Skip to main content

Vom Reden bei Tisch zum Tischgespräch. Genregeschichte und Kulturgeschichte (1200–1700)

  • Chapter
  • First Online:
Der Wert der Konversation

Part of the book series: Abhandlungen zur Medien- und Kulturwissenschaft ((AMK))

  • 394 Accesses

Zusammenfassung

Der Beitrag befasst sich mit der kulturellen Praktik des Redens bei Tisch und geht deren Entwicklung vom 13. bis zum 18. Jahrhundert nach. Zentrale Quellen sind mittelalterliche und vormoderne Tischzuchten und Höflichkeitslehren. Die Ausrichtung des Beitrags ist eine kommunikationsgeschichtliche, sein Erkenntnisziel ist es, die in den Quellen erfassbaren Veränderungen des körperkommunikativen und sprachlichen Verhaltens bei Tisch sozial- und kultursemiotisch zu deuten und damit einen Beitrag zur kulturhistorischen Linguistik zu leisten. Es soll gezeigt werden, dass und wie sich im Beobachtungszeitraum das Gespräch bei Tisch als soziokulturell signifikantes kommunikatives Genre ausbildet und im gesellschaftlichen Diskurs zunehmend als solches thematisiert und wahrgenommen wird. Die Lexikalisierung des Kompositums Tischgespräch im Verlauf des 18. Jahrhunderts ist sprachhistorischer Ausdruck dieses Prozesses. Der Beitrag kann ausserdem zeigen, dass dem Gespräch bei Tisch über die Jahrhunderte hinweg nicht nur eine zunehmende Bedeutsamkeit als Medium sozialer Vergesellschaftung, sondern ebenso als Medium der Subjektivierung des Einzelnen zukommt – sowohl im Rahmen der Tischrunde als auch darüber hinaus.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 79.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Ich übernehme hier Bakhtins Begriff des Chronotop, den er mit Blick auf „the intrinsic connectedness of temporal and spatial relationships that are artistically expressed inliterature“ (Bakhtin 2011, S. 84) entwickelt hat. Allerdings nutze ich diesen Begriff auch für nicht-literarische, lebensweltliche Komplexe des Miteinander-Handelns, sofern sie sich durch charakteristische und systematische Verbindungen von Zeit und Ort auszeichnen, wie dies auch für Mahlzeiten gilt, die sich durch ihre zeitlich-rhythmische Fixierung (etwa als Frühstück, Mittag- oder Abendessen) und den Ort ihres Geschehens (den Esstisch, eventuell ein Esszimmer etc.) auszeichnen.

  2. 2.

    Simmels kurzer Text zur Soziologie der Mahlzeit (Simmel 1911), in der er sich mit der Ausbildung des „Gebildes der Mahlzeit“ befasst, stellt gegenwärtig einen der zentralen Referenztexte der zunehmend reichhaltigen sozial-, geschichts- und kulturwissenschaftlichen Forschung dar, die sich mit den Objekten sowie mit den Formen und Traditionen menschlicher Ernährung befasst.

  3. 3.

    Ich greife dabei zum Teil auf Überlegungen aus einer früheren Arbeit zurück, vgl. Linke 2014a.

  4. 4.

    Hilfreich ist in dieser Situation der Rückgriff auf quellenkritische Überlegungen im Rahmen des „visual turn“ der Geschichtswissenschaften. Vgl. etwa Roeck 2006, Burke 2010, Jäger 2017.

  5. 5.

    Zum Konzept einer Kommunikationsgeschichte vgl. einschlägig und ausführlicher Wilhelm 2003, Linke 2014b, 2016.

  6. 6.

    Eine Übersicht über die von mir genutzten Quellen findet sich im Anhang.

  7. 7.

    Die Gattungsbezeichnung bzw. das Kompositum Tischzucht ist in den einschlägigen Wörterbüchern historisch schlecht erfasst. Es wird aber in den volkssprachlichen Tischzuchten des Mittelalters selbst (meist in deren Überschriften oder Anfangszeilen) als Bezeichnung für die entsprechende Textgattung verwendet, vgl. hierzu Voigt 1995, S. 136.

  8. 8.

    Während die frühen Tischzuchten des Mittelalters, die oft auch dem klerikalen Kontext entstammen, in lateinischer Sprache verfasst sind, mehren sich ab dem 13. Jh. Texte in den europäischen Volkssprachen (Elias 1976, S. 76) und damit auch deutschsprachige Texte. Quellensammlungen bieten Thornton (1957a & b), Winkler (1982), Geyer (1882). Für hilfreiche und detaillierte Übersichten zum bekannten Bestand sowie zur Forschungslage hinsichtlich der selbständigen deutschsprachigen Tischzuchten vgl. Voigt (1995). Insgesamt fehlen jedoch zuverlässige Editionen sowie eine umfassende Aufarbeitung der Überlieferungszusammenhänge.

  9. 9.

    Vgl. auch Schnell 2004.

  10. 10.

    In der Forschungsliteratur wird die Diskussion zur Frage, wieweit die mittelalterlichen Tischzuchten tatsächlich in erster Linie Erziehungsschriften für Kinder darstellen oder ob sie als Beleg dafür gelesen werden müssen, dass der Stand der ‚Zivilisierung’ des Verhaltens bei Tisch im Mittelalter insgesamt noch ein ganz anderer war, immer wieder aufgegriffen – vgl. hierzu auch die ausführliche Auseinandersetzung von Rüdiger Schnell mit Norbert Elias (Schnell 2004a & b).

  11. 11.

    Vgl. zu der in der Forschung nicht eindeutig beantworteten Frage nach dem Zielpublikum der (lat. wie volkssprachlichen) Tischzuchten Winkler 1982, Kohlhage 1987.

  12. 12.

    Thesmophagia Z. 702.

  13. 13.

    Haslau Z. 555; Tannhäuser Z. 11.

  14. 14.

    Thomasin von Zirclaere Z. 525.

  15. 15.

    Ein spruch Z. 302.

  16. 16.

    Vgl. zu diesen und ähnlichen Vergleichen Thesmophagia Z. 335; Z. 360; Z. 461; Disch-zucht Z. 135; Tannhäuser Z. 46.

  17. 17.

    Das Bedeutungsspektum von mhd. zuht ist sehr weit: Lexer gibt im Interpretament u. a. an: “bildung des innern u. äussern menschen, wolgezogenheit, feine sitte und lebensart, sittsamkeit, höflichkeit, liebenswürdigkeit, anstand“ (Lexer, Bd. 3, Sp. 1172).

  18. 18.

    Man soll sie nicht mit zwei Händen ergreifen (Thesmophagia Z. 188).

  19. 19.

    Man soll sie auf keinen Fall wieder zurück in die gemeinsame Schüssel legen (Tannhäuser Z. 49–53).

  20. 20.

    Man soll nicht mit den Fingern ins Salzfass greifen (Thesmophagia Z. 306), ebenso wenig in die Sauce oder den Senf (Themophagia Z. 368; Tannhäuser Z. 53–56).

  21. 21.

    Man soll den Finger nicht auf die Messerklinge legen (Tannhäuser Z. 99, Rossauer Tischzucht Z. 61).

  22. 22.

    Thesmophagia Z. 358, 368 und 369.

  23. 23.

    Die Disch-zucht etwa fordert: „bekleyb dich auch nit umb den mundt“ (Z. 114), und wie auch andere Tischzuchten hält die Rossauer Tischzucht fest, dass man sich jedesmal den Mund wischen soll, bevor man trinkt (Rossauer Tischzucht Z. 65).

  24. 24.

    So das Schnauben und Schmatzen beim Essen (etwa Tannhäuser Z. 61&62, Rossauer Tischzucht Z. 32&33, Thesmophagia Z. 311&312), dessen Widrigkeit stereotyp durch entsprechende Tiervergleiche mit Schwein, Hund, Dachs verdeutlicht wird; man soll aber auch nicht mit offenem Mund pfeifen wie ein Auerhahn (Haslau Z. 601).

  25. 25.

    Man soll sich weder ins Tischtuch (Ein spruch Z. 323), noch in die Hand schneuzen (Tannhäuser Z. 129&130) und sich beim Husten und Niesen vom Tisch abwenden (Thesmophagia Z. 317–328).

  26. 26.

    Man soll beim Trinken nicht „über den becher“ hinaussehen (Haslau Z. 587; Thomasin von Zirclaere Z. 495), den Blick aber auch nicht stets auf die Speisen gerichtet haben (Thesmophagia Z. 196 und 197 sowie 201).

  27. 27.

    Thesmophagia Z. 336.

  28. 28.

    Haslau Z. 558–560.

  29. 29.

    Haslau Z. 563–565.

  30. 30.

    Rossauer Tischzucht Z. 56.

  31. 31.

    Der von Jean Lave und Étienne Wenger geprägte Begriff ist von Penelope Eckert in die Soziolinguistik eingeführt worden und bezieht sich dort auf Gruppenbildungen, die über gleiche oder ähnliche „ways of doing things, ways of talking, beliefs, values (…)“ ihrer Mitglieder zustandekommen bzw. sich als solche stabilisieren. (Vgl. die Darstellung des Konzepts auf der Homepage von Eckert: https://web.stanford.edu/~eckert/csofp.html, zuletzt besucht am 26. April 2021.)

  32. 32.

    Tannhäuser Z. 34 und 48.

  33. 33.

    Disch-zucht Z. 105–108, Hervorh. AL.

  34. 34.

    Diese eher frühe Datierung der Entstehung des ‚Tannhäuser’ ist in der Forschung immer wieder angezweifelt worden, gewichtige positive Gründe für eine spätere Datierung liegen jedoch nicht vor (vgl. etwa 1996:244, hier auch Fußnote 36).

  35. 35.

    Tannhäuser Z. 65–69.

  36. 36.

    So in der Rossauer Tischzucht und bei Thomasin von Zirclaere, wobei es im letzteren nicht um Reden und Essen, sondern um Reden und Trinken geht.

  37. 37.

    Zur Illustration der geradezu somatischen Unmöglichkeit, beides gleichzeitig zu tun, greifen einige Belegstellen zum Vergleich mit dem Versuch, gleichzeitig schlafen und sprechen zu wollen, so etwa die Rossauer Tischzucht, die festhält: „“swer beide reden und ezzen will und in dem slâfe gesprichet vi, der diu zwei will mit ein ander tuon, der kann selten wohl geruon“ (Rossauer Tischzucht Z. 83–86).

  38. 38.

    Die Belegzahlen für eine Suche nach dieser Wendung im Internet bewegen sich rasch im Millionenbereich. Sally Wiggins (Wiggins 2002) nimmt die auch im Gegenwartsenglischen vorhandene Wendung zum Aufhänger einer interaktionstheoretischen Untersuchung zu „gustatory ‚mmms’ and the embodiment of pleasure“ – und zeigt, dass zwar Essen und Reden nicht gleichzeitig möglich sind, sehr wohl aber Essen und Über-das-Essen-Kommunizieren.

  39. 39.

    Schulz 2011.

  40. 40.

    Bumke 1986, S. 247.

  41. 41.

    Dass die Tischzuchten weniger das familiäre Mahl als vielmehr die Mahlzeit, zu der man geladen ist oder zu der man selbst lädt, zum Gegenstand haben, lässt sich aus Bemerkungen schließen, welche den Umgang mit ungewohnten Speisen thematisieren oder rangbezogene Sitzordnung ansprechen, bei der man sich nicht einfach selbst setzen kann, oder Verhaltensweisen beschreiben, die man besonders einem ‚Grösseren’ gegenüber zu beachten hat.

  42. 42.

    Auch Abb. 3 zeigt im Original, wie von der freien Seite des Tisches aus bedient wird, bei diesem besonders festlichen Mahl sogar zu Pferde und unter Aufsicht eines Truchsess. Die Abbildung ist hier beschnitten und vergrößert wiedergegeben, um die Zuwendung der Essenden zueinander deutlicher erkennbar zu machen. Vgl. zur Frage der Sitzordnung bei Tisch ausführlicher auch Linke 2018. Dass im Knien serviert wird, wird in einer Reihe zeitgenössischer Abbildungen festgehalten.

  43. 43.

    So etwa besonders explizit in der Niederdeutschen Prosatischzucht, wenn es dort heisst: „Du en scalt enen appel nicht allene eten; snid den appel midden entwei, de eine helfte dele du an twei stucke unde gif in beidentsiden, de bi di sitten, sulven behalt den besten deil“. (Z. 83–86).

  44. 44.

    Insgesamt müssen allerdings die meisten dieser Aussagen mit einem Fragezeichen versehen bleiben, da auch vordergründig eindeutige Textstellen letztlich mehrere Interpretationen offenlassen. So stellt etwa Bleuler in ihrer überaus gründlichen Untersuchung einer Bankettszene in Wolframs ‚Willehalm’ fest, dass hier „Männer und Frauen in absteigender Rangfolge an der Seite des Herrscherpaars bzw. diesem gegenüber platziert“ werden. Nun heisst es an der entsprechenden Stelle im Text: „daz sitzen er mit zühten gap dem jungen künege von Tandarnas, eine siten uf dem palas, diu gein der künegin über stuont“. Damit liegt aber auch die Interpretation nahe, dass der König von Tandarnas auf die dem Sitz der Königin gegenüberliegenden Seite des Festsaales (des Palas) gesetzt wird (so dass auch er einen freien Blick auf den Saal hat und seinerseits von allen gesehen werden kann) und gerade nicht ihr gegenüber am selben Tisch.

  45. 45.

    So etwa bei Thomasin von Zirclaere Z. 501–504; vgl. auch Schulz 2011, S. 117.

  46. 46.

    Die in den Abbildungen von festlichen Mahlzeiten oft dargestellten und in der höfischen Literatur bei entsprechender Schilderung auch erwähnten Musikanten, welche während der Mahlzeit sowie danach aufspielten, scheinen das Gespräch der Tischgenossen untereinander nicht zu verhindern, sondern zu begleiten.

  47. 47.

    Dies betrifft Thorntons Zusammenstellung von verschiedenen Übersetzungen zu ausgewählten Strophen aus dem Facetus, die weitestgehend auf Körperliches konzentriert ist sowie Kürzungen in der Thesmophagia.

  48. 48.

    Haslau Z. 590–596.

  49. 49.

    Maihinger Handschrift Z. 10.

  50. 50.

    Maihinger Handschrift Z. 12, Hätzlerin Z. 133.

  51. 51.

    Thesmophagia Z. 159: „Es sol die zung halten ir masz“.

  52. 52.

    Thesmophagia Z. 157.

  53. 53.

    Disch-zucht Z. 81.

  54. 54.

    Haslau Z. 589.

  55. 55.

    Der kindere hovescheit Z. 107 und 108; Facetus 1496, Strophe 99 und 135.

  56. 56.

    Facetus 1496, Strophe 136.

  57. 57.

    Hinweise darauf, dass man sich erst dann setzen soll, wenn hierarchisch höher stehende Personen ihren Platz eingenommen haben, dass ‚oben an’ der Gastgeber oder eine sonstige sozial hochstehende Person sitzt und man einen angebotenen Ehrenplatz zunächst aus Bescheidenheit ausschlagen soll, sind in den Tischzuchten zahlreich und verweisen auf die Sozialsemiotik der Sitzordnung.

  58. 58.

    Der kinderen hovescheit Z. 109 und 110.

  59. 59.

    Basel 1490. Vgl. zu diesen Daten und zur Überlieferungstradition der Thesmophagia den auf knappem Raum sehr informativen Beitrag von Andreas Kohlhage (1987).

  60. 60.

    Thesmophagia Z. 162.

  61. 61.

    Thesmophagia Z. 38&40.

  62. 62.

    „Den frowen buit schimpf, hofzucht dar“, Thesmophagia Z. 109.

  63. 63.

    Thesmophagia Z. 110&111.

  64. 64.

    Thesmophagia Z. 260–265 (Hervorh. AL). Eine Verbindung von Rede und ‚Höflichkeit’ findet sich auch im Liederbuch der Clara Hätzlerin (aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert), wenn es dort, im Anschluss an die stereotype Ermahnung, bei Tisch weder zu geschwätzig noch zu mundfaul zu sein, heißt: „Red wâr vnd höflich sach, Das nit vnlust, noch vngemach Yemantz dauon beschehen“ (Hätzlerin 137–139, Hervorh. AL). Es ist hier allerdings die „sach“, die nicht nur „wâr“, sondern auch „höflich“ sein soll – es geht also um den Gegenstand der Rede, um Inhalte, und nicht um und die Art und Weise, wie diese vorgebracht werden.

  65. 65.

    Die entsprechenden Stellen sind in der Edition von Thornton ausgelassen, weshalb für diese Passage aus der digitalisiert zugänglichen Darmstädter Ausgabe zitiert wird (http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-182). Ich übernehme hier die dort nachträglich eingefügte Seitenzählung.

  66. 66.

    Thesmophagia (Digitalisat) 6v.

  67. 67.

    Thesmophagia (Digitalisat) 14r.

  68. 68.

    Die gesamte entsprechende Passage lautet:

    „Wo glich by glich frundt vnnd gesell

    Zu wirtschafft kumbt vß glickes gefell

    So ist die spiß im siesten schmack

    Dann yeder friheit haben mag

    Zu reden lachen thun vnnd lon

    Das nit von gewalt vnder wirt gethon

    Unnd maiestet das frey gemiet

    Mit freiden groß sich yeder niett

    Jetz reden schon/lachen zu wile

    Schimpff frintschafft ist gar nutz ze vil

    Glich als man in des meigen blut

    Freid/hofred/kurtzwil/suchen thut“ (Thesmophagia (Digitalisat):14r).

  69. 69.

    Thesmophagia (Digitalisat) 14v.

  70. 70.

    Thesmophagia (Digitalisat) 14v.

  71. 71.

    Thesmophagia (Digitalisat) 15r.

  72. 72.

    Thesmophagia (Digitalisat) 15v.

  73. 73.

    Ich stütze mich für meine Ausführungen auf zwei verschiedene Übersetzungen ins Deutsche: Eine von 1531 (Erasmus 1531), welche gegenüber dem lateinischen Original deutliche Kürzungen vornimmt und den Text recht frei und in eingängigen Formulierungen übersetzt, und eine weitere von 1618 (Erasmus 1618), die – im Rahmen einer zweisprachigen Ausgabe – dem lateinischen Originaltext eng folgt und ihn so weit als möglich deutsch nachvollzieht.

  74. 74.

    Vgl. Brunken 1997, Spalte 635; Maaser 2009, S. 490 f.

  75. 75.

    Die zweisprachige, lat.-dt. Ausgabe (Erasmus 1618), aus der dieses und alle folgenden Zitate entnommen sind, ist nicht paginiert. Alle Zitate sind – sofern nichts anderes erwähnt – dem Kapitel „De Conviviis. / von den Gastladungen/Pancketen oder Mahlzeiten“ entnommen.

  76. 76.

    Solche „freundliche“ Ablehnung wird auch empfohlen, wenn einem bei Tisch ein „Ehrensitz“ angeboten wird, den man dann nur annehmen sollte, wenn das Angebot sehr nachdrücklich wiederholt wird.

  77. 77.

    Die Zuwendung zu verbalen Formen der Interaktion kommt auch in einem weiteren Kapitel zum Tragen, das sich recht allgemein mit Begegnungen mit anderen („De congressibus“) befasst. Auch hier dominiert der Blick auf den körperlichen Auftritt, es werden aber auch einzelne, recht spezifische Aspekte des verbalen Verhaltens thematisiert, so etwa wenn es heißt, dass man „mit den alten“ züchtig und kurz, mit seinesgleichen aber „lieblich und freundlich“ reden solle, dass man „ehrentitel“ in der Anrede „offt wiederholen“ und Widerspruch vorsichtig formulieren möge.

  78. 78.

    Erasmus 1618.

  79. 79.

    Beim Ausdruck „nebengesprächlin“, den ich hier aus der insgesamt recht freien volkssprachlichen Adaption des lateinischen Textes von 1531 übernehme, dürfte es sich um eine eigenständige Wortbildung des Übersetzers handeln. Die lateinisch-deutsche Parallelfassung von 1618, aus der ich ansonsten in erster Linie zitiere, übersetzt die lateinische Textstelle („Vicissitudo fabularum intervallis dirimat perpetuum esum“) etwas hilflos mit “Es soll ein vmb den andern eine Fabel dazwischen recitiren“.

  80. 80.

    Diese Stelle bei Erasmus wirft einen langen historischen Schatten – noch in einem Complimentierbuch des frühen 18. Jahrhunderts findet sie sich in streckenweise kaum modifizierter Weise wieder – gerade die Schilderungen des “unsinnigen“ Körperverhaltens werden mehr oder weniger direkt übernommen. Allerdings wird für das – erwünschte – verbale Verhalten nun eine neue Begrifflichkeit verwendet und es wird auch neu gewertet, wenn es heißt: „Suche durch einen guten Discurs oder abwechselndes Gespräch dem unabläßlichen Essen, nachdem es eine Speise ist, zu steuren. Man hat nicht nötig, immer zu essen oder zu trinken, nicht etwan, daß man zeigt, daß man schon satt habe, sondern damit man doch auch die Zeit geschickt mit Discursen hinzubringen wisse.“ (Complimentirbüchlein o. J., S. 27–28) Es geht nun nicht mehr um „nebengesprächlin“, sondern um Gespräche und Diskurse, und es erscheint als ein gesellschaftlicher Wert an sich, die Zeit bei Tisch auch mit „geschickten Discursen“ zuzubringen.

  81. 81.

    So etwa in der Rossauer Tischzucht, wo es heisst: „sumlîche sint sô fraezic gar daz si neht nement ir mundes war und bîzent in ir selber hant“ (Rossauer Tischzucht Z. 39–41), oder bei Tannhäuser Z. 143–147.

  82. 82.

    Neuer 1970, S. 116.

  83. 83.

    Hierzu auch Linke 2004, 2010.

  84. 84.

    Für die komplexe Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des Werkes vgl. etwa Schnabel 2005, auch Moulin 2016.

  85. 85.

    Moulin 2016, S. 267.

  86. 86.

    Vgl. für einen Überblick über diese Textsorte Fuhse 1892.

  87. 87.

    Diese Kunst, die zum Teil auch unter die Adelsexerzitien gerechnet wird, wird bei Tisch vor Publikum ausgeübt und erfordert in den Augen der Zeitgenossen deshalb eine „Person nicht allein schönes Leibes/sondern auch höfflicher gebährden vnd sitten“, die „also dem Trinciren seinen rechten schmuck vnd art geben möchte“ (Trincier Oder Vorleg = Buch 1620, Ende zweites Kapitel (ohne Paginierung).

  88. 88.

    Harsdörffer 1652, S. 232, Hervorh. im Original.

  89. 89.

    Das DWb belegt das Kompositum erst seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ich habe in den einschlägigen Wörterbüchern keinen früheren Beleg gefunden. Die ältesten Belege im DWDS sind vom Ende des 18. Jahrhunderts.

  90. 90.

    Vgl. für eine stärker ikonographisch-emblematische Auseinandersetzung mit diesem Titelkupfer Moulin 2016, S. 270–272.

  91. 91.

    Harsdörffer 1652, S. 237.

  92. 92.

    Harsdörffer 1652, S. 268.

  93. 93.

    Harsdörffer 1652, S. 282.

  94. 94.

    Weitere Beispiel für solche engen konversationellen Paare wären etwa Gruss-Gegengruss, Kompliment – Bedankung oder Zurückweisung, Einladung-Annahme oder Ablehnung etc.

  95. 95.

    Claudine Moulin verweist darauf, dass Harsdörffer dieses Frage-Antwort-Format in mehreren seiner Schriften anwendet, besonders ausgefeilt in den „Frauenzimmer-Gesprächsspielen“ (Moulin 2016, S. 278) und Angela Schrott (2016) arbeitet am Beispiel des Libro de Apolonio und damit an einem hochmittelalterlichen Text den an das Frageformat angelehnten dialogischen Aspekt des Formats Rätsel-Lösung heraus (Schrott 2016, S. 96).

  96. 96.

    Alewein 1662, S. 47 und 48, Hervorh. AL.

  97. 97.

    Harsdörffer 1652, S. 260, Hervorh. im Original.

  98. 98.

    Der enge Bezug zwischen „schönen Discoursen“ und Essgenuss wird auch in der „Urschrift“ der Tranchierlehren, in Giacomo Procacchis 1620 in deutscher Übersetzung erschienem „Trincier Oder Vorleg = Buch“ insinuiert. Der Autor versichert hier an prominenter Stelle seiner Vorrede, dass gerade in Rom das „schöne und Adeliche Frawen = Zimmer/so nicht so sehr mit vielen delicaten speisen vnd süssen anmutigem getränck/als mit lieblichen freundligkeiten von anwesenden Cavalliren will gespeiset vnd ersättiget seyn“ (Procacchi 1620, Vorrede, Aij). Das Werk, auf dessen Erstausgabe weitere Auflagen in dichter Reihe folgten, dürfte Harsdörffer bekannt gewesen sein. Die deutsche Übersetzung geht vermutlich auf ein 1601 in Rom entstandenes, aber nie publiziertes Manuskript zurück.

  99. 99.

    Interessant ist hier, dass in den Tischzuchten weder auf das Gebet vor noch auf das Gebet nach dem Essen mit dem Terminus Tischgebet Bezug genommen wird. Entweder wird differenzierend von Benedicte und Gratias gesprochen („Sbenedicte nit vergeß“, Disch-zucht Z. 33) oder es finden sich Formulierungen vom Typus „Zu dem ezzen sült ir sprechen sus Gesegen vns jesus christus“ (Tannhäuser Z. 21 und 22) oder „Du solt ober tisch forchtig sein Unde des ersten gesegen das essen dein“ (Maihinger Handschrift Z. 1&2). Anders formuliert: In der Wahrnehmung des Gebets dominiert noch ganz der Bezug zu den Speisen selbst und noch zur geselligen Situation bei Tisch.

  100. 100.

    So etwa Thesmophagia, Abschnitt „Quomodo bibendum sit coram amico“. Erasmus geht in seinem Kapitel „Von den Gastladungen (…)“ bereits ausführlicher auf das Zutrink-Ritual ein und auch dessen verbale Anteile werden hier deutlicher, wenn es heisst: „Der jhm den Trunck gesegnet/den soll er wieder freundlich gesegenen/oder jm dafür danken.“ Und als Reaktion auf weiteres Zum-Trinken-Nötigen wird dem jugendlichen Adressaten empfohlen, zu erklären, dass er das tun wolle, wenn er dann einmal erwachsen sei.

  101. 101.

    Vgl. ausführlicher zu diesem Quellentypus und seiner kommunikationsgeschichtlichen Bedeutung Linke 2021.

  102. 102.

    Sommer 1662, S. 67. Die Gattungsbezeichnung „Tisch-Gebet“ ist hier gegenüber den mittelalterlichen Texten ein Novum, vgl. Fußnote 98.

  103. 103.

    Der Disch-zucht ist in der bei Thornton edierten Fassung ein „Benedicte“ vorangestellt.

  104. 104.

    Die phraseologische Verfestigung der Aufforderung zum Händewaschen wie etwa in: „nun ihr Herren, nehmet Wasser“ (Duëz 1653, S. 669) oder „last vns wäschen“ (Gemmulae linguarum 1648, S. 31, hier liegt eine Verkürzung von Hände waschen zu waschen vor) verweist auf die Musterhaftigkeit des zugehörigen Handlungskomplexes. Vgl. ausführlicher Linke 2021).

  105. 105.

    Die Frage der Sitzordnung wird auch in den Tischzuchten regelmäßig angesprochen.

  106. 106.

    Sommer 1662, S. 69.

  107. 107.

    Vgl. ausführlicher Linke 2021.

  108. 108.

    Sumaran 1621, S. 417.

  109. 109.

    Gemmulae linguarum 1648, S. 39.

  110. 110.

    Sommer 1662, S. 73.

  111. 111.

    Greflinger 1673, S. 80. Vgl. ganz ähnlich auch Redtschorn (1662, S. 38 f.), wo es einem „jungen Kerl“ ebenfalls empfohlen wird, sich „ziemlich“ darin zu üben, bei Tisch nicht nur mit „schönen Geschichten“, sondern auch mit Rätseln und Leberreimen zur Unterhaltung beizutragen.

  112. 112.

    Die Leberreime, die als Sammlung zum Teil unter dem Titel: „Jungfer Euphrosinen von Sittenbach Züchtige Tisch = und Leber = Reime. An ihre Gespielinen.“ firmieren, waren vermutlich nicht ausschließlich an die Mahlzeit gebunden, sondern dienten auch sonst der geselligen Unterhaltung. Ihre Entstehung wird um die Wende zum 17. Jahrhundert geortet (vgl. Brandes 1888 sowie den Eintrag ‚Leberreim’ im Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte 1931, Bd. 4, Nachträge). Als erster schriftlicher Belegort werden oft die „Rhythmi mensales“ von Johannes Junior, Rostock 1601, genannt, ihre größte Popularität erreichen Leberreime im Verlauf des Jahrhunderts. Adelung historisiert die Gattung bereits, wenn es heißt, dass sie „ehedem bey feyerlichen Mahlzeiten sehr üblich waren“ (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, BD. F-L, 1959–1960). In literarischen Texten aus dem 18. und 19. Jahrhundert (u. a. in Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“) erscheinen Leberreime aber noch vereinzelt als belustigende Produktionen nicht nur, aber auch beim Essen.

  113. 113.

    Für die lange und komplexe Editionsgeschichte der Ethica Complementoria vgl. Rockenberger (2017). Für einen Teil der Editionen fungiert Georg Greflinger (1620–1677), selbst Dichter, Übersetzer, Herausgeber des Norddeutschen Mercurius und seit 1654 Mitglied des Elbschwanenordens, als Redaktor. So auch für die von mir genutzte Amsterdamer Edition von 1673, deren Titel ihn namentlich vermerkt: „Neulichst wider übersehen/an vielen Orten gebessert und vermehret/durch Georg Grefflingern“.

  114. 114.

    Greflinger 1673, S. 80.

  115. 115.

    Greflinger 1673, S. 81–82.

  116. 116.

    Redtschorn 1662, S. 182, Hervorh. AL.

  117. 117.

    Diese latente Bindung des Leberreimens an das Vorhandensein einer weiblichen Tischgesellschaft erscheint insofern stimmig, als die Praxis in den sich an ein männliches Publikum wendenden Lehrdialogen der Fremdsprachenlehrwerke nicht repräsentiert ist, obwohl auch dort scherzhafte Bemerkungen zum Repertoire der Tischunterhaltung gehören.

  118. 118.

    Diese Bezeichnung verweist vermutlich darauf, dass die Reime auf kleine Papierchen geschrieben wurden, in welches Konfekt, wie es auch zum Nachtisch gereicht wurde, eingewickelt war. Sie findet sich auch in Rätselbüchern des 17. Jahrhunderts, vgl. auch Bismark 2007, S. 172.

  119. 119.

    Ich konnte das Pseudonym nicht definitiv auflösen. Das Lexicon pseudonymorum (1977) gibt Tobias Schroedter an, der auf dem Titelblatt der „Sitten = Schule“ als Verleger genannt wird.

  120. 120.

    Redtschorn 1662, S. 177–178.

  121. 121.

    Redtschorn 1662, S. 38: hier werden also Gesprächsthemen und entsprechende Lektüreempfehlungen nach der sozialen Zugehörigkeit des jeweiligen Gegenübers differenziert.

  122. 122.

    Vgl. für ein entsprechendes Verzeichnis die Quellenbibliografie in Linke 2021.

  123. 123.

    Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (HAB Wolfenbüttel) verzeichnet 5 Folgeauflagen, die letzte 1693.

  124. 124.

    Sommer 1667, S. 93 und 94.

  125. 125.

    Sommer 1667, S. 99.

  126. 126.

    Sommer 1667, S. 99.

  127. 127.

    Sommer 1667, S. 103.

  128. 128.

    Das aus heutiger Sicht pleonastische Kompositum verweist darauf, dass die Semantik von Conversation im 17. und auch noch im 18. Jahrhundert die Gesamtheit des gesellig- gesellschaftlichen Umgangs und entsprechend auch Aktivitäten wie etwa den gemeinsamen Spaziergang, das Spiel etc. umfasste. Vgl. auch Linke 1996, besonders Kap. 7.

  129. 129.

    Sommer 1673, S. 97.

  130. 130.

    Hätzlerin Z. 136.

  131. 131.

    Vier vnd zwaintzig TischReguln 1621, S. 64, Hervorh. AL.

  132. 132.

    Complimentirbüchlein, o. J., S. 28; vgl. auch Fussnote 82.

  133. 133.

    Wehler 1987, S. 134.

  134. 134.

    Vgl. Wehler 1987, S. 179; van Dülmen 1992, 214 ff.

  135. 135.

    Thesmophagia (Digitalisat): Kapitel „De conuiuatione cum mulieribus“.

  136. 136.

    Die Koppelung dieses Pseudonyms an Heinrich Schaevius (1624–1661), Rektor des Gymnasiums zu Thorn, ist umstritten, vgl. Allgemeine Deutsche Biographie 30 (1890), 648–649 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123359511.html#adbcontent.

  137. 137.

    Vgl. hierzu die Formulierung in der Thesmophagia: „Den frowen buit schimpf, hofzucht dar“ (Thesmophagia Z. 109).

  138. 138.

    Wie weit dieses Scherzen im Rahmen der Tischgesellschaft auch die Funktion übernimmt, die in den Jahrhunderten zuvor, zumindest im höfischen Kontext, den Spielleuten und Narren zukommt, welche die Tischgesellschaften unterhalten, und die im „Hanswurst“ des 17. Jahrhunderts, der seine Scherze etwa Tischgesellschaften im Wirtshaus im Austausch gegen eine Einladung zu Essen und Wein anbietet, eine Art letzten Rollenausläufer hat, wäre noch genauer zu untersuchen.

  139. 139.

    Dass das kommunikationsgenerierende sprachliche Mittel der Frage in den mittelalterlichen Tischzuchten in erster Linie auf den Einzelnen fokussiert ist, der etwa davor gewarnt wird, eine Frage zu beantworten, die an einen anderen gerichtet ist (vgl. Haslau Z. 589; Köbel Z. 17) oder der als Rangniedriger in hierarchischen Beziehungen warten muss, bis er gefragt wird, steht in deutlichem Kontrast zur Verwendung von Fragen in den Quellentexten des 17. Jahrhunderts, wo diese im Sinne von Gesprächsaufgaben jeweils an die Tischrunde als ganze gerichtet erscheinen.

  140. 140.

    Köbel Z. 135 und 136.

  141. 141.

    Thesmophagia (Digitalisat) 17v.

  142. 142.

    Haslau Z. 563.

  143. 143.

    Reckwitz 2008 passim, hier bes. 146.

  144. 144.

    Wenn Kolmer Spuren dieses Prozesses bereits in Erasmus’ Civilitas morum verortet, macht dies lediglich deutlich, dass solche Prozesse sehr langfristig und in einem Geflecht unterschiedlicher Ausprägungen verlaufen.

  145. 145.

    Wenn Norbert Elias mit Blick auf die zunehmende Disziplinierung des Körpers in der frühen Neuzeit konstatiert, dass „die Menschen […] sich und andere mit grösserer Bewusstheit als im Mittelalter formen“, so lässt sich dieser Befund also ebenso und vielleicht noch in höherem Masse auf die Selbstwahrnehmung und die Selbsttechniken in sprachlich-kommunikativer Hinsicht übertragen, auch wenn diese Entwicklung später einsetzt. (Elias 1976:102). Vgl. außerdem die Überlegungen von Falk zum „geschlossenen Körper“ als dem modernen Körper (Falk 1994, hier S. 104), sowie Kolmer 2002.

Literatur

Quellenverzeichnis

  • Alewein, Hans Adolf von: Kurtze Doch grundrichtige Anleitung zur Höfligkeit: Darinnen gewiesen würd/wie man so Wohl mit Fürsten und Herren/als auch gemeinen Leuten umgehen/und sich im Frauen=zimmer und anderen Gesellsschafften/im Reden und Gebährden/die einen Höfling geziemen/verhalten sol. verabfasset und Herrn Filip von Zesen übereignet/durch Den Schmäkkenden/der Höchstlöbl. Deutschgesinneten Genossenschaft Mitglied. Gedrukkt zu Frankfuhrt am Mayn/bei Anthoni Hummen/In Verlegung Christian Gutts/Buchhändlers in Hamburg. Hamburg/Frankfurt a. M.: Christian Gutt/Anthoni Hummen 1662.

    Google Scholar 

  • Complimentirbüchlein: Das nach der neuesten Art und dem wahren Wohlstand eingerichtete Complimentir-Büchlein: Darinnen eine gründliche Anleitung gegeben wird, wie man mit hohen und niedern Standes=Personen, nicht weniger auch dem Frauenzimmer aufs höflichste sprechen, sich betragen und aufführen solle; Nebst einem Anhang von unterschiedenen guten Redens-Arten auch etlicher gewöhnlicher Sprüchwörter und anständigen Formuln. O. O.: o.J. [1. Hälfte 18. Jh.].

    Google Scholar 

  • Der erneuerte und viel vermehrte Complementarius/Und vollkommene Trenchier-Meister. In welchem enthalten ein sonderbahre Manier/wie man so wol mit hohen als niedrigen Stands=Personen und Gesellschafften auffs zier- und höfflichste conversiren und umgehen/ingleichem auch auff Collationen und Hochzeiten/die Speisen zierlich zerschneiden/oder trenchiren und vorlegen solle. Nebst angefügten sonderbahren Tisch- und Leber-Reimen. Hannover und Wolffenbüttel: Gottfried Freytag o.J.

    Google Scholar 

  • Der kindere hovescheit, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 49–53.

    Google Scholar 

  • Disch-zucht gemert und gebessert, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin : Erich Schmidt 1957a, S. 54–58.

    Google Scholar 

  • Duëz: Le vray et parfait Gvidon de la Langue Françoise. Avcd Quatre Dialogues François & Allemans, & un Bouquet de Sentences. Der Rechte vnd Vollkommene Weg-Weiser Zu der Frantzösischen Sprach. Sampt vier Frantzösischen vnd Teutschen Gesprächen/vnd etlichen außerlesenen Sprüchen. Durch Nathanaël Duëz. Die letzte Edition, auff das fleißigste verbessert vnd vermehret. Leyden: Johann und Daniel Elsevier 1653.

    Google Scholar 

  • Ein spruch: Ein spruch der ze tische kêrt, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 59–61.

    Google Scholar 

  • Erasmus, Desiderius: Züchtiger Sitten zierlichen wandels/vnd höfflicher geberden der jugent in alle weg vnd nach ordenung des gantzen leibs/den jungen/sich darinn zuüben/den Alten/jre kind nach solichem ebenbild/in zuocht zuo erziehen. Ein nutzlich Büchlin H. Erasmi Rote. Nach der kürtze/so vil der gmeynen jugent dienlich/new verteutscht. 1531, online: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/17469.

  • Erasmus Desiderius: Liber aureus Erasmi Roterodami De Civilitate Morum Puerilium. Das ist/Ein güldenes Büchlein des Eraßmi Roterodami von Höffligkeit der sitten vnnd geberden der blühenden Jugend. Jtzo mit fleiß ins Deutsch zu nutz deroselben transferiret vnnd ubergesetzt (lateinisch-deutsch). Lübeck: Typis Samuelis Jauchii 1618, online: http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/titleinfo/8788837.

  • Facetus: Liber faceti docens mores hominum. Lateinisch-deutsch. Übersetzung Sebastian Brant. Olpe: Johann Bergmann 1496, online: https://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf[id]=http%3A%2F%2Farchiv.ub.uni-marburg.de%2Feb%2F2011%2F0440%2Fmets-4007.xml.

  • Gemmulae linguarum: Gemmulae linguarum, Latinae, Gallicae, Italicae & Germanicae. Studio & opera Philippi Garnerii, Galli, & L[uca] Donati, Itali. Postrema editio, prioribus omnibus emendartior & accuratior. Lugd[un] Baravorum, Ex Officina Elseviriorum. 1648.

    Google Scholar 

  • Greflinger, Georg: Ethica Complementoria. Das ist: Complementir=Büchlein/In welchem enthalten/eine richtig Art/wie an so wol mit hohen als nidrigen Standes=Personen : bey Gesellschafften und Frauen=Zimmer Hofzierlich reden und umgehen solle : Neulichst wider übersehen/an vielen Orten gebessert und vemehret/durch Georg Grefflingern/gecrönten Poe: und N.P. Mit angefügtem Trenchir=Büchlein/auch züchtigen Tisch und Leber=Reimen. Amsterdam: 1673.

    Google Scholar 

  • Hätzlerin, Clara: Tischzucht aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 66–71.

    Google Scholar 

  • [Harsdörffer, Georg Philipp]: Vollständig vermehrtes Trincir-Buch : Handlend: I. Von den Tafeldecken/und was demselbigen anhängig. II. Von Zerschneidung und Vorlegung der Speisen. III. Von rechter Zeitigung aller Mundkoste/oder von dem Kuchenkalender/durch das gantze Jahr. IV. Von den Schaugerichten/und etlichen Denckwürdigen Bancketen. Diesen sind angefüget XXIV. Gast= oder Tischfragen/und ist ferners neurlich beygebracht/was in den ersten Theilen/und sonderlich von dem Tafeldecken ausgelassen worden. Nach Italianischer und dieser Zeit üblichen Hof=Art mit fleiß beschrieben/und mit vielen nothwendigen Kupffern kunst=richtig ausgebildet. Nürnberg: Paulus Fürsten/Kunsthändler und Heinrich Pillenhofer 1652.

    Google Scholar 

  • Haslau, Konrad von: Der Jüngling, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 62–64.

    Google Scholar 

  • Klett, Andreas: Neu=erfundenes Trenchir=Buch/Und zwar dessen 1. Theil. Darinnen begriffen/wie man die Trenchir=Kunst sichtbarlich erlernen/die Speisen nach unterschiedene Hoff= und Landarth ordentlich uff die Tafel setzen/nach Kunst und Vortheil in der Lufft zergliedern/vorzulegen/abzuheben/auch was dessenwegen für mancherley darbey gebräuchliche Ceremonien nothwendig zu beobachten. O.O: 1665.

    Google Scholar 

  • Köbel, Jacob: Tischzucht, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Grobianische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Berlin: Erich Schmidt 1957b, 24–32.

    Google Scholar 

  • Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, <https://www.woerterbuchnetz.de/Lexer>, abgerufen am 28.05.2021.

  • Maihinger Handschrift: Tischzucht aus der Maihinger Handschrift, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): 1957a: Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 65.

    Google Scholar 

  • Meyden, Nandine: Tisch-Manieren. Im Restaurant. Beim Geschäftsessen. Zu Hause. 2. aktualisierte Auflage. Hannover: Humboldt 2011.

    Google Scholar 

  • Niederdeutsche Prosatischzucht, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Grobianische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Berlin: Erich Schmidt 1957b, S. 19–22.

    Google Scholar 

  • Redtschorn, Thisabo von: New-Allmodische Sitten=Schule/In welcher/Wie man sich dieser Zeit in alhand Hohe und Niedrige Personen löblich schicken/und mit denenselbigen/nicht weniger auch allerhand Frauen-Zimmer der Gebühr nach rühmlich bezeigen müsse/wolmeinend gewiesen und angeleitet wird. Alles zu sonderbahrer Erbauung/mit anmuthigen Beyspielen gezieret und mit hinzusetzung nützlicher Register abermaln auff vieler guter Freunde instendiges Ansuchen zum Druck befördert/von Thisabo von Redtschorn. Magdeburg: Tobias Schrödters, Johann Müller 1662, online: https://dhb.thulb.uni-jena.de/receive/ufb_cbu_00008271.

    Google Scholar 

  • Rossauer Tischzucht: Die Rossauer Tischzucht, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957b, S. 46–48.

    Google Scholar 

  • Sommer, Albertus: Der Teutsche Anführer zu Anmuhtigen und zierlichen Conversations-Gesprächen: Bestehende in 70 freundlichen Bespräch – und Beantwortungen/so wol für Frauen- als mannes-Persohnen; auff vielerhand Begebnussen bey Freundens- und Traurzeiten gerichtet […]. Naumburg: Michael Pfeiffern, Christian Guths 1662.

    Google Scholar 

  • Sommer, Albertus: Alberti Sommers vermehrte und verbesserte Ein Hundert Teutsche Conversations=Gespräche/Auff Vielerhand Begebnüssen (im Menschlichen Wandel) gerichtet/und bey frölichen und traurigen Zufällen von Jungen und alten nützlich zu gebrauchen. Hamburg: Christian Guths 1667.

    Google Scholar 

  • Sumaran: Das Newe Sprachbuch. Liure & instruction pour apprendre les langues. Libro fondamentale per le lingue. Libro muy prouechoso para a preder las languas. Monachii, apud Viduam Bergianom. M.DC.XXI. Sprachbuch und gründlicher Wegweiser/durch welchen man die Vollkommenheit der vier fürnembsten Sprachen/die man in Europa pflegt zu reden/gar leichtlich erraichen kan: Als Teutsch/Frantzösisch/Italianisch und Spanisch/auch allerley Standtspersonen/sonderlich aber den jungen teutschen Adl zu gutem gemacht/vnd mit sonderm fleiß componirt, vnnd in Druck geben: Durch Ioannem Angelum von Sumaran, der löblichen Landschafft und Fürstlichen Hauptstatt/München/in Bayrn bestellten Sprachmeistern/1621. Cum speciali Privilegio S. Caes. Maj. proprium. München: Authoris 1621.

    Google Scholar 

  • Tannhäuser: Tischzucht, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 38–45.

    Google Scholar 

  • Thesmophagia, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 20–34.

    Google Scholar 

  • Thesmophagia (Digitalisat): Reinerus [Alemannus]: [Fagifacetus] De moribus et facetiis mense.: Translatum in teuthonicum Basilee per Sebastianum Brant. Basel: Michael Furter ca. 1490, online: http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-182.

  • Thomasin von Zirklaere: Der Wälsche Gast, in: Thomas Perry Thornton (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a, S. 36–37.

    Google Scholar 

  • TischReguln: Vier vnd zwaintzig TischReguln: nach den Alphabet oder A. B. C. Dern Inhalt wird sein/wie man sich über Tisch solle verhalten/als/die Tugendt der Messigkeit/in Speiß und Tranck/neben andern guten Wercken/vben und brauchen: Vnd die Sünd der Vnmässigkeit nd überfluß/in Essen/Trincken/wie auch anderer mitlauffenden Lastern/so in Malzeiten fürüber gehen/fliehen vnd meiden/bey verlurst (!) ewiger Seligkeit. Augsburg: Sara Manbgin, Johann Kruger 1681, online: http://diglib.hab.de/wdb.php?pointer=0&dir=drucke%2F20-2-eth-6s.

  • Trenchier-Buch: Neu vermehrt nützliches Trenchier-Buch: Darinnen zu befinden, Wie man nach itziger Art und Manierlichen Gebrauch/allerhand Speisen ordentlich auff die Tafel setzen/zierlich zerschneiden und vorlegen/auch in guter Ordnung wieder abheben soll,. Deme beygefüget etzliche Reden/Briefe/und Reime So bey Hochzeiten Gevatterschafften und Leichen=Begängnüssen zu gebrauchen/Samt einer Beschreibung Des Edlen Weydwercks. Kunstburg : o.J.

    Google Scholar 

  • Tresor: Tresor en trois langues, françoise, allemande, latine: contenant douze entretiens familiers, un traité de la civilité françoise, & une instruction morale d’un pere a son fils, qui part pour un long voyage: avec une grammaire, & une nomenclature: le tout renferment en abrege ... [etc.]. Pour Jean Her. Widerhold. O.O.: Jacob Bertsche 1676.

    Google Scholar 

  • Trincier Oder Vorleg=Buch: Trincier Oder Vorleg=Buch/Darinnen berichtet wird/Wie man allerhand gebratene vnd gesottene Speisen/so auff Fürstliche vnd andere Taffeln getragen werden mögen/Nach Italianischer/vnd vornemlich Romanischer Arth/anschneiden/vnd auff der Gabel zierlich zerlegen soll. Vor dessen/Von GIACOMO. PROCACCHI. In Italianischer Sprach beschrieben. An jetzo aber In das hochdeutsche trewlichen versetzet/vnd mit den signirten Kupfferstichen auffs best vnd fleissigste gezieret/etc. Leipzig: Henning Großen des Jüngern Buchhändlers 1620.

    Google Scholar 

Forschungsliteratur

  • Bakhtin, Mikhail M.: Forms of Time and of the Chronotope in the Novel, in: The Dialogic Imagination. Four Essays by M.M.Bakhtin. Edited by Michael Holquist. Übers. von Caryl Emerson und Michael Holquist. Austin: University of Texas Press 2011, S. 84–259.

    Google Scholar 

  • Bismark, Heike: Rätselbücher. Tübingen: Niemeyer, 2007.

    Google Scholar 

  • Brandes, Hermann: Zur Geschichte der Leberreime, in: Niederdeutsches Jahrbuch XIV, 1988, S. 92–95.

    Google Scholar 

  • Brüggen, Elke: Von der Kunst, miteinander zu speisen. Kultur und Konflikt im Spiegel mittelalterlicher Vorstellungen vom Verhalten bei Tisch, in: Kurt Gärtner, Ingrid Kasten und Frank Shaw (Hg.): Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters. Bristoler Colloquium 1993. Tübingen: Niemeyer, 1996, S. 235–249.

    Google Scholar 

  • Brunken, Otto: Eintrag zu: Desiderius Erasmus: De civilitate morum puerilium. Basel 1530, in: Theodor Brüggemann und Otto Brunken (Hg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Vom Beginn des Buchdrucks bis 1570. Stuttgart: Metzler 1997, Spalte 632–656.

    Google Scholar 

  • Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. Bd. 1. München: dtv 1986.

    Google Scholar 

  • Burke, Peter: Augenzeugenschaft. Bilder als historische Quellen. 2.Aufl. Berlin 2010.

    Google Scholar 

  • Ehlert, Trude: Art. ‚Tischzuchten’, in: Lexikon des Mittelalters 8. München: LexMa 1997, Sp. 807–811.

    Google Scholar 

  • Falk, Pasi: Essen und Sprechen. Über die Geschichte der Mahlzeiten in vormodernen Gesellschaften. In: Alexander Schuler und Jutta Anna Kleber (Hg.): Verschlemmte Welt. Essen und Trinken historisch-anthropologisch. Göttingen 1994, S. 103–131.

    Google Scholar 

  • Fuhse, Franz: Trincierbücher des 17. Jahrhunderts, in: Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum, 1892, S. 3–17.

    Google Scholar 

  • Geyer, Moritz: Altdeutsche Tischzuchten. Abhandlung zu dem Osterprogramm des Herzogl. Friedrichgymnasiums zu Altenburg. Altenburg 1882.

    Google Scholar 

  • Jäger, Jens 2017: Überlegungen zu einer historiographischen Bildanalyse, in: Historische Zeitschrift 304, Heft 3, 2017, S. 655–682.

    Google Scholar 

  • Kohlhage, Andreas: Eintrag zu: Reinerus Alemanicus: Thesmophagia. Mit deutscher Übersetzung von Sebastian Brant. Basel 1490, in: Theodor Brüggemann und Otto Brunken (Hg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Vom Beginn des Buchdrucks bis 1570. Stuttgart: Metzler 1997, Spalte 559–573.

    Google Scholar 

  • Kolmer, Lothar: Ein Glas für sieben, sieben Gläser für einen. Repräsentation per Distanz oder Form follwos consumption, in: Lothar Kolmer, Lothar und Christian Rohr (Hg.): Mahl und Repräsentation. Der Kult ums Essen. Beiträge des internationalen Symposions in Salzburg 29. April bis 1. Mai 1999. Paderborn etc.: Schöningh 2002, S. 99–111.

    Google Scholar 

  • Lexicon Pseudonymorum. Wörterbuch der Pseudonymen aller Zeiten und Völker oder Verzeichnis jener Autoren, die sich falscher Namen bedienten von Emil Weller. Regensburg 1886, Nachdruck 1977, Hildesheim/New York: Olms.

    Google Scholar 

  • Linke, Angelika: Das Unbeschreibliche. Zur Sozialsemiotik adeligen Körperverhaltens im 18. und 19. Jahrhundert, in: Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert. Köln: Böhlau 2004, S. 247–268.

    Google Scholar 

  • Linke, Angelika: Historische Semiotik des Leibes in der Kommunikation: Zur Dynamisierung von Körper und Sprache im ausgehenden 17. und im 18. Jahrhundert, in: Arnulf Deppermann und Angelika Linke (Hg.): Sprache intermedial. Stimme und Schrift, Bild und Ton. Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache 2009. Berlin: de Gruyter 2010, S. 129–162.

    Google Scholar 

  • Linke, Angelika: Genre und Lebenswelt: Zur kulturgeschichtlichen Zeichenhaftigkeit von Genres und ihrer historischen Veränderung, in: Monika Fludernik und Daniel Jacob (Hg.): Linguistics and Literary Studies/Linguistik und Literaturwissenschaft. Interfaces, Encounters, Transfers/Begegnungen, Interferenzen und Kooperationen. Berlin/Boston: De Gruyter 2014a.

    Google Scholar 

  • Linke, Angelika: Kommunikationsgeschichte, in: Vilmos Ágel und Andreas Gardt (Hg.): Paradigmen der aktuellen Sprachgeschichtsforschung. Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte 5. Berlin/Boston: de Gruyter 2014b, S. 22–45.

    Google Scholar 

  • Linke, Angelika: Einführung: Kommunikation und Kulturalität, in: Ludwig Jäger et al. (Hg.): Sprache – Kultur – Kommunikation. Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft/Handbooks of Linguistics and Communication Science 43. Berlin: de Gruyter 2016, S. 351–368.

    Google Scholar 

  • Linke, Angelika: Der Esstisch. Zur raumsemiotischen Nutzung eines Möbelstücks., in: Historische Anthropologie (Kultur – Gesellschaft – Alltag) 26, 3, 2018, S. 350–378.

    Google Scholar 

  • Maaser, Michael: Tafelfreuden bilden. Erasmus von Rotterdams Unterweisung über den Umgang mit Menschen, in: Gisela Engel et al. (Hg.): Konjunkturen der Höflichkeit in der Frühen Neuzeit. Frankfurt a.M.: Klostermann, 2009, S. 488–496.

    Google Scholar 

  • Moulin, Claudine: Nach dem die Gäste sind, nach dem ist das Gespräch. Spracharbeit und barocke Tischkultur bei Georg Philipp Harsdörffer, in: Nina Bartsch und Simone Schultz-Balluf (Hg.): PerspektivWechsel oder: Die Wiederentdeckung der Philologie. Bd. 2: Grenzgänge und Grenzüberschreitungen. Zusammenspiele von Sprache und Literatur in Mittelalter und Früher Neuzeit. Berlin: Erich Schmidt 2016, S. 261–287.

    Google Scholar 

  • Neuer, Johanna: The Historical Development of Tischzuchtenliteratur in Germany. University of California, Los Angeles, Ph.D. Language and Literatur, general. Authorized facsimile, UMI Dissertation Services. Michigan: Ann Arbor 1970.

    Google Scholar 

  • Reckwitz, Andreas: Subjekt. Bielefeld: transkript 2008.

    Google Scholar 

  • Rockenberger, Annika: Die Ethica Complementoria – Versuch einer bibliographischen-stemmatologischen Rekonstruktion der Überlieferungsverhältnisse, in: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte, 2017, online: http://diglib.hab.de/ebooks/ed000738/start.htm Full text in Research Archive.

  • Roeck, Bernd: Vom Umgang mit Bildern: die kulturgeschichtliche Perspektive, in: Wiener Zs. zur Gesch. der Neuzeit 6, 2006, S. 21–34.

    Google Scholar 

  • Schnabel, Werner Wilhelm: Vorschneidekunst und Tafelfreuden. Georg Philipp Harsdörffer und sein „Trincirbuch“, in: Doris Gerst (Hg.): Georg Philipp Harsdörffer und die Künste. Nürnberg 2005, S. 158–174.

    Google Scholar 

  • Schnell, Rüdiger: Mittelalterliche Tischzuchten als Zeugnisse für Elias’ Zivilisationstheorie?, in: Rüdiger Schnell (Hg.): Zivilisationsprozesse. Zu Erziehungsschriften in der Vormoderne. Köln et al. 2004a, S. 85–152.

    Google Scholar 

  • Schnell, Rüdiger: Kritische Überlegungen zur Zivilisationstheorie von Norbert Elias, in: Rüdiger Schnell (Hg.): Zivilisationsprozesse. Zu Erziehungsschriften in der Vormoderne. Köln et al. 2004b: S. 21–83.

    Google Scholar 

  • Schrott, Angela: Dunkle Rede, helle Köpfe: Historische Dialogforschung in der Romanistik, in: Elmar Eggert und Jörg Kilian (Hg.): Historische Mündlichkeit. Beiträge zur Geschichte der gesprochenen Sprache. Frankfurt a.M.: Peter Lang 2016, S. 77–100.

    Google Scholar 

  • Schulz, Anne: Essen und Trinken im Mittelalter (1000 – 1300): Literarische, kunsthistorische und archäologische Quellen. Berlin/New York: de Gruyter 2011.

    Google Scholar 

  • Simmel, Georg: Soziologie der Mahlzeit, in: Der Zeitgeist. Beiblatt zum Berliner Tageblatt Nr. 41 vom 10. Oktober 1910 (= Festnummer zum hundertjährigen Jubiläum der Berliner Universität). Berlin: 1910, S. 1–2. Auch in: Georg Stimmel: Aufsätze und Abhandlungen 1909–1918, Gesamtausgabe, Bd. 12. Frankfurt a. M.: 2001, S. 140 – 147.

    Google Scholar 

  • Thornton, Thomas Perry (Hg.): Höfische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 4. Berlin: Erich Schmidt 1957a.

    Google Scholar 

  • Thornton, Thomas Perry (Hg.): Grobianische Tischzuchten. Nach den Vorarbeiten Arno Schirokauers. Texte des späten Mittelalters 5. Berlin: Erich Schmidt, 1957b.

    Google Scholar 

  • van Dülmen, Richard: Kultur und Alltag in der frühen Neuzeit. 2. Bd.: Dorf und Stadt 16. – 18. Jahrhundert. München: Beck 1992.

    Google Scholar 

  • Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1700–1815. München: Beck 1987.

    Google Scholar 

  • Wiggins, Sally: Talking with your mouth full : gustatory “mmms” and the embodiment of pleasure, in: Research on language and social interaction 35/2002, 3, 2002, S. 311–336.

    Google Scholar 

  • Wilhelm, Raymund: Von der Geschichte der Sprachen zur Geschichte der Diskurstraditionen. Für eine linguistisch fundierte Kommunikationsgeschichte, in: Heidi Achenberg und Raymund Wilhelm (Hg.): Romanische Sprachgeschichte und Diskurstraditionen. Tübingen: Narr 2003, S. 221–236.

    Google Scholar 

  • Winkler, Andreas: Selbständige deutsche Tischzuchten des Mittelalters. Texte und Studien. Diss. Marburg 1982.

    Google Scholar 

  • Voigt, Christian: Forschungen zu den selbständigen deutschsprachigen Tischzuchten des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Stuttgart 1995.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Angelika Linke .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2022 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Linke, A. (2022). Vom Reden bei Tisch zum Tischgespräch. Genregeschichte und Kulturgeschichte (1200–1700). In: Strosetzki, C. (eds) Der Wert der Konversation. Abhandlungen zur Medien- und Kulturwissenschaft. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-65188-9_12

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-65188-9_12

  • Published:

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-65187-2

  • Online ISBN: 978-3-662-65188-9

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics