mit pejorativer Bedeutung, die bei Hughes zum ersten Mal belegt ist. Statt dem als Namen verwendeten englischen Abstraktum Good-Will bildet der kymrische Übersetzer ein nomen agentis mit dem Suffix -wr, Ewyllyssiwr-Da ‚Wohl-Wünschender/-Wollender‘,Footnote 83 ähnlich auch für Turnback, Gwrthgiliwr ‚Rückfälliger‘ (hier erstmals belegt, mit zusätzlicher englischer Marginalglosse Turnback) und für Lord Hate-Good, Casáwr pob Daioni ‚Hasser alles Guten‘ (mit einer nominale Phrase). Die kymrische Version des Namens Saveself ist Hunan-Gadw ‚Selbst-Erhalten‘ (ein zusammengesetztes Verbalnomen), im historischen Wörterbuch nicht verzeichnet. Ein Sonderfall ist schließlich die Wiedergabe des englischen Namens Pickthank, der eine Person, die einen Vorteil durch Schmeichelei sucht, meint; im Kymrischen wird dafür Efan Llygad eingesetzt, eine verkürzte Variante einer traditionellen Bezeichnung Ifan l(l)ygad y bwyd (wörtlich ‚Ifan, Betrachter des Essens‘), die bereits in einem Wörterbuch Anfang des 17. Jahrhunderts mit der Bedeutung ‚cœnipeta, parasitus‘ belegt ist. Entsprechend wird das Wort auch in einer Marginalglosse erklärt:

Pickthank, sef, Truthiwr neu Wenhieithiwr, a wirio ‘r hyn a ddywetto arall, bid gwir, bid gelwydd, mewn gobeith i gael groeso, a bwyd, a chwrw, ac arian, oddiwrth y sawl y mae ‘n tyngu trosto.Footnote 84

Pickthank, das heißt, ein Schmeichler oder Schönredner, der das bestätigt, was ein anderer sagt, sei es wahr, sei es falsch, in der Hoffnung, Willkommen, Essen, Bier und Geld zu erlangen von dem, für den er schwört.

Damit die Personen der Allegorie auch in der Übersetzung angemessen charakterisiert sind, bleiben die Äquivalenz zwischen den englischen und kymrischen Namensformen notwendig erhalten und die kymrischen sprechenden Namen semantisch transparent.

8 Einige ungewöhnliche Begriffe und Ausdrücke

Bunyan verwendet in Pilgrim’s Progress an verschiedenen Stellen spezialisierte Begriffe und Ausdrücke, die einem Übersetzer und seinem Publikum möglicherweise Probleme bereiten könnten. So gibt er einem Charakter, der nur über die Form der Religion verfügt, den Namen Formalist (Bunyan 1685, S. 41). Der kymrische Übersetzer gebraucht hierfür Ffurfiol,Footnote 85 ein Adjektiv mit dem Suffix–(i)ol auf der Basis des alten Lehnwort ffurf (< forma), hier in substantivierter Verwendung. Das Adjektiv ist nach dem historischen Wörterbuch des Kymrischen seit 1637 belegt, zunächst in einem Wörterbucheintrag mit der Bedeutung ‚formable‘. Für die Klärung der kontextuell passenden Bedeutung gibt der kymrische Übersetzer eine Marginalglosse: „Un â ffurf duwioldeb gantho oddi allan, etto heb rym duwioldeb yn ei galon“ (‚Einer, der die Form der Religiosität äußerlich hat, aber ohne die Kraft der Religiosität in seinem Herzen‘).Footnote 86 Die kymrische Übersetzung von 1699, die keine Marginalglossierungen gibt, führt Ffurfiol ohne weitere Erklärung seines Namens ein.Footnote 87

In einer anderen Passage erklärt Faithful, wie das Wirken der Gnade in einem Menschen für andere sichtbar wird, und nennt dabei an erster Stelle: „By an experimental confession of his faith in Christ“,Footnote 88 wobei experimental hier die Bedeutung ‚auf Erfahrung begründet‘ hat. Der kymrische Übersetzer gibt „Trwy Gyfaddefiad † prûdd difrifol o’i ffydd yng-Hrist“ (‚durch ein ernsthaftes, echtes Bekenntnis von seinem Glauben an Christus‘)Footnote 89 und verweist durch „†“ auf die ergänzende zweisprachige Marginalglossierung, „† Serious, pryssur“ (‚ernsthaft/ aktiv‘). Die Bedeutung von Bunyans experimental hat dem kymrischen Übersetzer offensichtlich Probleme bereitet. Das Wirken der Gnade in einem Menschen wird für andere zweitens sichtbar

By a life answerable to that confession [of his faith in Christ], to wit, a life of holiness; heart-holiness, family-holiness, (if he hath a family) and by Conversation-holiness […]Footnote 90

Die Wiedergabe der englischen Zusammensetzungen zur Beschreibung der drei Arten der Heiligkeit war für den kymrischen Übersetzer ebenfalls schwierig, zumindest nimmt er die Kategorie der Conversation-holiness nicht auf und überträgt insgesamt relativ frei:Footnote 91

Trwy fuchedd gyfattebol ir gyffes honno, gan fod yn sanctaidd yn ei ymarweddiad, ac yn ei Galon, gan ymdrechu hefyd i wneuthur ei Deulu ‘n Sanctaidd (os bydd gantho Deulu) […]Footnote 92

Durch ein diesem Bekenntnis entsprechendes Leben, indem er in seinem Verhalten geheiligt ist und in seinem Herzen, indem er auch versucht, seine Familie zu heiligen (wenn er eine Familie hat) […]

An späterer Stelle sagt Faithful zu Talkative „that your conversation gives your Mouth-profession the lie“.Footnote 93 Auch hier paraphrasiert – und generalisiert – der kymrische Übersetzer und versucht keine Übersetzung der spezifischen Nuance von mouth-profession (etwa ‚mündliches Bekenntnis‘): „a bod eich ymarweddiad yn anghyfattebol i’ch proffes“ (‚und euer Verhalten entspricht nicht eurem Bekenntnis‘).Footnote 94

Details der Praxis der Übersetzung inhaltlich schwierigerer Stellen wie den hier erwähnten verdienen weitere Aufmerksamkeit.

9 Einschätzung und Rezeption

Die Übersetzungen von 1688 und 1699 sind literaturwissenschaftlich bisher wenig gewürdigt. Jenkins bescheinigt Hughes ein Gespür für die Sprache von Südwales, einen flüssigen und einfachen Stil und die Fähigkeit zu dichten.Footnote 95 Auch Lewis spricht von der Flüssigkeit der Übersetzung von Hughes, wenn sie auch meint, dass ihm die natürliche Lebendigkeit Bunyans fehlt.Footnote 96 Etwas ausführlicher würdigte Emrys ap Iwan (Ambrose Robert Jones) im Jahr 1894 den Stil von Hughes als Übersetzer.Footnote 97 Er meint, seine Übersetzung von Pilgrim’s Progress sei angemessener als Paraphrase („amgeneiriad“) zu bezeichnen und sei lesbarer als irgendeine der späteren kymrischen Übersetzungen. Das Kymrische des Ausdrucks sei unverfälscht, während das Lexikon ziemlich umgangssprachlich sei, denn Hughes glaube, die Sprache eines Buches solle der gesprochenen Sprache ähnlich sein. Seine Sprache sei jedoch nicht regional, sondern überregional verständlich, weil er Varianten des jeweils anderen großen Dialektraums von Wales am Seitenrand angibt.Footnote 98 Hughes scheint somit Emrys ap Iwans Ideal von „simplicity and purity“Footnote 99 in der Sprache der kymrischen Prosa sehr nahe zu kommen.

Nach den Angaben bei ReesFootnote 100 und in dem Katalog der National Library of Wales, Aberystwyth, wurde die Übersetzung von 1688 im 18. Jahrhundert viermal gedruckt (1713, c. 1744, 1770, c. 1790), die Übersetzung von 1699 einmal (1771). Lewis identifizierte für die Zeit zwischen 1688 und 1934 41 Ausgaben der kymrischen Übersetzungen von Pilgrim’s Progress.Footnote 101

Thomas Lewis stellt im Vorwort seiner kymrischen Übersetzung (1731) von Bunyans Life and Death of Mr Badman die herzliche Aufnahme von Taith y Pererin durch die walisischen Leser heraus.Footnote 102 Auch im 19. Jahrhundert bleibt die kymrische Übersetzung höchst präsent. Nach der Einschätzung von Robert Roberts (1834–1885) gehörte die kymrische Übersetzung von Pilgrim’s Progress zu den wenigen Büchern, die sich normalerweise in jedem walisischen Bauernhaus finden.Footnote 103 In diesem Zusammenhang ist dann auch eine Anekdote aus dem Leben des Historikers und Autors Owen Morgan Edwards (1858–1920), Sohn ‚of a poor but cultured Merionethshire smallholder‘,Footnote 104 aufschlussreich: Er berichtete später einem Freund, dass er Englisch zunächst durch einen Vergleich der kymrischen Version mit dem englischen Original gelernt habe.Footnote 105

Die kymrische Übersetzung von Bunyans Pilgrim’s Progress gehört somit ohne Zweifel zu dem durch Religiosität und Erbaulichkeit geprägten literarischen Kanon von Wales im 18. und 19. Jahrhundert.Footnote 106