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Über die Zeit, welche nöthig ist, damit ein Gesichtseindruck zum Bewusstsein kommt

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Hermann von Helmholtz

Part of the book series: Klassische Texte der Wissenschaft ((KLASSWISS))

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Zusammenfassung

Wenn ein sehr schnell vorübergehender Lichteindruck die Netzhaut trifft, so entwickelt sich ein Reizungszustand in den nervösen Apparaten, der wie wir wissen erheblich viel länger dauert, als die Einwirkung des Lichts. Es zeigt sich dies in dem scheinbar continuirlichen Gesichtseindrucke intermittirender Beleuchtungen und sehr deutlich in den positiven Nachbildern. Letztere können unter günstigsten Bedingungen, bei ganz ausgeruhtem Auge, mässiger Dauer eines lebhaften Reizes, auf ganz dunklem Felde bis zu 12 Secunden dauern, wobei die Formen wenigstens der grösseren Gegenstände im Nachbilde noch erkennbar bleiben. Unter diesen Verhältnissen ist also auch bei kürzester Dauer des ursprünglichen Lichtreizes immer eine gewisse Zeit gegeben, während welcher der Beobachter mittels des Nachbildes eine Reihe von Einzelheiten des gesehenen Objects wahrnehmen kann, zu deren Wahrnehmung ihm der unmittelbare Lichtreiz keine Zeit gelassen haben würde. So können wir im Dunklen nach einem Blitze eine ganze Reihe von einzelnen Gegenständen erkennen, obgleich die Dauer der Beleuchtung nur Zehntausendtheile einer Secunde beträgt; das positive Nachbild ist aber gerade in einem solchen Falle auch unter günstigsten Bedingungen entwickelt, und dauert deshalb verhältnissmässig lange Zeit.

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  1. 1.

    Sitzungsberichte der Wiener Akademie. Bd. LVIII, Abth. 2, 1868.

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von Helmholtz, H. (2021). Über die Zeit, welche nöthig ist, damit ein Gesichtseindruck zum Bewusstsein kommt. In: Schmidgen, H. (eds) Hermann von Helmholtz. Klassische Texte der Wissenschaft. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63833-0_12

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