Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt aus der Perspektive der beauftragten Sachverständigen das konkrete gutachterliche Vorgehen von der Bewertung des Gutachtenauftrags über die Planung und Terminierung der Untersuchung bis zu ausgewählten Aspekten der Untersuchungsgestaltung und – durchführung. Im Schwerpunkt beziehen sich die Empfehlungen auf Begutachtungen bei funktions- und leistungsdiagnostischen Fragestellungen. Sie stützen sich sowohl auf die einschlägige Literatur zur psychologischen Diagnostik und Begutachtung als auch auf persönliche Erfahrungen des Verfassers als neuropsychologischer Sachverständiger.
Notes
- 1.
- 2.
Im Text wird ausschließlich die weibliche Form verwendet, gemeint sind immer alle Personen.
- 3.
In der ZPO bestimmt § 404a, Absatz 2, dass „das Gericht den Sachverständigen vor Abfassung der Beweisfrage hören, ihn in seine Aufgabe einweisen und ihm auf Verlangen den Auftrag erläutern“ soll. Diese Norm findet auch in anderen Rechtsgebieten Anwendung und kann auch auf nicht-gerichtliche Auftraggeber übertragen werden. Das heißt eine Gutachterin hat die Möglichkeit, einen so genannten „Einweisungstermin“ zu beantragen, in dem Unklarheiten bzgl. der Fragestellung, der Nomenklatur etc. geklärt werden können. Dieser kann selbstverständlich auch weniger formal (z. B. telefonisch) erfolgen.
- 4.
Hier können, je nach Fragestellung enge Angehörige, Pflegepersonen, Erziehungsberechtigte, gesetzlich bestellte oder soziale Betreuerinnen, zuweilen auch Behandlerinnen/Therapeutinnen bis hin zu Vorgesetzten, Ausbilderinnen etc. gemeint sein.
- 5.
Gebührenordnung für Ärzte/Psychologische Psychotherapeuten.
- 6.
Gesetz über die Vergütung von Sachverständigen, Dolmetscherinnen, Dolmetschern, Übersetzerinnen und Übersetzern sowie die Entschädigung von ehrenamtlichen Richterinnen, ehrenamtlichen Richtern, Zeuginnen, Zeugen und Dritten.
- 7.
S. hierzu auch Hartje, 2004, S. 51.
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König, H. (2023). Planung und Durchführung einer psychologischen Untersuchung. In: Dohrenbusch, R. (eds) Psychologische Begutachtung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64801-8_37-1
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